Während der “Eiszeit“ wurden auf den Gehwegen Hunderte Tonnen Splitt und Sand gestreut. Jetzt steht die nächste große Räumaktion bevor.
Hamburg. Hamburgs Fußgängern ist es schon vertraut: das Knirschen unter den Füßen. Zwei Monate lang war es der Schnee, jetzt - mit Einsetzen des Tauwetters - ist es der Sand. Denn wenn Eis und Schnee abgetaut sind, bleiben die Streumittel - mit Ausnahme von Salz - auf der Straße zurück. Solange, bis der Sand weggeräumt wird.
Zuständig für die Räumung der Straßen ist die Stadtreinigung, die Wege müssen von den Anliegern vom Sand befreit werden - es sei denn, sie zahlen Gehwegreinigungsgebühren an die Stadt. Doch bis Sand und Splitt entfernt sind, kann es noch dauern. "Solange noch Glatteis durch überfrierende Nässe droht, sollte der Splitt liegen bleiben", sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung. Nach Ende der Glätteperiode werde mit der Räumung begonnen. "Angesichts der ungewöhnlich großen Mengen und der Tatsache, dass zurzeit noch keine Kehrmaschinen eingesetzt werden können, kann das noch ein paar Wochen dauern."
Normalerweise säubert die Stadtreinigung die Straßen mit Kehrmaschinen. Wegen der Eisreste sind die momentan nicht im Einsatz. Auch unter parkenden Autos können sie nicht eingesetzt werden. Hier müssen die Mitarbeiter die Straßen von Hand reinigen. Darum, so Fiedler, sind Hauptverkehrsstraßen ohne parkende Autos auch meist viel schneller wieder frei als kleine Nebenstraßen. Auch die meisten Anlieger müssen Splitt und Sand wohl oder übel selbst zusammenfegen. Auf die Straße darf nichts gekehrt werden, Anlieger müssen das Material entsorgen - oder aber für den nächsten Winter aufbewahren. Auch die Stadtreinigung recycelt den eingesammelten Splitt: Sie lässt ihn von der Firma ETH Umwelttechnik aufbereiten; aus dem Streumaterial werden dann zum Beispiel Baustoffe.
"Wer Splitt entsorgen will, kann die Hausmülltonne benutzen", sagt Fiedler. "Diese darf allerdings nicht zu schwer werden, man sollte nur kleine Mengen einfüllen." Hamburgs Bürger werden also vermutlich viele, viele Mülltonnen füllen müssen. Allein die Stadtreinigung hat rund 700 Tonnen Splitt an die Hamburger ausgegeben. Sie selbst verstreute seit Anfang des Jahres 1900 Tonnen Splitt und 2600 Tonnen Sand.