Heimfeld. Hockeyherren starten mit 3:0-Heimsieg gegen Kahlenberg in die neue Saison der 2. Bundesliga Nord.

„Als einen Fingerzeig nach oben“ bezeichnete der neue Trainer der Hockeyherren der TG Heimfeld, Nikolas Müller, den 3:0 (1:0)-Sieg gegen den Kahlenberger HTC zum Auftakt der Feldsaison 2018/2019 in der 2. Bundesliga Nord. Nikolas Müller ist Rechtsanwalt, ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter und wurde im Oktober 2017 als Trainer der männlichen A-Jugend des UHC Hamburg deutscher Feldhockeymeister. Seine neue Mannschaft konnte sich erst in der Endphase entscheidend durchsetzen. Neuzugang Leo Kirchner vom Limburger HC und Niklas Reuter bauten die 1:0-Führung, Dennis Sievert traf kurz vor der Pausensirene, in den Schlussminuten zu einem deutlichen Sieg aus.

Gespannt war Müller vor dem Spiel vor allem darauf, wie sein personell gegenüber der Vorsaison doch stark verändertes Team in die Gänge kommen würde. „Viele Leute haben jetzt eine neue Rolle“, sagte der Coach, der den ersten Pflichtspielauftritt später als „völlig in Ordnung“ einstufte. Müller: „Wir dürfen diesen Sieg aber nicht überbewerten.“

Man habe den ersten Härtetest bestanden und den Gegner aus dem Westen weitgehend im Griff gehabt. „Bis auf zwei Ecken hatte Kahlenberg kaum eine Chance“, sah Müller einen in der Defensive konzentrierten Auftritt seines Teams gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Nächstes Heimspiel schon am Sonntag gegen Blau-Weiß Köln

In der Offensive vermisste der neue Heimfelder Trainer vor allem bei den Ecken noch die erforderliche Konsequenz. „Da müssen wir mehr draus machen als nur einen Nachschusstreffer bei sieben Versuchen“, sagte Müller, der im Eckenverhältnis von 7:2 ein Spiegelbild für das Kräfteverhältnis der gesamten Partie sah.

Die TG Heimfeld geht nicht nur mit einem neuen Trainer in die neue Hockey-Feldsaison. Neben dem bisherigen Spielertrainer und Hallen-Nationalspieler Alexander Otte hat der Verein mit Max Landshut (Ziel unbekannt) sowie Florian und Dennis Stiller, Max Bonz und Tim Schäfer, die alle ihre Karriere beendet haben, sowie Max Blunck, der in Wien studiert, etliche Leistungsträger verloren. Die Zugänge neben dem Torschützen Leo Kirchner sind Christopher Binder (THC Altona Bahrenfeld), Arne Küddelsmann, Dominik Ehlers und Simon Reich aus der eigenen Zweiten Herren, Lasse Simson (Comeback nach einem Jahr Pause) und Friedrich Hastedt aus der eigenen Jugend, der nach einem Jahr Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist.

Heimfelds neuer Trainer Nikolas Müller in einer Auszeit an der Taktiktafel
Heimfelds neuer Trainer Nikolas Müller in einer Auszeit an der Taktiktafel © Volker Koch | Volker Koch

„Unser Saisonziel kann es deshalb nur sein, möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, die jungen Spieler in Verantwortung zu bringen und nach den Abgängen langjähriger Führungsspieler neue Strukturen zu schaffen“, sagte Niko Müller. Ansonsten gelte die Devise: „Erst ranklotzen, dann reden!“ Jetzt kämen die stärkeren Gegner. Am Sonntag um 14.45 Uhr spielen die TGH-Herren das nächste Heimspiel am Waldschlößchen gegen Blau-Weiß Köln; am ersten Spieltag 1:0-Sieger gegen den DHC Hannover. Müller glaubt an eine Chance. „Wir gehen mit dem Push unseres Auftaktsieges in das nächste Spiel.“

Die Damen der TG Heimfeld gewannen in der Regionalliga mit 4:0 (2:0) beim Schlusslicht TTK Sachsenwald und sind nach drei Spieltagen mit zwei Siegen und einem Unentschieden Tabellenzweite hinter dem Ligafavoriten Hamburger Polo Club (drei Siege), der am kommenden Sonntag um 12 Uhr zu Gast am Waldschlößchen ist. Trainer Dennis Sievert musste verletzungsbedingt auf Lea Dietrichs verzichten.

Drei Colbourne-Tore beim 4:0-Sieg der Heimfelder Damen

Ellen Colbourne, die Neue aus Kanada, traf direkt nach dem Anpfiff zum 1:0 und konnte kurze Zeit später zum 2:0 und 3:0 nachlegen. Luisa Steffen setzte mit dem 4:0 den Schlusspunkt. Sievert: „Wir waren in allen Belangen deutlich überlegen und hätten noch das eine oder andere Tor mehr schießen können, sind aber sehr zufrieden aus dem Spiel gegangen.“

TGH-Torhüterin Lisa Klein wurde nur ein einziges Mal auf die Probe gestellt, ansonsten spielte sich alles in der gegnerischen Hälfte ab. Sievert hatte sein Team mit diversen Video-Analysen auf den Gegner vorbereitet. „Unser Matchplan, den wir uns in den Trainingseinheiten erarbeitet haben, ist komplett aufgegangen. Spielerin des Tages war zweifelsohne Ellen Colbourne, Gewinner des Spiels war aber die Mannschaft“, sagte Dennis Sievert. Die Chancen am Sonntag im Spiel Zweiter gegen Erster schätzt der Heimfelder Damentrainer als „Fifty/Fifty“ ein.