Harburg. Zum Saisonauftakt der Regionalliga verliert die TGH 8:10 gegen Zweitliga-Absteiger THK Rissen. Welcher alte Bekannte wieder Trainer ist.

Mit einer unglücklichen Niederlage sind die Hockeyherren der TGH Heimfeld in die Hallensaison der Regionalliga Nord gestartet. In der Sporthalle an der Kerschensteinerstraße, die sie als ihre „Festung“ bezeichnen, konnten die Heimfelder ihr erstes Spiel 2022/2023 gegen den Absteiger aus der 2. Bundesliga, THK Rissen, nur bis kurz vor Schluss offen gestalten. Letztlich unterliefen ihnen aber zu viele vermeidbare Fehler. Nach einem 5:5 zur Pause ging das Auftaktspiel in der angestammten Heimspielstätte am Ende knapp mit 8:10 verloren.

Gegen Spielende ist Heimfeld nach Zeitstrafen in dreifacher Unterzahl

Kurioses spielte sich gegen Ende der zweiten Halbzeit ab. Da kassierten die Heimfelder Tobias Dibbern sowie Alexander und Nikolai Macioszek binnen weniger Sekunden drei Zeitstrafen. Laut Spielbericht wegen unsportlichen Verhaltens, Foulspiel und ständigen Reklamierens. Gründe, die Heimfelds Trainer Henning Brokelmann nicht nachvollziehen konnte: „Da hatten wir Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen. Die Zeitstrafen waren nach meiner Auffassung völlig überzogen.“

Für kurze Zeit standen beim Spielstand von 7:9 nur noch zwei Heimfelder Feldspieler auf dem Feld. Sie hatten es mit der kompletten gegnerischen Mannschaft zu tun. Und trotzdem war diese missliche Situation nicht ursächlich für die anschließende Niederlage. „Wir haben insgesamt zu viele Fehler gemacht, die der Gegner ausgenutzt hat“, sagte Heimfelds neuer Trainer. Henning Brokelmann trägt seit dem Sommer die Verantwortung.

Henning Brokelmann trainierte schon mehrfach die erste Herrenmannschaft

Bei der TG Heimfeld ist Brokelmann, dessen Stammverein der Hockey-Club Lüneburg ist und dessen Vorsitzender er auch viele Jahre war, ein bekanntes Gesicht. Er trainierte in früheren Jahren schon mehrmals die erste Herrenmannschaft in Heimfeld. „Der Kontakt zwischen mir und dem Verein ist nie abgerissen“, sagte Brokelmann. Deshalb sei es auch keine Überraschung, dass er jetzt ein weiteres Mal den vakanten Posten der Herrentrainers innehabe. Co-Trainer der Heimfelder Regionalligaherren ist weiterhin Dennis Sievert.

Der neue Trainer Henning Brokelmann (links) und Co-Trainer Dennis Sievert beobachten das Spielgeschehen mit Skepsis.
Der neue Trainer Henning Brokelmann (links) und Co-Trainer Dennis Sievert beobachten das Spielgeschehen mit Skepsis. © HA | Günther Bröde

Insgesamt habe er ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen, sagte Brokelmann und gab zu bedenken, dass der Gegner als Zweitligaabsteiger zu den stärkeren Mannschaften der Regionalliga gehöre. „Wir haben heute gegen eine der besseren Mannschaften der Liga nur knapp verloren. Ich finde das eher ermutigend als enttäuschend“, sagte Brokelmann.

Kurz nach dem Seitenwechsel geht Heimfeld mit 6:5 in Führung – kurz

Das Spiel sei halt gegen seine Mannschaft gelaufen, die gleich mit 0:1 in Rückstand geriet, sich aber bis Ende des ersten Viertels durch Treffer von Julian Platz und Nikolai Macioszek auf 2:2 herankämpfen konnte. Auch im zweiten Viertel gerieten die Heimfelder zunächst in Rückstand, gingen dann durch Treffer von Kapitän Simon Bretz, Alexander Macioszek und Henri Möhlmann sogar mit 5:4 in Führung. Noch vor dem Seitenwechsel kassierten sie doch noch den 5:5-Ausgleich.

Eng blieb die Begegnung auch im zweiten Durchgang, in dem diesmal die Heimfelder in Führung gingen. Es war Tobias Dibbern, der gleich nach Wiederbeginn das 6:5 erzielte und bei Mannschaft, Trainern und Zuschauern auf der Tribüne Hoffnungen auf einen Auftaktsieg in der Hallenrunde befeuerte. Daraus wurde dann aber nichts. Hätte nicht Torwart Constantin Dibbern den einen oder anderen gefährlichen Schuss auf seinen Kasten bravourös pariert, hätte die Niederlage im ungünstigsten Fall höher ausfallen können.

Trainer: „Schwächere Vereine sind abgestiegen. Die Liga zu halten, wird schwer“

Henning Brokelmann sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Die Regionalliga ist sehr anspruchsvoll“, sagte er. „Die schwächeren Vereine sind inzwischen alle abgestiegen, und es gibt keine sogenannten leichten Gegner mehr.“ Weshalb es für die TG Heimfeld in dieser Saison auch nur um den Klassenerhalt gehe. „Die Liga zu halten, wird schwer“, ist sich Brokelmann des hohen Drucks bewusst, der auf den Schultern des Trainers lastet.

Auch in die Feldsaison war seine Mannschaft mit zwei Niederlagen, unter anderem einem 1:4 gegen THK Rissen, einem Unentschieden und einer weiteren Niederlage weniger erfolgreich gestartet, feierte aber zum Abschluss der Hinrunde zwei Siege hintereinander. „Mit dieser Ausbeute bin ich hoch zufrieden“, sagte Brokelmann, der auch auf dem Feld unbedingt die Regionalliga halten will. Die nächsten Aufgaben für den Tabellenfünften warten dort erst Ende April 2023.

Doppelter Heimspieltag mit den TGH-Damen am 26. November in der Kersche

Vorher geht es in der Halle weiter. Am Sonntag um 16.30 Uhr empfängt die Zweite Herren des Clubs an der Alster die Heimfelder Herren, ehe sie am Sonnabend, 26. November, um 16 Uhr, wieder an der Kerschensteinerstraße – diesmal gegen den Harvestehuder THC II – um Punkte für den Klassenerhalt kämpfen. Zwei Stunden früher um 14 Uhr starten an gleicher Stelle die Hockeydamen der TG Heimfeld in ihre Hallenrunde der 2. Bundesliga Nord. Zu Gast im ersten Heimspiel ist dann der DHC Hannover.