Buxtehude. Nachwuchs-Handballerinnen gewinnen nach 2014 erneut den Titel. Siege in der Halle Nord gegen Leipzig und Schwerin.

Was die Bundesligafrauen des Buxtehuder SV in 30 Jahren nicht geschafft haben, war jetzt schon zum zweiten Mal den B-Juniorinnen des Vereins vergönnt – der Gewinn der deutschen Meisterschaft. Im Endspiel in eigener Halle setzte sich der Nachwuchs des Buxtehuder SV mit 27:16 (13:10) gegen Grün-Weiss Schwerin durch und feierte den zweiten Titelgewinn. 2014 hatten die Buxtehuderinnen, damals unter anderem mit Emily Bölk und Lisa Prior, den Titel in Birkenau mit einem Endspielsieg gegen die HSG Blomberg-Lippe geholt.

Beim letzten Meistertitel 2014 waren Emily Bölk und Lisa Prior dabei

In diesem Jahr beendeten die Buxtehuder Handballmädchen mit dem finalen Sieg beim Final Four um die deutsche Meisterschaft der weiblichen B-Jugend eine Saison ohne eine einzige Niederlage oder ein Unentschieden; egal ob in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein oder in den vier K.o.-Runden vom Achtelfinale bis zum Endspiel.

Alle vier Teams der DM-Endrunde in der Halle Nord waren als Meister ihrer Ligen durchmarschiert. Zu bestaunen waren auch vier U17-Nationalspielerinnen. Buxtehude und Schwerin setzten sich in den Halbfinals durch – die BSV-Mädchen deutlich mit 26:15 gegen den HC Leipzig, Schwerin knapper mit 26:23 gegen die HSG Bensheim/Auerbach. In beiden Spielen waren der BSV-Nachwuchs formal der „Gast“ in eigener Halle, das sogenannte Heimrecht genossen jeweils die Gegnerinnen. Und doch waren es von der Atmosphäre her zwei echte Heimspiele für den BSV vor 525 Zuschauern im Halbfinale und sogar 729 Fans auf der Tribüne beim Endspiel.

729 Zuschauer in der Halle Nord feuern die Finalisten an

Ins Halbfinale gegen den HC Leipzig waren die BSV-Mädchen noch etwas verhalten gestartet, lagen schnell 0:2 zurück. Erst nach knapp vier Minuten erzielte Nele Nickel den ersten Treffer. Dank zwei Toren von Maj Nielsen gelang es dem BSV beim 3:2 erstmals, in Führung zu gehen. Die Führung sollten die BSV-Mädchen bis Spielende nicht mehr abgeben. Entscheidend absetzen konnten sie sich aber erst nach der Pause, in die es mit einem 12:9-Vorsprung ging.

Ein ganz wichtiger Treffer war das 15:12 durch Antonia Pieszkalla in Unterzahl und Zeitspiel durch eine gelungene Wurftäuschung. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. BSV-Bundesligacoach Dirk Leun, der das Nachwuchsteam gemeinsam mit Robert Frahm und Lars Dammann trainiert, ließ zeitweise mit zwei Kreisläuferinnen agieren.

Zur Halbzeit liegt Buxtehude jeweils mit drei Toren in Führung

Im Angriff suchten die BSV-Talente – größtenteils Jahrgang 2002 und 2003 – immer wieder die Eins-gegen-Eins-Situationen und kamen durch Tempogegenstöße zu schnellen Toren. Symptomatisch für das BSV-Team: Ihre am Ende beste Werferin, Jasmin Rühl, startete mit zwei Fehlwürfen in die Partie, brachte es bis zum Schluss aber auf sechs Treffer. Stark vor allem in der zweiten Halbzeit präsentierte sich Torhüterin Solveig Dmoch.

Jasmin Rühl war im Finale zusammen mit Luisa Hinrichs und Nele Nickel die beste Torschützin (alle 6).
Jasmin Rühl war im Finale zusammen mit Luisa Hinrichs und Nele Nickel die beste Torschützin (alle 6). © Dieter Lange | DIETER LANGE

Im Endspiel war es Rühl, die mit dem 5:4 den ersten Führungstreffer für Buxtehude erzielte; in die Pause ging es wie am Vortag mit drei Toren Vorsprung (13:10). Auch dauerte es wieder bis in die zweiten Halbzeit, ehe sich die BSV-Mädchen absetzen konnten. Wieder waren die Grundlage für den Erfolg eine starke Leistung von Torhüterin Solveig Dmoch, eine konzentrierte Abwehr und schnelle Tore. Mit jeweils sechs Treffern ragten diesmal mit Jasmin Rühl, Nele Nickel und Luisa Hinrichs gleich drei Werferinnen heraus.

Auch drei C-Jugendliche tragen zum deutschen Meistertitel bei

„Wir sind der verdiente deutsche Meister“, freute sich Trainer Robert Frahm nach dem Spiel und nannte das BSV-Team eine „Super-Mannschaft“, die ein ganzes Jahr lang fokussiert, hochmotiviert und professionell gearbeitet habe. „Wir sind in der Breite aber auch bärenstark aufgestellt“, sagte der Übungsleiter und hob zudem die Durchlässigkeit der verschiedenen Altersstufen beim Buxtehuder SV hervor: „Im Final Four standen an beiden Tagen sogar drei C-Juniorinnen des Jahrgangs 2004 auf dem Feld.“

Etliche A-Jugendliche des BSV, die in diesem Jahr in der deutschen Meisterschaft am HC Leipzig gescheitert waren, sowie mit Friederike Gubernatis und Antje Peveling auch zwei Bundesligaspielerinnen waren in die Halle gekommen, um den B-Mädchen zur deutschen Meisterschaft zu gratulieren.