Harburg. Herausragende Sozialdemokratin und Frau von Herbert Wehner vor 100 Jahren geboren. Sie führte ein wahrhaft bemerkenswertes Leben.
Am 31. Oktober jährt sich der 100. Geburtstag von Greta Wehner, einer außergewöhnlichen Frau, die – obwohl oft im Schatten ihres berühmten Mannes Herbert Wehner stehend – ein ebenso bemerkenswertes Leben führte. Die SPD Harburg ehrt die herausragende Sozialdemokratin, die 2017 starb, mit einer Kranzniederlegung und einer Lesung aus einer neuen Greta-Wehner-Biografie.
Während Herbert Wehner als Pfeife rauchender Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender und späterer Bundesminister bekannt wird und heute zu den bedeutendsten Sozialdemokraten Deutschlands zählt, ist Greta Wehner der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt. Doch ihre Lebensleistung verdient ebenso große Anerkennung.
Sozialdemokratin aus Harburg war Sozialfürsorgerin
Geboren als Tochter eines Schiffszimmermanns und NS-Widerstandskämpfers floh sie nach dessen Tod mit ihrer Mutter nach Schweden. Dort lernte ihre Mutter Herbert Wehner kennen, den sie 1944 heiratete. Nach dem Ende des Nationalsozialismus kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Greta Wehner trat 1947 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und begann ihre berufliche Laufbahn als Sozialfürsorgerin. Ihre Lebensphilosophie fasste sie in einem Satz zusammen: „Es gibt immer einen Weg, den Menschen um dich herum zu helfen – egal, wie schwierig es gerade ist.“
Neben ihrer Arbeit bildete sie sich kontinuierlich weiter, gab jedoch später ihren Beruf auf, um Herbert Wehner, der inzwischen Abgeordneter im Bundestag war, als Sekretärin, Köchin und Fahrerin zu unterstützen. Zudem widmete sie sich intensiv der Pflege ihrer schwerkranken Mutter. Nach dem Tod der Mutter heiratete sie, zur finanziellen Absicherung im Alter, Herbert Wehner. Sie engagierte sich fortan besonders in der Bildungsarbeit sowie in der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und pflegte auch Wehner selbst bis zu seinem Tod.
Greta Wehner führte ein Leben, das geprägt war von Engagement und Fürsorge
Die Harburger SPD-Vorsitzende Claudia Loss: „Greta Wehners Lebensweg erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auch heute für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern einzutreten, sowohl im Berufsleben als auch im familiären Kontext. Ihr Leben steht beispielhaft für jene unsichtbare Arbeit, die den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stärkt. Greta Wehner führte ein Leben, das geprägt war von Engagement und Fürsorge für andere – sowohl privat als auch politisch.“
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Die SPD Harburg ehrt diese herausragende Frau anlässlich ihres 100. Geburtstags am 31. Oktober 2024 (15 Uhr) mit einer Kranzniederlegung am Herbert-und-Greta-Wehner-Platz. Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Am 5. November 2024 (18 Uhr) findet in der Zentrale der SPD Harburg, dem Herbert-Wehner-Haus (Julius-Ludowieg-Straße 9, 21073 Hamburg) zudem eine Autorenlesung von „Greta Wehner. Eine Frau tritt aus dem Schatten“ statt. Autor Christoph Meyer stellt seine Greta-Wehner-Biografie vor. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.