Offenbar wollen die Sozialdemokraten noch in diesem Monat den neuen PUA beantragen. Aktuell ist der Bau etwa zehn Wochen in Verzug.

Hamburg. Die Zeichen für einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zu Elbphilharmonie verdichten sich. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, so SPD-Fraktionssprecher Christoph Holstein: „Über einen Untersuchungsausschuss redet man nicht. Man macht einen oder man lässt es bleiben.“ Laut NDR 90,3 wird die SPD den PUA noch in diesem Monat beantragen.

SPD-Fraktionschef Michael Neumann hatte sich beim Neujahrsempfang seiner Partei zum Planungsdesaster und der Kostenexplosion beim Bau der Elbphilharmonie geäußert und einen PUA angedeutet. „Und ich glaube, dass für diese Schlampereien die Herren Freytag und von Beust auch politisch von uns in der Bürgerschaft zur Verantwortung gezogen werden müssen und dass das ein Thema ist, mit dem sich die Bürgerschaft sehr intensiv untersuchend auseinandersetzen muss“, sagte Neumann. Wer die Kosten für den 323-Millionen-Bau tragen müsse, stehe schon fest: „Was sicher ist, dass für dieses Bürgermeisterdenkmal die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden. Und das ist, mit Verlaub eine Sauerei.“

In einem möglichen PUA kann es um die politischen Verantwortlichkeiten gehen. „Wir müssen die politischen Zusammenhänge klären, wie zum Beispiel die Vertragsgestaltung mit Hochtief aussah“, sagte Holstein. Nachdem Ende 2008 die Kosten für die Elbphilharmonie von 114 Millionen Euro auf 323 Millionen Euro gestiegen waren, hat der Baukonzern Hochtief erneut Mehrkosten in Höhe von 22,4 Millionen Euro angemeldet. Auch eine Verschiebung der Eröffnung um ein weiteres Jahr auf 2013 sei möglich.

Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) rechnet trotzdem weiterhin mit einer Eröffnung im Jahr 2012. „Die Stadt geht von einer planmäßigen Eröffnung der Elbphilharmonie aus. Für die anstehenden Verhandlungen sind wir gut aufgestellt und sehen den Gesprächen zuversichtlich entgegen“, sagte sie. Auch der Chef der städtischen Realisierungsgesellschaft (Rege), Heribert Leutner, betonte erneut, er lasse sich weder über den Termin noch über Kosten unter Druck setzen.