Buchholz. Beim 32:21 im Nordderby gegen TSV Nord Harrislee können sich die Zweitliga-Handballerinnen nach 40 Minuten entscheidend absetzen.

Davon können andere Mannschaften nur träumen. Beim 32:21 (16:11)-Heimsieg der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten in der 2. Frauen-Bundesliga vor 335 Zuschauern gegen den TSV Nord Harrislee trafen alle eingesetzten Feldspielerinnen. Die Null steht nur hinter den Torhüterinnen Mareike Vogel und Katharina Filter sowie hinter dem Namen von Alexia Hauf, die nach einem Kreuzbandriss zwar im Aufgebot von Trainer Dubravko Prelcec stand, aber noch nicht wieder spielen kann. Geschäftsführer Sven Dubau rechnet mit Haufs Comeback im Januar. Außenangreiferin Julia Herbst fehlte nach einer Blinddarm-Operation.

Dass das Nordderby gegen den Tabellenletzten aus Schleswig-Holstein kein Spaziergang werden würde, hatten die Handball-Luchse gewusst. Was sich vor allem in der Anfangsphase bestätigen sollte, als die Gäste mit 3:1 in Führung gingen und eine Viertelstunde lang ein Gegner auf Augenhöhe waren. Nach dem 1:0 durch Zeliha Puls, die nicht nur als erste traf, sondern mit sechs Toren auch die beste Werferin der Luchse war, erspielten sich die Frauen aus der Nordheide erst wieder beim 6:5 durch Kim Land in der zehnten Minute ein zweites Mal die Führung.

Alle eingesetzten Feldspielerinnen erzielen mindestens ein Tor

Entscheidend absetzen konnte sich das Damenteam von Trainer Prelcec erst nach dem 8:8 durch drei Treffer, die Lynn Schneider, Kim Land und Marthe Nicolai nacheinander erzielten. Bereits nach einer Viertelstunde zeichnete sich ab, dass die Gäste das hohe Tempo würden nicht mitgehen können. „Da war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Spiel die erhoffte Richtung nimmt“, sagte Sven Dubau. Eine weitere Serie von vier Toren durch jeweils zwei Treffer von Evelyn Schulz und Zeliha Puls legten die Gastgeberinnen unmittelbar vor der Pause hin. So ging es mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabine.

„Dass wir anfangs in Rückstand geraten sind, war eigenen Fehlern zuzuschreiben“, sagte Dubau, der ein knapperes Derby erwartet hatte. „Das war es aber nur bis zur 40. Minute.“ Mehrere Wechsel in der zweiten Halbzeit führten diesmal nicht zum Bruch im Spiel der Luchse. Anders als noch zwei Wochen zuvor beim HC Rödertal. „Auch Lisa Borutta, die noch Anpassungsschwierigkeiten hatte, ist in der Liga angekommen“, sprach Sven Dubau dem Neuzugang vom Buxtehuder SV ein großes Lob aus.

Mit 12:0 Punkten rücken die Luchse auf den zweiten Platz vor

Beide Torhüterinnen – Mareike Vogel in der ersten und Katharina Filter in der zweiten Halbzeit – hätten auf hohem Niveau gespielt. Fünf Tore in Serie gelangen im zweiten Durchgang Kim Land, Zeliha Puls (2), Lynn Schneider und Marthe Nicolai. Eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie beim Spielstand von 25:17 entschieden.

Was wohl auch dem Gästeteam bewusst war, zumal Lisa Borutta, Zeliha Puls und Sarah Lamp einen Dreierpack zum 28:18 nachlegen konnten. Am Ende stand ein standesgemäßer Sieg der weiterhin ungeschlagenen Handball-Luchse gegen das Schlusslicht der 2. Bundesliga, an dem mit jeweils vier Treffern Evelyn Schulz, Kim Land, Sarah Lamp und Lynn Schneider maßgeblich beteiligt waren.

Klassenprimus sind die Kurpfalz Bären mit acht Siegen in acht Spielen

In der Tabelle bleiben die Luchse mit dem sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel an Tabellenführer Kurpfalz Bären (16:0 Punkte) dran, haben den zweiten Tabellenplatz erobert und sind der dritte ungeschlagene Verein. Der TV Beyeröhde (12:2 Punkte/3. Platz) spielte in Zwickau zum zweiten Mal unentschieden. Vom guten Saisonstart und dem zweiten Platz will sich Sven Dubau aber nicht täuschen lassen. Sein Zwischenfazit: „Wir liegen im Soll.“

Und sogar etwas darüber, denn Siege gegen Rödertal und Kirchdorf sind alles andere als selbstverständlich. Erst wenn auch die Spiele gegen Ketsch, Uerdingen und Waiblingen absolviert sind, so Dubau, „wissen wir, wo wir wirklich stehen.“ Kommenden Sonnabend geht es nach Hessen zur HSG Gedern/Nidda (14. Platz), wie Nord Harrislee ein Aufsteiger aus der Dritten Liga.