In einem Interview sagte Hamburgs Senatschef, er wolle nicht ausschließen, dass dies seine letzte Legislaturperiode sei.

Hamburg. Der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust erwägt möglicherweise einen Rückzug aus der Politik. Auf eine Frage der Zeitung „Die Welt“, ob er zur Bürgerschaftswahl 2012 noch einmal als Spitzenkandidat antreten werde, sagte von Beust, er sei nicht süchtig. „Ein Leben ohne Politik ist mindestens genauso schön.“ Er werde rechtzeitig vor der nächsten Wahl über eine Kandidatur entscheiden.

Auf die Frage, ob dies also möglicherweise seine letzte Legislaturperiode sei, sagte der Bürgermeister: „Das will ich zumindest nicht ausschließen.“ Von Beust kritisierte die Haltung einiger Parteifreunde. „Die CDU tut sich manchmal sehr schwer, erkannte gesellschaftspolitische Veränderungen nachzuvollziehen“, konstatierte er. „Beispiel Integration: Wir haben 20 Jahre das Schild vor uns hergetragen: Deutschland ist kein Einwanderungsland. Da kamen jährlich schon Hunderttausende Neubürger zu uns. Wir hatten Angst, Stammwähler zu vergraulen.“

Auch kritisierte von Beust den Regierungsstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Ich schätze sie sehr, aber sie ist extrem vorsichtig“, sagte er. „Ich würde manchmal mehr Risiken eingehen, aber das ist eher mein Stil. Wenn ich etwas für richtig halte, setze ich mich dafür ein und kämpfe notfalls auch.“