Buchholz. Krankheitsbedingt geschwächter Tabellenführer der 2. Bundesliga gewinnt 32:27 gegen Erstliga-Absteiger HC Rödertal.

Wenn man Matthias Steinkamp richtig zuhörte, konnte man erahnen, wie froh der Co-Trainer über den nächsten Heimsieg der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten war. „Wir hatten eine beschwerliche Trainingswoche. Schon seit Wochen werden wir von immer neuen Krankheiten gebeutelt“, sagte der Mann, der an der Seite von Dubravko Prelcec den Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga coacht. Am Freitag beim Abschlusstraining vor der Partie gegen den Handball-Club (HC) Rödertal seien nur vier Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen anwesend gewesen. Das sah 24 Stunden später in der Nordheidehalle zum Glück besser aus. Da konnten Prelcec und Steinkamp auf den Einsatz von zehn Feldspielerinnen und zwei Keeperinnen bauen.

Beim Comeback nach Fingerbruch erzielt Zeliha Puls fünf Tore

Darunter war auch erstmals wieder Zeliha Puls. Nach einem Fingerbruch an der linken Hand hatte die Rechtshänderin fünf Wochen pausieren müssen. Bei ihrem Comeback steuerte sie sofort fünf Tore zum letztlich ungefährdeten 32:27 (16:13)-Heimsieg gegen den Erstliga-Absteiger aus der Nähe von Dresden bei. „Sie hat gespielt als wäre sie nie weg gewesen“, lobte Steinkamp Puls. Darüber hinaus erwähnte er zwei weitere Spielerinnen besonders: Spielmacherin Kim Land überzeugte wie gewohnt nicht nur mit viel Übersicht, sondern machte auch neun Tore. Und Lynn Schneider verwandelte sechs Siebenmeter bei sechs Versuchen.

Insgesamt boten die Gastgeberinnen vor 370 Fans eine geschlossene Mannschaftsleistung. Bestes Indiz: alle zehn Feldspielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein. Fakt ist aber auch, dass längst nicht alles rund lief. „Wir haben es nicht in jeder Phase geschafft, unser Tempospiel durchzubringen“, sagte Steinkamp, und: „Unsere 6:0-Abwehr ist sonst viel beweglicher.“ So schafften es die eher klein gewachsenen und wendigen Gästespielerinnen häufiger, Lücken in der Luchse-Defensive zu nutzen.

Die beste Gästespielerin bricht sich nach 22 Minuten den Finger

So traurig es ist: auch die Verletzung der bis dato besten Spielerin Rödertals machte die Aufgabe für den Tabellenführer etwas einfacher. Brigita Ivanauskaite hatte bis zur 22. Minute drei Tore erzielt, als sie bei einer Abwehraktion hängen blieb und sich an der Hand verletzte. „Man hat sofort gesehen, dass der Finger gebrochen ist“, berichtet Matthias Steinkamp, der die vergleichbaren Verletzungen von Julia Herbst und Zeliha Puls noch vor Augen hat. „In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass Rödertal etwas durch den Wind war.“

Kurz vor und kurz nach der Pause sorgten die Luchse für klare Verhältnisse. Die 11:7-Führung nach einer Viertelstunde war bei 12:12 schon Geschichte. Vom 13:13 an legten die Gastgeberinnen zunächst drei Tore in Folge zum 16:13-Halbzeitstand und nach Wiederanpfiff weitere vier Treffer in Folge zur 20:13-Vorentscheidung nach. Die nächste Führung stand bei 29:21 auf der Anzeigetafel. „In den letzten 15 Minuten haben wir einiges ausprobiert. Wir wollten unter Wettkampfbedingungen sehen, wie wir mit einer 5:1- oder 3:2:1-Deckung gegen bewegliche Mannschaften zurecht kommen. das hat nicht optimal funktioniert“, sagte der Co-Trainer. So gingen die letzten zehn Minuten mit 3:6 verloren.

Nach dem Nordderby gibt es ein spielfreies Wochenende

Am kommenden Sonnabend, 16. März, bestreiten die Handball-Luchse das Nordderby beim TSV Nord Harrislee in Schleswig-Holstein. Auf das darauf folgende, spielfreie Wochenende freuen sich Mannschaft und Trainerteam schon, geplant ist auch eine trainingsfreie Woche. „Das ist die Gelegenheit, alle Krankheiten auszukurieren und die Akkus wieder aufzuladen“, sagt Matthias Steinkamp. Am 30. März im Heimspiel gegen die HSG Gedern/Nidda stehen dann voraussichtlich auch Sarah Lamp und Alexia Hauf, die sich im Training eine Innenbandzerrung im rechten Knie zugezogen hat, wieder zur Verfügung.