Es war heiß, aber nicht heiß genug: Wegen Silke ist der Juli doch nur ein durchschnittlicher Monat geworden. Aber: Es gab fünf Rekorde.
Hamburg. Der Juli 2010 hat uns ganz schön eingeheizt. Ventilatoren waren ausverkauft, Freibäder und Eisdielen überfüllt, Büros verwandelten sich in Sauna-Landschaften. Die Feuerwehr musste jeden Tag rund 170-mal zusätzlich ausrücken, um ältere Menschen zu versorgen, denen die Hitze zu schaffen machte.
Der heißeste Tag in Hamburg war der 12. Juli mit 34,6 Grad Celsius. So warm war es an einem 12. Juli zwischen Elbe und Alster noch nie! Bis Mitte des Monats hatte Hamburg schon fünf Hitzerekorde gebrochen. "Absolut außergewöhnlich", hatte Hamburgs Wetterexperte Frank Böttcher dazu gesagt. Und jetzt das: Der Juli fällt zurück ins Mittelmaß.
Dass es zum Juli-Rekord nicht gereicht hat, liegt an Silke. Das Tief sorgte in der zweiten Monatshälfte für viel kühle Luft. Die Durchschnittstemperatur für den Juli liegt damit jetzt nur noch bei 21,6 Grad. Das ist zwar fast fünf Grad wärmer als in den vergangenen Jahren, aber immerhin noch 0,7 Grad kühler als vor vier Jahren.
Dafür gab es aber stolze 260,7 Sonnenstunden - das sind beinahe 65 Stunden Sonnenschein mehr als im Durchschnittsjuli - und fast keinen Regen. 30,3 Liter fielen pro Quadratmeter im gesamten Monat. Das ist nur ein Drittel des Niederschlags, den es sonst im Juli gibt. Was Strandbesucher und Beach-Clubberer freute, war für die Bauern eine Katastrophe .
"Es war zu warm, zu sonnig, zu trocken", sagt Alexander Hübner vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation über den Juli 2010.
Trotz der Durchschnittlichkeit war er für viele Hamburger aber doch eine Entschädigung für den vergangenen Winter: Der war nämlich nicht nur der seit 14 Jahren kälteste, sondern auch der sonnenscheinärmste seit 1970.