Harburg. Pläne für Grundschule zwischen Alexander-von Humboldt-Gymnasium und Lessing-Stadtteilschule lösten Proteste aus. Alternative gefunden.

Kehrtwende beim Schulbau in Harburg: Nachdem die Schulbehörde Anfang des Jahres verkündet hatte, auf dem Campus Hanhoopsfeld eine Erweiterung der Grundschule Kapellenweg zu planen, hatte es Proteste im Stadtteil gegeben. Es wäre ein Komplex für 2700 Schüler zwischen 5 und 20 Jahren entstanden. Nach Protesten von Eltern aller drei Schulen gibt es nun überraschend doch eine neue Lösung.: Die Grundschule Kapellenweg wächst dort, wo sie jetzt schon ist.

Die weiterführenden Schulen am Standort Wilstorf werden ohnehin wachsen

Hintergrund ist der Schulentwicklungsplan von 2019, der von stark steigenden Schülerzahlen ausgeht. Nicht nur die Grundschule muss deshalb wachsen, sondern auch Stadtteilschule und Gymnasium müssten mehr Schüler aufnehmen. An der Lessing-Stadtteilschule sollen deshalb die „Züge“, so heißt die Anzahl der Klassen in einer Jahrgangsstufe auf beamtisch, auf sechs und am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium auf fünf erhöht werden.

Als Anfang des Jahres die Behörde überraschend mit der Mitteilung an die beiden Schulen herantrat, dass auf dem Sportplatz eine Erweiterung der Grundschule Kapellenweg gebaut werde, weckte dies den Unmut der Eltern, der Schülerschaft sowie der Anwohner und Bezirkspolitiker.

„Eine frühzeitige Einbindung der Schulgemeinschaften in die Planungen ist immer hilfreich“

Sabine Boeddinghaus
Bildungspolitische Sprecherin der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft, Lehrerin

Die Linke brachte sogar einen Antrag in die Bürgerschaft und die Bezirksversammlung ein, in dem sie forderte, nach einem alternativen Standort zu suchen. Die Bezirksversammlung nahm ihn an. Allerdings blieb die Schulbehörde zunächst bei ihren Planungen. Ihr Argument: Es gebe keine Alternative zur Bebauung des Schulcampus Hanhoopsfeld, denn am Kapellenweg sei kein Platz für das benötigte Wachstum der Grundschule.

Offenbar wurde dieser Platz nun doch gefunden. Die Grundschule wird dort, wo sie ist, von vier auf sechseinhalb Züge erweitert. „Fünf Jahre lang hat die Schulbehörde keine Alternative dazu gefunden, auf dem Schulcampus Hanhoopsfeld weitere Schulgebäude zu bauen. Durch den Druck der Schulgemeinschaften schaffte sie es jetzt in nur acht Wochen, eine Lösung vorzulegen, die alle Schulen zufriedenstellt. Das ist ein Ergebnis in Rekordzeit!“ , freut sich Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft.

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Bei aller Freude über die nun gefundene Lösung meint Boeddinghaus, die Behörde hätte sich und den betroffenen Schulen viel Frust sparen können: „Die Debatte um den Ausbau zeigt: Eine frühzeitige Einbindung der Schulgemeinschaften in die Planungen ist immer hilfreich. Die regionalen Bildungskonferenzen bieten hierfür in geeignetes Instrument einer gemeinsamen Schulentwicklungsplanung vor Ort“