Harburg. Harburg-Pokal: Am Freitagabend treten zwei Teams aus dem Kreis Harburg gegen zwei Mannschaften aus Wilhelmsburg an.

Jetzt hat es auch den dritten Landesligisten erwischt. Im Viertelfinale des 55. Harburg-Pokals kassierte der Landesliga-Aufsteiger FTSV Altenwerder eine 3:5 (1:1)-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den SV Wilhelmsburg. Damit ist auch der letzte im Wettbewerb verbliebene Landesligist ausgeschieden. Im Halbfinale am Freitagabend sind vier Bezirksligisten unter sich. Dabei treffen zwei Teams aus Wilhelmsburg auf zwei Teams aus dem Landkreis Harburg. Heute um 18.30 Uhr stehen sich Am Alten Postweg in Heimfeld der TV Meckelfeld und der SV Wilhelmsburg gegenüber; anschließend (etwa 19.45 Uhr) geht es zwischen Rot-Weiss Wilhelmsburg und dem VfL Maschen ebenfalls um den Einzug ins Endspiel am Sonntag um 11 Uhr.

Zweimal gewannen die Bravehearts schon den Harburg-Pokal

Für den TV Meckelfeld wäre es die vierte Finalteilnahme, zwei Mal (2000 und 2008) haben die „Bravehearts“ das traditionelle Fußballturnier bereits gewonnen. Dass mit dem TV Meckelfeld beim 55. Harburg-Pokal zu rechnen ist, demonstrierte das gerade aus der Landesliga in die Bezirksliga Lüneburg abgestiegene Team von Trainer Sven Timmermann im Viertelfinale gegen den künftigen Ligakonkurrenten TuS Fleestedt eindrucksvoll. Das Duell des Absteigers gegen den Aufsteiger war eine einseitige Partie, in der Meckelfelds Torjäger Kristopher Kühn mit dem 1:0 per Hacke das erste Ausrufezeichen setzte.

Kompletter Neuaufbau nach 15 Abgängen beim TV Meckelfeld

Diesen bemerkenswerten Führungstreffer durfte Coach Timmermann am seinem 48. Ehrentag getrost als persönliches Geburtstagsgeschenk betrachten. Noch vor der Pause legte Meckelfelds groß gewachsener Innenverteidiger Phillip Dechow mit dem Kopf nach, das 3:0 besorgte Mitte der zweiten 30 Minuten erneut Kühn. Von Fleestedt war außer zwei Lattentreffern wenig zu sehen. Wohl auch, weil sich Meckelfelds Defensive äußerst aufmerksam präsentierte.

Johannes Christiansen, nach Hüft-Operation mit Gehhilfen, und Trainer Sven Timmermann beobachten das Spiel.
Johannes Christiansen, nach Hüft-Operation mit Gehhilfen, und Trainer Sven Timmermann beobachten das Spiel. © Volker Koch

Timmermann steht beim TV Meckelfeld vor der ebenso schwierigen wie reizvollen Aufgabe, ein neues Team zu formieren. Es gibt 15 Abgänge, von denen besonders die überraschenden Wechsel von Marius Wilms und Ljubisa Panic zum Oberligisten FC Süderelbe – die beide schon zugesagt hatten – sowie Patrick Oliveira Velela, Cagwar Kaval und David Willms zum VfL Maschen TVM-Manager Karlheinz Rüdiger richtig weh tun.

Überraschende Abgänge zum FC Süderelbe und VfL Maschen

„Andererseits sind wir auch stolz, dass es zwei unserer Talente in die Oberliga geschafft haben“, sagte er. Wilms und Panic gehören zum 1998er-Jahrgang des Vereins, der einst in der Niedersachsenliga spielte. Steine werde man beim TV Meckelfeld ohnehin keinem Spieler in den Weg legen, sagten Rüdiger und Timmermann übereinstimmend. „Im Gegenteil“, betonte Rüdiger, der sich aktuell von einer Knie-Operation erholt, „unsere Tür bleibt für jeden offen. Und die Jungs haben ja alle meine Telefonnummer.“

Benjamin Lipke von Altona 93 ist der Königstransfer

Unter den zwölf Neuzugängen sticht ein Name hervor, man könnte ihn den Königstransfer nennen. Benjamin Lipke, der zuletzt für die zweite Mannschaft von Altona 93 spielte, ist zwar schon 35 Jahre alt, dürfte mit seiner Erfahrung aus 85 Regionalligaspielen und 311 Einsätzen in der Oberliga – unter anderen beim HSV, Hannover 96 und VfB Lübeck – zu einer zentralen Figur beim „neuen“ TV Meckelfeld werden. „Er wird uns eine große Hilfe sein“, ist Timmermann überzeugt. Lipke ist gerade nach Hittfeld gezogen, zum TV Meckelfeld hat ihn Torhüter Dennis Bock gelotst. Beide spielten einst gemeinsam in der Oberliga für Barmbek-Uhlenhorst.

Lipke, der aus gesundheitlichen Gründen erst in einer Woche ins Training einsteigen wird, soll seine Erfahrungen auch ins Trainerteam einbringen und Sven Timmermann und Sascha Sobkowiak unterstützen. Silko Fraerks engagiert sich beim TV Meckelfeld jetzt auch im Management. „Wir stehen vor einem großen Umbruch. Qualitativ haben wir verloren, aber wir wollen das kollektiv kompensieren“, beschreibt Sven Timmermann die Lage vor der neuen Saison in einer neuen Spielklasse. Seine Mannschaft und auch Mitabsteiger TSV Winsen seien keinesfalls automatisch die Favoriten in der Bezirksliga zwei.

David Willms trifft auch für seinen neuen Verein

Im ersten Viertelfinale hatte sich der VfL Maschen mit 3:0 (2:0) gegen den TSV Neuland durchgesetzt. Als David Willms für seinen neuen Verein per Fernschuss zum 1:0 traf, waren die Meckelfelder gerade auf der Sportanlage am Alten Postweg eingetroffen und durften die nach wie vor vorhandenen Trefferqualitäten ihres früheren Mitspielers, der in 110 Spielen 38 Tore für sie geschossen hatte, bestaunen. Ein abgefälschter Freistoß landete zum 2:0 im Neuländer Tor, nach der Pause ließ es Maschen locker angehen, kam aber dennoch durch Gerrit Poppen zum dritten Treffer. Damit hatten zwei Bezirksligisten aus dem Landkreis das Viertelfinale des Harburg-Pokals erreicht.

Tags drauf zogen mit dem SV Wilhelmsburg und Rot-Weiss Wilhelmsburg zwei Mannschaften von der Elbinsel nach. Benötigte der SV gegen Altenwerder ein Elfmeterschießen, drehte RW gegen Grün-Weiss Harburg nach torloser erster Halbzeit richtig auf. Dreifacher Torschütze (darunter zwei Elfmeter) beim 5:0 war Veli Görgüc.