Buxtehude. Mit 18 Siegen in 18 Spielen hat sich die weibliche B-Jugend des BSV souverän die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geholt
Über die Bedeutung einer gute Nachwuchsarbeit in den Sportvereinen wird viel geredet. Doch wenn es darum geht, den Worten auch Taten folgen zu lassen, klaffen Anspruch und Wirklichkeit häufig weit auseinander. Diesen Vorwurf müssen sich die Verantwortlichen der Handballabteilung des Buxtehuder SV nicht machen lassen. Mehrfach wurden sie in den vergangenen Jahren für ihre Jugendarbeit ausgezeichnet.
26:21-Auswärtserfolg bei der TuS Metzingen
Jüngstes Beispiel für die Erfolge der Handballabteilung sind die B-Juniorinnen des Vereins, die sich mit einem 26:21-Auswärtserfolg bei der TuS Metzingen gerade für die Endrunde mit Halbfinals und Endspiel um die deutsche Meisterschaft der weiblichen B-Juniorinnen qualifiziert haben. Und das Gute daran: Das Final Four ist für sie ein „Heimspiel“, geht es doch am 25. und 26. Mai in der Buxtehuder Halle Nord über die Bühne.
Maj Nielsen warf vier der ersten fünf Tore
Trotz eines komfortablen Vorsprungs von sieben Toren – das Hinspiel hatten sie mit 28:21 gewonnen – waren die BSV-Mädchen nervös ins Viertelfinal-Rückspiel in Metzingen gegangen, wollten unbedingt jeden Fehler vermeiden. So gehemmt, reichte es nur zu einem 10:11 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel stand die Abwehr dann besser und die BSV-Mädchen drückten auf das Tempo. Binnen weniger Minuten drehten sie das Spiel. Maj Nielsen warf vier der ersten fünf Tore in Halbzeit zwei. Auch Jasmina Rühl und Nele Nickel machten ein starkes Spiel. Hinzu kam, dass die BSV-Torfrauen Solveig Dmoch und Hannah Zerlaut ebenfalls einen guten Tag erwischten. Beste BSV-Werferinnen in Metzingen war Maj Nielsen mit zehn Toren.
BSV-Trainer Dirk Leun war hochzufrieden
BSV-Trainer Dirk Leun war hochzufrieden. „Das war souverän. Jede Spielerin wusste, worauf es ankommt. Nach der Pause haben wir Nervenstärke bewiesen“, sagte er. „Jetzt freuen wir uns auf das Final Four zu Hause. In diesem Alter kann der Heimvorteil viel ausmachen.“
Als bestes Beispiel dafür, wie wichtig der BSV die Nachwuchsförderung nimmt, gilt Dirk Leun, Trainer der Bundesliga-Handballfrauen. Er trainiert seit dieser Saison zusammen mit Robert Frahm und Jugendkoordinator Lars Dammann auch die B-Juniorinnen, die mit drei Mannschaften am Ligaspielbetrieb teilnimmt, nämlich den 1. B-Juniorinnen in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein und der zweiten und dritten Mannschaft in der Hamburg-Liga. Die wJB, so die Kurzbezeichnung, setzt sich aus Spielerinnen der Jahrgänge 2002, 2003 und leistungsstarken Spielerinnen der C-Juniorinnen zusammen.
18 Siege in 18 Spielen
Wie beim BSV üblich helfen einzelne Spielerinnen regelmäßig in der A-Jugend aus. Ziel der sportlichen Förderung ist es, attraktiven Jugendhandball zu spielen und Spielerinnen perspektivisch an die A-Jugend-Bundesliga und die Dritte Liga heranzuführen.
Mit 18 Siegen in 18 Spielen hat sich die weibliche B-Jugend des Buxtehuder SV souverän die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geholt. Im Durchschnitt erzielte die Mannschaft 32,6 Tore pro Spiel. Dem gegenüber standen lediglich durchschnittlich 16,9 Gegentore. Die vielversprechendsten Talente sind Maj Nielsen, Antonia Pieszkalla und Nele Nickel; sie gehören damit auch zu den Hoffnungsträgern im Land. Zuletzt nahmen sie an an einem Vorbereitungslehrgang des Deutschen Handballbundes (DHB) für die U17-Europameisterschaft in diesem Sommer in Slowenien teil.
Mit dem Sieg in Metzingen hat erstmals seit 2014 wieder eine weibliche B-Jugend des Buxtehuder SV das Final Four erreicht. Damals standen mit Emily Bölk und Paula Prior zwei Talente im siegreichen Team des BSV, die in der Bundesliga heute zu den besten gehören. Die aktuelle Handballerin des Jahres Emily Bölk hat es inzwischen zur Nationalspielerin gebracht und spielte zuletzt mit dem Thüringer HC in der Champions League.
Im Final Four treffen die BSV-Mädchen im Halbfinale auf den HC Leipzig. Das zweite Vorrundenspiel bestreiten die HSG Bensheim/Auerbach und SV GW Schwerin. Der Buxtehuder SV hat reichlich Erfahrung mit der Ausrichtung. Zweimal spielten bereits die A-Juniorinnen ihre Endrunde in der Halle Nord, einmal ist dabei der Titel nach Buxtehude gegangen.