Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat am Vormittag erneut gestreikt. In Hamburg war am Morgen vor allem der S-Bahnverkehr betroffen.

Hamburg. Mehr als 200 Lokführer haben am Freitagmorgen in Norddeutschland vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Sie beteiligten sich an den bundesweiten Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Fernverkehrszüge im Raum Hannover hatten deswegen bis zu zwei Stunden Verspätung. Einige Züge fielen ganz aus. Betroffen waren auch die S-Bahn in Hamburg und der Regionalverkehr. Nachdem gegen 9 Uhr der Hamburger S-Bahnverkehr durch den Streik stark betroffen war, gelang es der Bahn bis 10 Uhr einen 10-Minuten-Takt durch zusätzliches Personal einzurichten, wie ein Bahn-Sprecher sagte.

Nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist wegen der Folgen des Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und Privatbahnen noch bis zum Abend mit Verspätungen zu rechnen.

Unter den Privatbahnen, die von den Warnstreiks betroffen sind, waren auch die Metronom-Eisenbahngesellschaft und die Westfalenbahn. Beim Metronom, der unter anderem die Strecke von Göttingen nach Hamburg bedient, streikten deutlich mehr als 90 Prozent der Lokführer, sagte GDL-Bezirksvorsitzender Lutz Schreiber.

Die internationale Computermesse CeBIT setzte einen Bus-Shuttle-Verkehr von den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt ein, um Besucher abzuholen. „Wir wollen so die Behinderungen für die Geschäftsreisenden aus dem Ausland möglichst gering halten“, sagte Messevorstand Ernst Raue.

Ausländische Besucher würden kaum Verständnis dafür haben, dass sie nach einem langen Flug aus Asien oder Amerika bei ihrer Ankunft in Deutschland stecken blieben, weil die Züge nicht fahren. Der Freitag – der vorletzte Tag der Messe – sei gewöhnlich noch ein starker Besuchstag, sagte ein Sprecher. Wie gut die Shuttle-Angebote genutzt würden, könne er noch nicht sagen. Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn und sechs Konkurrenten will die GDL einheitliche Tarifbedingungen für rund 26.000 Lokführer in der deutschen Bahnbranche durchsetzen. (dpa)