Heimfeld. Nach 19 Niederlagen verabschieden sich die Hockeyherren mit einem 6:5-Sieg gegen Klipper aus der 2. Bundesliga.
Einen versöhnlichen Abgang aus der 2. Bundesliga haben sich die Hockeyherren der TG Heimfeld beschert. Nach saisonübergreifend 19 Hallenniederlagen in Folge feierten sie am letzten Spieltag mit dem 6:5 (2:4) gegen Klipper THC Hamburg ihren ersten Sieg. Den zweiten Abstieg in Folge konnten sie trotz des Erfolgserlebnisses nicht mehr abwenden.
Trainer Nikolas Müller bewertete den Sieg am letzten Spieltag zugleich als eine Bestätigung für seine Arbeit. „Wir sind trotz der vielen Misserfolge ein Stück weit vorangekommen“, sagte er. Erst seit einem halben Jahr habe er nach mehreren personellen Umbrüchen mit einem konstanten Kader arbeiten können. „Ich freue mich, dass wir uns am Ende einmal selbst belohnen konnten“, sagte Müller. Dann erklärte er seinen Rücktritt und reichte den Trainerstab an Philipp Roloff weiter.
Grund: Nachlassende Euphorie im Verein und im Umfeld
Als Grund für seinen Rücktritt nannte Müller die nachlassende Euphorie im Verein und im unmittelbaren Umfeld der TG Heimfeld und damit die nachlassende Unterstützung für die erste Herrenmannschaft „in allen Bereichen“. Als Beispiel nannte er die rückläufigen Zuschauerzahlen. „Ein Verein wie die TG Heimfeld lebt vom Engagement seiner Mitglieder und den Verantwortlichen“, sagte Nikolas Müller. „Ich hatte eine gute Zeit in Heimfeld und habe immer gern hier gearbeitet.“ Sein Nachfolger Philipp Roloff war zuletzt Trainer der Zweiten Herren und davor lange Co-Trainer der Ersten, als diese noch in der 1. Bundesliga spielte.
Als Trainer-Nachfolger steht Philipp Roloff bereits fest
Gegen Klipper sah es beim 2:4-Halbzeitstand nach der Fortsetzung der unrühmlichen Serie aus. „Es gab in ganz vielen Spielen Momente, in denen wir dran waren und es hätten drehen können. Heute hat es endlich mal geklappt“, freute sich Müller nach dem Hallenerfolg umso mehr für seine bisherigen Schützlinge. Bis zur 49. Minute hatte sein Team das Resultat in eine 5:4-Führung gedreht. Nach dem Ausgleich durch Klipper (54. Minute) dauerte es nur zwei Minuten bis zum 6:5 durch Arne Küddelsmann, bei dem es blieb.
„Es war ein gutes Spiel, auch von Klipper. Wir haben es mental geschafft, unser Potenzial auf die Platte zu bringen“, sagte Müller, der hofft, dass das kleine Erfolgserlebnis „einen Schub für die Feldsaison gibt“. In der Feldhockey-Regionalliga Nord kämpfen die Männer der TG Heimfeld ebenfalls gegen den Doppelabstieg. Nach den ersten sechs Saisonspielen im Herbst haben sie einen Punkt auf dem Konto. Die TGH-Torschützen gegen Klipper waren Leonard Schöning, Darwin Jung (beide 2), Simon Bretz und Arne Küddelsmann.
Viel besser als für die Herren läuft es für die Hockeyspielerinnen der TG Heimfeld in der Regionalliga Nord. Sie gewannen ihr Heimspiel gegen den HC Göttingen ebenfalls mit 6:5 (3:1). In der Tabelle rückten sie fünf Spieltage vor Schluss auf den vierten Platz vor.
Hockeyfrauen sind nach 6:5 gegen Göttingen jetzt Vierte
Gegen Göttingen – gespickt mit ehemaligen Bundesligaspielerinnen aus Braunschweig und Hannover – konnten sie sich für die unnötige Hinspielniederlage revanchieren, auch wenn es von den mehreren verletzten Spielerinnen nur Karlotta Düring rechtzeitig zurück ins Team schaffte.
„Wie gewohnt haben wir direkt das Spielgeschehen bestimmt und das Tempo vorgegeben“, sagte Trainer Dennis Sievert. Nach einem Konter und Torschuss von Katinka Commentz traf Annika Ruef mit der Rückhand zum 1:0. Lea Dietrichs legte nach, Göttingen kam zum Anschlusstreffer und Katinka Commentz traf zum 3:1-Halbzeitstand. Nach dem 4:1 und 5:2 jeweils durch Lea Dietrichs traf Celina Düring aus spitzem Winkel zum 6:3. Das Spiel war aber noch nicht entschieden.
Auswärtsspiel am Sonntag beim Spitzenreiter Polo
Die Gäste kamen nämlich auf 5:6 heran und hätte Torhüterin Lisa Klein nicht beim Stande von 6:4 einen Siebenmeter pariert, hätte die Partie auch unentschieden enden können. Für Dennis Sievert war es trotzdem ein „absolut verdienter Sieg, auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde und Göttingen uns alles abverlangt hat. Wir hatten 45 Minuten lang alles im Griff und haben mit drei Toren geführt. Dann sind wir wieder hektisch geworden und haben kurze Ecken ohne Ende kassiert.“ Daran müsse man arbeiten.
Am Sonntag geht es zum Tabellenführer Hamburger Polo Club. „Polo hat einen Lauf und ist aufgrund der Tabellensituation der Favorit. Ich halte meine Mannschaft aber für gleichwertig, und wir wollen uns auch bei Polo für die Niederlage aus der Hinrunde revanchieren“, gibt sich Dennis Sievert zuversichtlich.