Hamburg. Mit lautem Knall wird das 137 Meter hohe Bauwerk in wenigen Tagen verschwinden. Wann es so weit ist, was Schaulustige wissen müssen.
Der weithin sichtbare Kamin des Kohlekraftwerkes Moorburg wird in wenigen Tagen gesprengt. Aktuell sind Fachleute dabei, die Sprengung sachgerecht vorzubereiten. Das erfuhr das Abendblatt von den Hamburger Energiewerken.
Erst 2015 hatte der schwedische Energiekonzern Vattenfall das Kohlekraftwerk in Moorburg nach jahrelanger Verzögerung und unter heftigen Protesten von Umweltschützern in Betrieb genommen. Nach nur knapp sechs Jahren wurde das modernste Steinkohlekraftwerk Europas im Juni 2021 allerdings schon wieder vom Netz getrennt. Nun soll die Fläche zum Wasserstoffstoffstandort ausgebaut werden (wir berichteten).
Hamburg hat Fläche in Moorburg im Dezember 2023 von Vattenfall zurückgekauft
Erst im August 2024 kam Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und machte sich ein Bild vom Rückbau des Kraftwerkes. Dabei erkundigte er sich auch über den Bau eines Wasserstoff-Elektrolyseurs und startete offiziell die Bauarbeiten fürt das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz. Das Abendblatt berichtete.
Um Platz für den Wasserstoff-Elektrolyseur zu schaffen, laufen seit Frühjahr 2024 die Rückbauarbeiten am alten Kraftwerk. Dafür hatte die Stadt die Fläche im Dezember 2023 von Vattenfall zurückgekauft. Zunächst wurden das Gipskreislager, das Filteraschesilos und die Rauchgasreinigung abgerissen.
Am Sonntag, 10. November, sollen nun mit den beiden Kaminzügen, von einigen spöttisch „Wahrzeichen von Moorburg“ genannt, die weithin sichtbarsten Teile des alten Kraftwerks abgerissen werden. „Ich kann bestätigen, dass nach aktueller Planung die Sprengung der Kamine geplant ist“, bestätigte Stefan Kleimeier, Pressesprecher des neuen Betreibers Hamburger Energiewerke gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Über den genauen Ablauf wird der Hamburger Energieversorger erst später berichten.
Am Tag der Sprengung werden Straßen im Umfeld gesperrt
Dem Hamburger Abendblatt liegt ein geplanter Ablauf vor, er kann sich aber aufgrund von Verfügbarkeiten und dem Wetter noch verschieben.
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Nach aktueller Planung soll ab 8 Uhr ein Sicherheitsbereich eingerichtet werden. Dafür werden auch Straßen im Umfeld des Kraftwerkes Moorburg gesperrt. In der Zeit von 9 bis 10 Uhr wird die Sicherheit in dem vorgegebenen Bereich überprüft und eventuell Personen aus dem Bereich entfernt. Ab 10 Uhr ist dann mit der Sprengung des Kamins und der Kaminzüge zu rechnen. Danach erfolgt die Aufhebung des Sicherheitsbereichs. Welche Straßen von den Sperrungen betroffen sind und welcher Sperrradius eingerichtet wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.