Buchholz (Nordheide). In der Hobbyklasse war Sören Kieselbach zu erfolgreich. Wie er den Aufstieg zum Lizenzfahrer meisterte und was der Unterschied ist.

Fast rund um das Jahr sind die Fahrerinnen und Fahrer der Radsportgemeinschaft (RSG) Nordheide bei Rennen unterwegs. Das Winterhalbjahr bildet da keine Ausnahme. Die sehr unterschiedlichen Streckenanforderungen beim Stevens Cyclocross Cup erfordern und schulen eine gute Fahrtechnik. Das Finale dieser elfteiligen Rennserie in Norddeutschland wird seit jeher im Stadtwald in Buchholz ausgetragen.

„Alle Fahrer fiebern darauf hin“, sagte RSG-Pressewart mit Blick auf Sonntag, 21. Januar 2024. In der Nordheide erwartet werden 300 Starterinnen und Starter und noch mehr Zuschauer. Fünf Wochen vor Buchholz macht der Tross bereits Station auf dem Schwarzenberg in Harburg. Auch beim 44. Weihnachtscross der Harburger RG am Sonntag, 17. Dezember 2023, geht es um Punkte für die Gesamtwertung.

Ex-Hobbyfahrer Sören Kieselbach fährt nun in der Eliteklasse vorn mit

Die Überraschung der bisherigen Cross-Saison sind drei ehemalige Hobbyfahrer der RSG Nordheide. Sören Kieselbach (Elite), Nils Müller und Marcell Wendland (beide Masters 2) waren im Hobbybereich so gut, dass sie in das Lizenzlager gewechselt sind. Auch in der anspruchsvolleren Kategorie machen die drei Buchholzer mit hervorragenden Platzierungen auf sich aufmerksam.

Besonders zu erwähnen ist Sören Kieselbach, er ist der Aufsteiger der Saison. Bei bisher sechs Starts in der Herren-Elite-Klasse belegte er zweimal den fünften, zweimal den vierten und einmal den zweiten Platz. Die Krönung war sein Sieg beim Cyclocross-Rennen in Wedel (Schleswig-Holstein). In der Cup-Gesamtwertung liegt er auf dem sehr guten dritten Platz von 42 Elitefahrern.

Aufsteiger feiert einen Sieg in Wedel und ist Dritter der Gesamtwertung

Der 31-Jährige behauptet sich prächtig gegen starke Konkurrenz aus dem Stevens Racing Team, etwa den Gesamtzweiten Jasper Levi Pahlke, und einen Fahrer, der auf der Straße als Profi beim Development Team DSM unter Vertrag steht.

Erste Erfolge mit der neuen Lizenz feiert Sören Kieselbach von der RSG Nordheide beim Stevens Cyclocross Cup.
Erste Erfolge mit der neuen Lizenz feiert Sören Kieselbach von der RSG Nordheide beim Stevens Cyclocross Cup. © RSG Nordheide | Christin Fißer

Der Blick zurück: Sören Kieselbach fuhr schon früher gut, außerordentliche Erfolge in der Jugendzeit nennt er jedoch nicht sein Eigen. Auch wenn er einen Podestplatz bei einem Mountainbikerennen in Bad Pyrmont erreichte, war er kein Seriensieger. Im Alter von 18 Jahren zwang ihn eine Knieverletzung zur längeren Pause. So nahm die Radsportkarriere des Sören Kieselbach erst in den vergangenen Jahren mehr und mehr Fahrt auf.

Nötigung: Nach vielen Hobbysiegen „musste“ er Lizenzfahrer werden

Einige Beispiele: Zweimal gewann Sören Kieselbach die Gesamtwertung der Hobbyklasse beim Stevens Cyclocross Cups. Beim 24-Stunden-Rennen am Almsee stach er mit der schnellsten Rennrunde und Top-Ergebnissen im Team heraus. Und beim sogenannten Endurothon in Schierke im Harz erreichte er ebenfalls einen Podestplatz.

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Im Frühjahr 2023 ließ er beim Mountainbikerennen im Stadtwald Buchholz – mit Ausnahme seines RSG-Vereinskameraden Tim Stöver – die versammelte Herren-Elite hinter sich. Als Hobbyfahrer belegte Sören Kieselbach den zweiten Platz! Gern erzählt er mit einem schelmischen Grinsen, dass er im Anschluss zum Wechsel ins Lizenzlager genötigt worden sei. Pressewart Daniel Annen formuliert es anders: „Da haben wir ihm die Lizenz nahegelegt, völlig zu Recht.“

Wie sich mit etwas Abstand zeigt, war der Aufstieg genau die richtige Entscheidung. Natürlich ist Sören Kieselbach stolz auf seine aktuellen Leistungen. „An der Hobbyklasse reizt schon, dass man regelmäßig das Podest erreichen kann. An der Elite ist der Reiz, dass man sich mit den Besten misst“, beschreibt er den Unterschied.

Masters-Weltmeisterschaften mit Armin Raible im Altonaer Volkspark

Beim Stevens Cyclocross Cup machen weitere bekannte Namen der RSG Nordheide auf sich aufmerksam. Max Annen (U13-Schüler, sieben Tagessiege) und Armin Raible (Masters 4, sechs Tagessiege) tragen das gelbe Trikot der Gesamtführenden. Raible bereit sich derzeit auf die Masters-Weltmeisterschaften am ersten Dezember-Wochenende in Hamburg vor.

Im Altonaer Volkspark wird der 60-Jährige aus Handeloh im Regenbogentrikot des Titelverteidigers antreten. Auch Raibles Vereinskameraden von der RSG Nordheide, Nils Müller und Marcell Wendland, haben für die Masters-WM 2023 gemeldet. Sie sind jünger und starten in der Altersklasse „Masters 2“.