Harburg. In der 2. Bundesliga hatte sich Trainer Dennis Sievert ein klareres Statement als das 7:4 gegen den Club zur Vahr gewünscht.
Mit dem 7:4 (2:1) der Hockeydamen der TG Heimfeld im letzten Heimspiel der Hallenrunde 2022/2023 in der 2. Bundesliga Nord gegen den Club zur Vahr aus Bremen war Heimfelds Trainer Dennis Sievert alles anderes als zufrieden. „Wir hatten uns viel vorgenommen und waren auch in allen Belangen überlegen, aber das Ergebnis hätte viel höher ausfallen müssen“, sagte Sievert. „So war das allenfalls ein Pflichtsieg.“
Gegen diesen Gegner, der in der Nordstaffel noch keinen Punkt auf dem Konto hat und längst als Absteiger feststeht, hatten wohl auch die Zuschauer mehr erwartet. Nämlich, dass es nach der 2:0-Führung durch Rike Dreeßen (9. Minute) und Rebecca Ruge (21.) jeweils im Anschluss an eine Strafecke ein Torfestival geben würde. Doch prompt erzielten die Bremerinnen den Anschlusstreffer, in die Pause ging es deshalb nur mit einem knappen 2:1-Vorsprung für die Gastgeberinnen.
Chancen auf den Erstliga-Aufstieg nur noch theoretischer Natur
Zu wenig für die eigenen Ansprüche, auch wenn der Zug Richtung Tabellenspitze der Nord-Staffel und damit Richtung Aufstieg in die 1. Bundesliga schon vor dem letzten Heimspiel abgefahren war. Die Chance war nur noch theoretischer Natur. „Seitdem feststeht, dass wir weder mit dem Abstieg noch mit dem Aufstieg etwas zu tun haben, sind wir in Gedanken häufig schon bei der anstehende Feldsaison“, sagte Dennis Sievert.
Deshalb trainiere man gegenwärtig auch vorrangig jene Elemente, die sowohl im Freien als auch in der Halle von Bedeutung sind. Doch umgesetzt hätten seine Spielerinnen davon gegen das Schlusslicht nur wenig. Einzig die dreifache Torschützin Jana Sprengel nahm Sievert von der Kritik aus. „Sie hat drei nicht so einfache Tore erzielt und dabei genau das gemacht, was wir einstudiert haben“, lobte der Trainer die Angreiferin, die ihr Team direkt nach dem Seitenwechsel mit 3:1 in Führung schoss und fünf Minuten später den Treffer zum 4:1 nachlegte.
Dreifach-Torschützin Jana Sprengel sorgt im dritten Viertel für Vorentscheidung
Was noch nicht die Vorentscheidung bedeutete; wieder fünf Minuten danach kamen die Gäste aus Bremen zum zweiten Treffer. Erst mit ihrem dritten Tor zum 5:2 bescherte Jana Sprengel zwei Minuten vor Schluss des dritten Viertels den Heimfelderinnen erstmals einen halbwegs beruhigenden Vorsprung. Wie wichtig ihre Tore in dieser Viertelstunde waren, sollte sich im Schlussviertel erweisen, in dem für die TG Heimfeld noch Malena Coudures und Paula Seibt trafen, aber auch der Club zur Vahr noch zu zwei Treffern kam.
Als Schwachstellen, an denen man arbeiten müsse, nannte Dennis Sievert vor allem die Chancenverwertung. „Wir sind vor dem gegnerischen Kasten immer noch nicht konsequent genug“, sagte der Trainer. Auch blieben die Konterchancen zu oft ungenutzt, und auch am Zweikampfverhalten hatte der Übungsleiter so einiges zu bemängeln. Diesen Problemen könne man sich jetzt in Ruhe widmen.
TGH-Trainer: „Wir konzentrieren uns darauf, wieder Zweiter zu werden“
Denn der Vorsprung von Eintracht Braunschweig ist zwei Spieltage vor Saisonende mit sechs Punkten und einer um 16 Treffer besseren Tordifferenz praktisch uneinholbar. Die Eintracht gewann am Sonntag mit 4:2 (1:1) beim Tabellenvierten Hannover 78. „Wir konzentrieren uns darauf, wieder Zweiter zu werden“, sagte Dennis Sievert. Das sei so etwas wie der angestammte Tabellenplatz der TG Heimfeld in der zweithöchsten Hockeyliga.
Auf Dauer wolle man sich damit jedoch nicht abfinden und im kommenden Jahr wieder angreifen, sprich den Aufstieg in die 1. Bundesliga ins Visier nehmen. Helfen sollen dabei zwei zuletzt langzeitverletzte Spielerinnen. Sievert hofft auf die Rückkehr von Lea Dietrich und Katja Paul, die ein Jahr lang aussetzten mussten. Davor waren sie zwei der besten Torschützinnen der TG Heimfeld. Im April sollen sie wieder dabei sein, wenn die Rückserie auf dem Feld beginnt, in der Heimfelds Regionalligafrauen Kurs auf den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga nehmen.
Hallenserie endet am 11. und 12. Februar mit zwei Auswärtsspielen
In der Winter-Hallenrunde steht in der Gruppe Süd die HG Nürnberg als erster Aufsteiger in die 1. Liga fest. Die Hallensaison der Gruppe Nord geht am Wochenende 11./12. Februar zu Ende. Mit zwei Auswärtsspielen für die TG Heimfeld, die am Sonnabend bei Hannover 78 und am Sonntag beim Dritten Klipper THC in Hamburg antreten muss. Der Vorsprung der Heimfelderinnen vor Klipper beträgt aktuell zwei Punkte. Damit zeichnet sich am letzten Spieltag ein Endspiel um den zweiten Tabellenplatz ab. Dennis Sievert: „Das wäre zum Abschuss der Hallenrunde noch einmal eine große sportliche Herausforderung.“
Die Herren der TG Heimfeld haben ihr Heimspiel der Regionalliga Nord gegen den Tabellenzweiten UHC Hamburg II mit 7:11 (4:8) verloren. Heimfeld steht momentan auf Rang fünf der Achterstaffel, hat aber lediglich zwei Zähler Vorsprung auf das Schlusslicht Kiel. Am Sonnabend, 11. Februar, um 14 Uhr kommt es an der Kerschensteinerstraße in Harburg zum direkten Vergleich.