Harburg. Am Sonnabend will eine bunte Flotte den Harburger Binnenhafen als Protestort nutzen. Neben dem Korso sind auch an Land Aktionen geplant.

„Diese Demonstration brachte viele Leute auf die Straße“ ist ein Satz, den man häufig liest, wobei oft statt des Wortes „viele“ eine mehr oder weniger gut geschätzte Zahl steht. Die politische Kundgebung, die am Sonnabend frühnachmittags in Harburg stattfinden soll, bringt ihre Teilnehmer aber gar nicht auf die Straße, sondern aufs Wasser.

Mit einem Bootskorso im Binnenhafen will der Verein „Mobile Machenschaften“ gegen das Erstarken des Rechtsextremismus in Deutschland protestieren – und hofft noch auf weitere Teilnehmer auf dem Wasser sowie an Land.

Das Flaggschiff heißt „Schaluppe“ und ist ein Floß

16 Boote sind bereits angemeldet. Flaggschiff der Wasserdemo wird die „Schaluppe“ sein, das Kulturfloß, das der Verein selbst baute und seit 2017 für Happenings aller Art nutzt. Heimathafen der „Schaluppe“ ist Wilhelmsburg. „Uns schließen sich viele Boote aus Wilhelmsburg und aus Neuland an“, sagt Michael Oehmcke von den „Mobilen Machenschaften“, „Außerdem noch diverse Kajaks eines Wassersportvereins. Schön wäre es, wenn sich auch noch einige Schiffe aus dem Binnenhafen dazugesellen könnten, dort haben wir kurzfristig kaum jemanden erreichen können.“

Boote werden mit Bannern und Buntem demofein aufgetakelt

Die Idee kam den Organisatoren im Vorwege der Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern, deren jeweils hohe Ergebnisse für die AfD trotz oder vielleicht auch wegen der jüngsten Rechtsextremismusskandale schon länger vorhersehbar waren. „Wir haben uns gedacht, dass man dagegensteuern muss und uns überlegt, wie wir das am besten tun könnten“, sagt Oehmcke. „Mit der „Schaluppe“ lag die Bootsdemo nahe.“

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Gegen Mittag treffen sich die teilnehmenden Boote an der alten Schleuse beim Harburger Fähranleger. Dort werden die Boote mit Bannern und Buntem demofein aufgetakelt. Dann geht es um 13 Uhr durch die Binnenhafenschleuse in den Harburger Hafen, wo bis 15 Uhr eine sehr langsame Runde durch die Becken gedreht wird. Ab 15 Uhr beginnt die Abschlusskundgebung und das Landprogramm auf dem Kanalplatz, mit Livemusik und Redebeiträgen.