Buxtehude. Die Spielmacherin hatte gerade ihr Comeback gefeiert. Warum die 24-jährige Niederländerin kurz nach ihrem besten Spiel aufhört.
Vor gerade einmal elf Tagen bestritt Kalia Klomp ihr vermutlich bestes Spiel für die Handballfrauen des Buxtehuder SV, jetzt ist alles vorbei. Beim Bundesliga-Heimspiel gegen die HSV Solingen-Gräfrath (33:22) führt die 24-Jährige klug Regie, erzielte fünf Treffer bei 100-prozentiger Wurfausbeute und wurde als „Spielerin des Spiels“ in Reihen der Gastgeberinnen ausgezeichnet.
Am Mittwoch nun die ebenso überraschende wie ernüchternde Nachricht: Kalia Klomp muss ihre Karriere per sofort aus gesundheitlichen Gründen beenden. Die Spielmacherin aus den Niederlanden war im Sommer aus Schweden in den Landkreis Stade gewechselt.
Schon im Juni hatte eine Erkrankung den Buxtehuder SV erschüttert
Für den Buxtehuder SV ist diese Nachricht nicht der erste Schock des Jahres. Im Juni hatte der Verein die Krebserkrankung seiner Kapitänin Liv Süchting (23) öffentlich gemacht. Der Grund für das Karriereende von Kalia Klomp ist ein anderer: anhaltende Rückenprobleme zwingen sie zu diesem Schritt. Weder die Zuschauer in der Halle Nord noch die eigenen Mitspielerinnen hätten vermutet, dass dieser 21. Oktober 2023 die Abschiedsvorstellung von Kalia Klomp, ihrer Spielmacherin, gewesen sein könnte.
Schon diese Partie hatte sie nur unter Schmerzen absolvieren können. „Ihre Rückenprobleme hatten sich zuletzt dramatisch verschlimmert“, teilte der Buxtehuder SV jetzt mit. Drei Mediziner, darunter auch Mannschaftsarzt Dr. Wolfram Körner, seien nach einem MRT-Befund zu der gleichen, niederschmetternden Diagnose gekommen: Die Ärzte rieten Kalia Klomp dringend, sofort mit dem Leistungssport aufzuhören.
Kalia Klomp verabschiedet sich mit emotionalen Worten von Fans und Verein
Die Niederländerin verabschiedet sich mit bewegenden Worten: „Liebe Fans, Vereinsmitglieder und alle im und um das Team herum! Leider habe ich am Samstag, 21. Oktober, mein letztes Handballspiel gespielt. Eine Rückenverletzung hindert mich daran, meine Karriere fortzusetzen. Es macht mich traurig, besonders weil ich es als eine großartige Erfahrung empfunden habe, in der Bundesliga für einen wunderbaren Verein mit großartigen Zuschauern und in einer tollen Gruppe zu spielen. Ich hätte dem Team gerne weitergeholfen, aber mit so viel Unterstützung werden sie auch ohne mich zu Großem fähig sein! Alles Liebe, Kalia.”
Manager Peter Prior: „Sportlich und menschlich für uns ein Riesenverlust“
Das persönliche Schicksal ist das eine. Auch sportlich reißt das Aus von Kalia Klomp eine große Lücke. „Das tut unheimlich weh. Kalia war für uns ein Hoffnungsträger auf der Spielmacher-Position. Sie sollte sich im Duo mit Sinah Hagen diesen so wichtigen Job teilen“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. „Jetzt können wir nur hoffen, dass Sinah möglichst bald ins Team zurückkehrt und zu alter Stärke findet.“ Hagen laboriert noch an den Folgen einer Knieverletzung.
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BSV-Manager Peter Prior: „Sportlich und menschlich ist es für uns ein Riesenverlust. Es tut jedes Mal richtig weh, wenn eine so junge und ehrgeizige Sportlerin ihre Karriere so früh aufgeben muss. Leider haben wir solche Fälle bei uns im Team in den letzten Jahren viel zu oft erleben müssen.“