Harburg. Probleme mit drei alten Eichen sind ausgeräumt. Die Bewegungs-Kita in der Scharfschen Schlucht soll Ende 2021 eröffnet werden.

Direkt neben seiner Tennishalle in der Scharfschen Schlucht will der Harburger SC seinen zweiten Kindergarten bauen. Bis zu 70 Kinder vom Krippen- bis zum Vorschulalter werden in der neuen Kita toben können. Der jetzige Eingangsbereich der Tennishalle wird abgerissen und neu gebaut. Darüber wird in zwei weiteren Stockwerken der neue Kindergarten des HSC entstehen. „Neu zu bauen ist viel besser und moderner“, sagte HSC-Pressesprecher Peter Krause bei einem Ortstermin mit dem Hamburger Abendblatt.

70 Kinder auf zwei Etagen und 800 Quadratmetern

Die Tennishalle nebenan biete gerade in den Wintermonaten viele Möglichkeiten für den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder. „Kinder haben das Bedürfnis zu toben“, sagt Ehrhard Erichsen, seit vielen Jahren HSC-Präsident. Überhaupt soll die Bewegung im Mittelpunkt der neuen Kita stehen, die genauso wie der bereits bestehende HSC-Kindergarten am Rabenstein das Etikett „Bewegungskita“ erhalten soll.

Mit dem Wald vor der Haustür habe man einen optimalen Standort gefunden. Außerdem gebe es im Umfeld durch das neue Wohngebiet jede Menge Bedarf für Betreuungsplätze. „Wir sind theoretisch schon ausgebucht“, sagt Erichsen. Wenn alles gut läuft, will der HSC den Kindergarten gegen Ende des Jahres 2021 eröffnen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, zumal noch keine Baugenehmigung der Baubehörde vorliegt.

Positiver Vorbescheid der Baubehörde liegt vor

Sie hatte den ersten Entwurf für das Bauvorhaben abgelehnt. Für die Kita hätten drei alte Eichen gefällt werden müssen. Der Harburger SC besserte nach, die Eichen dürfen bleiben und die Behörde erteilte einen positiven Vorbescheid, so dass der Verein nun planen kann. Der Entwurf des Architekten sieht auf zwei Etagen etwas mehr als 800 Quadratmeter für die Kinder vor. HSC-Präsident Erichsen beziffert den Kostenrahmen auf drei bis vier Millionen Euro.

Für den Kindergarten in der Scharfschen Schlucht profitiert der Harburger SC von langjährigen Erfahrungen mit seiner ersten Kita „Marmstorfer Rabennest“. Seit nunmehr 23 Jahren tummeln sich Jungen und Mädchen in unmittelbarer Nähe zum Harburger Stadtpark. „Wir sind immer ausgebucht“, sagt Ehrhard Erichsen. Viele Mitarbeiter seien von Anfang an dabei, einige stünden abends noch als Übungsleiter beim HSC auf dem Platz. Besonders die Nähe zum Stadtpark ermögliche eine naturbezogene Betreuung. Das Rabennest liegt auf dem Sportgelände des HSC. Damit ist auch eine Nutzung der tagsüber größtenteils ungenutzten Sportanlagen möglich.

Naturbezogene Betreuung auch in der neuen Kita

„Wir wollen, dass die Kinder schon früh in Bewegung kommen“, sagt HSC-Präsident Ehrhard Erichsen. Natürlich gebe es eine starke Wechselwirkung zwischen dem Sportverein und Kindergarten. Das sei aber nicht das Hauptziel des Engagements, so Erichsen. „Wir wollen, dass die Kinder Sport treiben. Ob sie das dann beim HSC oder anderswo tun, ist für uns zweitrangig.“

Am neuen Standort Scharfsche Schlucht soll das bewährte Konzept vom Rabennest übernommen werden. Es sei von Vorteil, dass man 23 Jahre Erfahrung in der Betreuung von Kindern habe und darauf aufbauen könne, sagt Erichsen. Zentraler Bestandteil der Pädagogik ist die Überzeugung, dass sich die Kinder ihr Wissen selbst aneignen. Auch personell wird die neue Kita vom Rabennest profitieren: Die derzeitige Stellvertreterin wird als neue Leiterin an der Scharfschen Schlucht das bewährte HSC-Konzept umsetzen und weiterführen.

Harburger SC betreibt seit 23 Jahren das Marmstorfer Rabennest

Auf den zwei Etagen der zukünftigen Kindertagesstätte sollen einmal 70 Kinder Platz finden. Vom Krippenalter bis zur Vorschule will der HSC alle Altersklassen abdecken. Immer im Mittelpunkt: der Spaß an der Bewegung. Daneben wird den Kindern täglich ein frisches und ausgewogenes Essen serviert.

Bisher ist von dem ehrgeizigen Vorhaben noch wenig zu sehen. HSC-Präsident Erichsen hofft, dass die Bauarbeiten zügig beginnen können und die Kinder schon bald für mächtig Leben in der Scharfschen Schlucht sorgen werden.