Die Umweltbehörde lehnt die spritsparenden Autos der Gruppe Taxi Hamburg 6x6 ab, weil sie Dumpingpreise befürchtet. Das berichtet NDR 90,3.
Hamburg. Überraschende Wende bei der geplanten Einführung der Mini-Taxis in Hamburg: Die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hat die kostengünstigen Autos der Unternehmensgruppe Taxi Hamburg 6x6 vorerst abgelehnt. Das berichtet der Rundfunksender NDR 90,3.
Demnach befürchte die Behörde offenbar Dumping-Preise. "Wir konnten nicht feststellen, dass die Taxi-Unternehmer durch die kleineren Autos tatsächlich auch geringere Unterhaltskosten haben würden", wird BSU-Sprecherin Helma Krstanoski zitiert. Durch die Preisunterschiede könnten Mitbewerber ins Hintertreffen geraten. Pikant: Der Vorstoß der Taxiunternehmen stand auch im Zusammenhang mit der neuen Konkurrenz durch die für April geplante Neueinführung des Car2Go-Systems des Hamburger Senats , bei dem nach dem Farrahdleihprinzip Smarts zu günstigen Konditionen für Kurzstrecken vermietet werden.
Mit Unverständnis reagierte Taxi Hamburg 6x6 auf die verwehrte Ausnahmegenehmigung der städtischen Behörde. "Schade. Es wäre eine gute Möglichkeit gewesen, neue Kunden zu bekommen", sagte 6x6-Chef Günther Möller gegenüber taxi-heute.de. Flughafen-S-Bahn und immer neue Carsharing-Angebote machten den Taxifahrern in der Stadt das Leben schwer, so Möller weiter. „Eine Behörde, die nicht auch die Fahrgast-Interessen berücksichtigt und fragt, wie sie diese fortschrittliche Kleintaxen-Idee finden, erweist weder den Kunden noch dem Taxengewerbe einen guten Dienst.“
Die Funkzentrale Taxi Hamburg 6x6, der rund 1000 Unternehmer angeschlossen sind, wollte im März zunächst 200 Mini-Taxis einsetzen. Der Fahrpreis sollte rund 15 Prozent unter dem aktuellen Taxitarif liegen und die Wagen werden nur für ein beziehungsweise zwei Fahrgäste Platz bieten. „Wir verbinden Umweltschutz mit einem guten Preis für unsere Kunden. Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter. Das heißt, eine Fahrt die bisher zehn Euro kostet, gibt es dann schon für 8,50 Euro“, hatte Produktentwickler Jürgen Kruse im Oktober 2010 gesagt.
Lesen Sie auch den Abendblatt-Bericht vom 26. Oktober 2010:
Mehrere Hamburger Taxiunternehmen werden ab dem kommenden Jahr neue Mini-Taxis in Hamburg auf die Straßen schicken. Die Funkzentrale Taxi Hamburg 6x6, der rund 1000 Unternehmer angeschlossen sind, will Anfang 2011 zunächst 200 Mini-Taxis einsetzen. Der Fahrpreis soll rund 15 Prozent unter dem aktuellen Taxitarif liegen und die Wagen werden nur für ein beziehungsweise zwei Fahrgäste Platz bieten: „Wir verbinden Umweltschutz mit einem guten Preis für unsere Kunden. Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter. Das heißt, eine Fahrt die bisher zehn Euro kostet, gibt es dann schon für 8,50 Euro“, sagt Jürgen Kruse, verantwortlich für Produktentwicklung bei Taxi Hamburg 6x6.
Die Kleintaxen, in erster Linie Smart Diesel, sollen die der Funkzentrale angeschlossenen Unternehmen kaufen: „Unsere Vertragspartner sind begeistert von dieser Idee und haben bereits signalisiert, dass sie sich Kleintaxis anschaffen werden. Denn das ist das Geschäft der Zukunft“, sagt Günther Möller, Geschäftsführender Gesellschafter von Taxi Hamburg 6x6.
Aber bevor die Smarts starten können, muss die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Denn in einer bundesweiten Verordnung ist es vorgeschrieben, dass die deutschen Taxis eigentlich zwei Türen auf der rechten Seite haben müssen. Die Kleintaxis hätten nur eine. Der Antrag soll in den nächsten Tagen eingereicht werden, den Verantwortlichen in der BSU wurde das Konzept bereits in einem Gespräch präsentiert.
Dieser Vorstoß der Taxiunternehmen steht auch im Zusammenhang mit der neuen Konkurrenz durch die Neueinführung des Car2Go-Systems des Hamburger Senats , bei dem nach dem Farrahdleihprinzip Smarts zu günstigen Konditionen für Kurzstrecken vermietet werden.