Harburg/Buchholz. Regionalligist nimmt beim 9:6 gegen den Buchholzer FC Revanche für die Niederlage im Hinspiel und rückt auf Rang sieben vor.
In der Sprache der Sportler nennt man das eine geglückte Revanche. Nach der 3:10-Niederlage im Hinspiel hat Sparta Futsal HSC zum Auftakt der Rückrunde in der Regionalliga Nord die Partie gegen den Buchholzer FC mit 9:6 gewonnen. Das Team vom Harburger Sport-Club (HSC) ist in der Tabelle am Gegner vorbei gezogen und hat einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Die Nordheider dagegen sind nach der Derbyniederlage auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen und müssen mehr denn je um den Verbleib in der höchsten deutschen Liga des Hallenfußballs bangen.
Nico Matern spielte erstmals nach der Rückkehr aus den USA
Dass seine Mannschaft noch lange nicht gerettet ist, weiß Sparta-Trainer Juval Karanikas nur zu gut. Bis Tabellenplatz vier reicht für ihn die Abstiegszone. Den nimmt aktuell der FC Maihan mit 13 Punkten ein. Sparta auf Rang sieben hat zwölf Punkte auf dem Konto. Weitere Zähler sollen für die Hallenspezialisten des Harburger SC im neuen Jahr dazu kommen, am 11. Januar 2020 trifft Sparta Futsal zunächst auf den punktgleichen FC St. Pauli Sala und vier Wochen später auf das Schlusslicht Hannover 96. Dann, so hofft Karanikas, könnte nach zwei weiteren Erfolgen etwas mehr Ruhe einkehren.
Den Erfolg im Rückspiel gegen den Buchholzer FC führt der Sparta-Trainer unter anderem darauf zurück, dass er in seinem Kader die individuell besseren Spieler hatte. „Ich konnte erstmals in dieser Saison auf fast alle Leistungsträger zurückgreifen“, sagte er. Zu denen erstmals auch der 27 Jahre alte Nico Matern gehörte. Der in Buxtehude geborene Fußballer, der in seiner Jugend beim FC St. Pauli und Halleschen FC spielte und im Herrenbereich Station machte beim Wuppertaler SV, SV Drochtersen/Assel, Hansa Rostock, FC Schönberg, Buxtehuder SV und aktuell nach seiner Rückkehr aus einem zweijährigen USA-Gastspiel für den Regionalligisten VfB Oldenburg die Fußballschuhe überstreift, war einer der auffälligsten Spieler, auch wenn er nicht zu den Torschützen gehörte.
Sascha de la Cuesta steuerte vier Tore zum Sieg bei
Als Torjäger zeichnete sich bei Sparta Sascha de la Cuesta mit vier Treffern aus. Er spielte fünf Jahre beim FC Türkiye in der Hamburger Oberliga. Auch Torhüter Tom Pöhls ließ sich nicht lumpen und schenkte dem Buchholzer FC ein, zwei Minuten vor Schluss traf er zum 9:6-Endstand. Der Keeper traf ins leere Tor, weil BFC-Trainer Markus Hehr in der Schlussphase ohne Torwart spielen ließ, um durch Überzahl auf dem Spielfeld das Ruder noch einmal herumzureißen.
Ein vergeblicher Versuch – als zusätzlicher Feldspieler anstelle von Torwart Johann Gerlach gelang Dustin Jahn, der vorher viermal getroffen hatte, kein Treffer mehr. So etwas wie der Matchwinner war Selim Aichaoui, der die Tore zum 7:6 und 8:6 für Sparta HSC erzielte. Der BFC kam in der Schlussphase nur noch zu einem Pfostentreffer. Auch wenn Juval Karanikas schon an die nächsten Aufgaben im Januar denkt, freut er sich auf ein kurzes Durchatmen in der Weihnachtszeit. „Und darüber, dass wir an Weihnachten nicht auf einem Abstiegsplatz stehen“, fügte er lächelnd hinzu.
BFC-Trainer sieht Freistoßpfiff als Knackpunkt im Spiel an
Die Futsal-Spezialisten aus der Nordheide müssen sich fragen lassen, ob sie nach dem hohen Hinspielerfolg möglicherweise zu sicher waren, auch das Rückspiel gegen die Harburger zu gewinnen? Trainer Markus Hehr widerspricht. „Deren Qualität ist bekannt. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, sah er die Gründe für die Niederlage seines Buchholzer FC nicht in einer mangelhaften Einstellung. Dann schon eher im aus seiner Sicht unglücklichen Spielverlauf.
„Für mich entscheidend war die Situation nach dem 6:6“, sagte Hehr. Bis dahin war es ein offener Schlagabtausch, die Nordheider lagen wie zur Pause (3:2) fast ständig in Führung, Sparta konnte dreimal ausgleichen. „Noch ein Foul mehr aufseiten der Harburger und wir hätten einen direkten Freistoß aus zehn Metern bekommen. Als sich Sparta dann dieses Foulspiel leistet, wird das gegen uns gepfiffen,“ haderte Hehr. Statt also selbst mit 7:6 in Führung zu gehen, lag seine Mannschaft nach der vermeintlichen Fehlentscheidung der Unparteiischen mit 6:7 zurück.
Nächster Spieltag für alle Teams am 11. Januar 2020
Daraus wurde bis zum Spielende ein 6:9, das richtig weh tut. „Dieses Derby war ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt gegen einen direkten Mitabstiegskandidaten“, sagte Hehr, der nur allzu gut weiß, dass seine Mannschaft in der Regionalliga nur gegen wenige Gegner punkten kann. Die Harburger wären so eine Mannschaft gewesen. Aber Hehr gibt sich kämpferisch: „Jetzt feiern wir erst einmal Weihnachten und greifen im neuen Jahr wieder an.“ Am besten gleich im ersten Spiel am Sonnabend, 11. Januar, gegen den FC Maihan.