Harburg. Zwei Männer erleichtern eine Frau um Kleidung und Elektronik. Wenig später klicken die Handschellen. Sind ihnen weitere Taten zuzuordnen?

Mit den Möglichkeiten der modernen Technik hatten diese beiden Männer offenbar nicht gerechnet. Kurz nach einem Beutezug in der Kasernenstraße im Bezirk Harburg konnte die Polizei Hamburg zwei Tatverdächtige dingfest machen. Zum Verhängnis wurde ihnen eines der gestohlenen technischen Geräte. Mittels Online-Ortung wurde dessen Standort ausfindig gemacht. Direkt daneben: die Diebe. Im übertragenen Sinne klickten die Handschellen. Offiziell: Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige vorläufig fest.

Autoaufbruch an der Kasernenstraße: Eltern orten das gestohlene Tablet

Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei suchten sich die Männer in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag das Auto einer 20 Jahre alten Frau als Ziel aus. Es war am Fahrbahnrand in der Kasernenstraße abgestellt. Sie brachen das Fahrzeug auf, entwendeten persönliche Gegenstände und ein elektronisches Gerät. Noch während der Aufnahme der Anzeige im Polizeikommissariat Harburg (PK 46) orteten die Eltern der jungen Frau das entwendete Tablet im Bereich „Alter Friedhof“ – der liegt nur einige hundert Meter vom Tatort entfernt.

Mehr Blaulicht-Meldungen:

Daraufhin nahmen Polizeikräfte den Bereich unter die Lupe und wurden auf zwei Männer aufmerksam. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hätten Beamtinnen und Beamte bei der Überprüfung des 27-Jährigen aus Syrien und des 38-Jährigen aus Guinea Gegenstände gefunden, die zweifelsfrei der Geschädigten hätten zugeordnet werden können; darunter das Tablet und Kleidung. Darüber hinaus wurde weiteres mutmaßliches Diebesgut sichergestellt

Ein Tatverdächtiger auf freiem Fuß, der andere wird dem Haftrichter vorgeführt

Die Streifenwagen-Besatzungen nahmen die beiden Männer vorläufig fest. Der Mann aus Guinea sei nach erkennungsdienstlicher Behandlung mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der 27 Jahre alte Syrer hingegen wanderte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in Untersuchungshaft. Im Laufe des Montags werde er einem Haftrichter vorgeführt, heißt es von der Pressestelle der Polizei Hamburg.

LKA übernimmt weiter Ermittlungen: aktueller Fall nur Spitze des Eisberges?

Die weiteren Ermittlungen in dieser Angelegenheit hat das Landeskriminalamt der Region Harburg (LKA 182) übernommen. Insbesondere sei zu klären, ob die Männer möglicherweise für weitere, ähnlich gelagerte Taten in Betracht kommen.