Buchholz. Vielseitige Kunstturner aus der Nordheide sind bei den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften so erfolgreich wie noch nie.
Die vielseitigen Turnerinnen und Turner des TSV Buchholz 08 haben bei den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Eutin mit dem Gewinn von vier Meistertiteln ein neues Kapitel der Vereinsgeschichte geschrieben. Deutscher Meister im Achtkampf der Männer wurde Reza Abbasian, Alexander Vogt gewann in der Altersklasse (AK) 30, Gregory Keck in der AK 14/15 und Fabienne-Renée Liepelt in der AK 16/17. Darüber hinaus gab es Silber für Laurids Maas in der Männerklasse.
Doppelsieg im Achtkampf der Männer für Abbasian und Maas
„Das übertrifft alles bisher Dagewesene. Damit hatte keiner von uns auch nur im Entferntesten gerechnet“, schwärmte Trainer Bernward Bade. Insgesamt 573 Teilnehmer aus 285 Vereinen und 13 Landesturnverbänden bewarben sich in Schleswig-Holstein um die begehrten Titel. Je nach Wettkampf und Altersklasse werden unter dem Oberbegriff „Deutsche Mehrkämpfe“ Meisterschaften im Sechs- beziehungsweise Achtkampf ausgetragen, die sich je zur Hälfte aus Disziplinen des Kunstturnens und der Leichtathletik zusammensetzen. Bei der DM in Eutin war nur startberechtigt, wer sich vorab bei den Landesmehrkampfmeisterschaften qualifiziert hatte.
Mit fünf Platzierungen auf dem Siegerpodest präsentierten sich die Allrounder von Buchholz 08 so stark wie noch nie. „Bundesliga-Ass Reza Abbasian sorgte mit fantastischen Leistungen für einen Auftakterfolg und wurde nach den Klängen der deutschen Nationalhymne als deutscher Meister im Achtkampf der Männer geehrt“, sagte Bade. Routiniert, zielstrebig und mit enormer Willenskraft habe Abbasian in der Kunstturnhalle mit der Tageshöchstnote am Boden (15,30 Punkte) sowie grandiosen Wertungen am Sprung (14,00), Barren (13,00) und Reck (10,40) den Grundstein für seinen Sieg gelegt.
Für Reza Abbasian ist es der achte deutsche Meistertitel der Karriere
Auch in der Leichtathletik lief es gut: Mit 12,42 Sekunden im 100-Meter-Lauf, 5,74 Meter im Weitsprung, 54,26 Meter mit dem Schleuderball und der Bestleistung von 11,35 Metern im Kugelstoßen vervollständigte der 28-Jährige seinen meisterlichen Achtkampf. Der Sieg in der Königsdisziplin, dem Deutschen Achtkampf der Männer, ist für Reza Abbasian gleichbedeutend mit dem Gewinn des achten deutschen Meistertitels. Den Doppelsieg für Buchholz 08 machte der 22 Jahre alte Laurids Maas perfekt.
Quasi als Sahnehäubchen wurde ihr 32-jähriger Club- und Bundesligakollege Alexander Vogt mit erstklassigen Kürübungen am Boden, Sprung, Barren und Reck sowie ausgezeichneten Leichtathletik-Leistungen ebenfalls deutscher Achtkampfmeister, und zwar in der Altersklasse (AK) 30 und älter.
Fabienne-Renée Liepelt mit Bestleistung im Kugelstoßen
Titel Nummer drei ging an den Landeskunstturnmeister und Mehrkampf-Niedersachsenmeister Gregory Keck. Der 15-Jährige holte sich bei den nationalen Titelkämpfen mit herausragenden Leistungsnachweisen in der Kunstturnhalle und unter freiem Himmel in überlegener Manier die deutsche Meisterschaft im Mehrkampf der AK 14/15 vor Alessio Röhr von der TSG Ailingen.
Im Meisterschaftswettkampf der weiblichen AK 16/17 schließlich wurde Fabienne-Renée Liepelt, 17, im 28-köpfigen Starterfeld ebenfalls zur deutschen Meisterin gekrönt. Sie hatte einen Sechskampf mit jeweils drei Disziplinen zu bewältigen. Die mehrfache niedersächsische Meisterin legte in der Kunstturnhalle mit der Tageshöchstnote von 14,40 Punkten am Boden sowie Höchstnoten am Sprung und Stufenbarren den Grundstein für ihren Titeltriumph vor der zweitplatzierten Judith Eich vom TuS Roland Breye. Im Kugelstoßen stellte Liepelt mit 11,61 Metern eine neue persönliche Bestleistung auf.
Eine Bronzemedaille geht an Svenja Patjens vom TSV Stelle
Jonas Hagedorn, 19, wurde Achter im Mehrkampf der Männer, Sarah Kleinknecht, 23, positionierte sich als Zehnte bei den Frauen und Timon Raunecker, 14, setzte als Zehnter bei den 14- und 15-Jährigen den Schlusspunkt unter die makellose Präsentation der 08-Riege.
Grund zur Freude hatten auch die Teilnehmer des TSV Stelle, allen voran Svenja Patjens. Sie gewann im Achtkampf der über 30 Jahre alten Frauen die Bronzemedaille. Rang sieben gab es für Lisanne Rôlo Pinto-Schröder im Sechskampf der AK 16/17 und Luca Sander endete auf Rang 14 in der AK 14/15.