Immenbeck. Team mit Frank Schwetke aus Seevetal organisiert zweitägiges Event auf Gut Immenbeck. Unter den 90 Spielern ist der deutsche Meister.
Wenn man Frank Schwetke erzählen hört, spürt man eine enorme Faszination für seine Sportart. In früheren Jahren spielte der Mann aus der Gemeinde Seevetal beispielsweise Tischtennis und Tennis, Fußball bei Grün-Weiss Harburg oder auch Golf. Heutzutage gilt seine große Leidenschaft dem Discgolf. Über seinen Sohn Niklas fand der 56 Jahre alte Frank Schwetke den Weg zur Trendsportart, die in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt.
Dass Schwetke Senior und Junior, deren Verein die Discgolf-Abteilung des Hamburger SV ist, längst nicht die einzigen mit großer Leidenschaft für den Sport mit diversen Frisbeescheiben sind, zeigt das große Interesse für ein Turnier, das sie zusammen mit Markus Nowc (1. Frisbeesport Club Hamburg Fischbees) und weiteren Mitstreitern am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. September, in der Nähe von Buxtehude durchführen: die 1. Immenbeck Open.
Immenbeck Open lösen große Resonanz in der Discgolf-Szene aus
„Innerhalb weniger Minuten nach Veröffentlichung der Ausschreibung hatten wir 60 oder 70 Anmeldungen“, erzählt Frank Schwetke. „Ursprünglich wollten wir an einem Tag spielen, nun sind an zwei Tagen jeweils bis zu 90 Spielerinnen und Spielern aktiv.“ Am Sonnabend bietet die offene Klasse der Männer durchweg hochklassigen Sport. Am Sonntag gibt neben den „Open“ gesonderte Wertungen für Frauen, Junioren sowie Senioren M40, M50 und M60.
Die ersten Flight mit jeweils fünf Spielern gehen jeweils um 9 Uhr auf die Runde. Nach einer Mittagspause (12 bis 13 Uhr) folgt am Nachmittag eine zweite Runde über die Anlage des Golfclubs Gut Immenbeck. Die Siegerehrung ist für 16.30 Uhr angesetzt. Im Teilnehmerfeld befindet sich der mehrfache deutsche Meister Timo Hartmann aus Kellenhusen (Schleswig-Holstein). Zuschauer sind willkommen und können die Gruppen auf ihrer sportlichen Reise über den Neun-Loch-Golfplatz begleiten.
In den USA und Finnland leben Golf und Discgolf in friedlicher Koexistenz
Die Location ist eine besondere und mit Sicherheit ein Grund dafür, dass das Interesse der Discgolf-Akteure derart groß ist. Während in den USA unzählige Golfplätze sowohl von klassischen Golfern als auch von Discgolfern genutzt werden und es in skandinavischen Ländern hunderte von eigenständigen Discgolf-Anlagen gibt, ist das in Deutschland die absolute Ausnahme. „Discgolf ist eine Randsportart. Wir müssen immer Rücksicht auf Parkbesucher nehmen“, sagt Frank Schwetke.
Grundsätzlich werfen Sportlerinnen und Sportler ihre bis zu 25 verschiedenen Frisbeescheiben nämlich in öffentlichen Parkanlagen. Dabei ist es unerheblich, ob sie fest installierte Körbe wie etwa im Wilhelmsburger Inselpark bespielen oder sich mit mobilen Körben variierende Kurse aufbauen. „Häufig haben wir Spotter dabei, die gucken, ob sich gerade ein Spaziergänger, ein Radfahrer oder ein Hund in unserer Wurfrichtung befindet. Dann müssen wir warten und kommen leicht aus dem Rhythmus“, erzählt Frank Schwetke.
Hervorragende Zusammenarbeit mit dem Golfclub Gut Immenbeck
Umso glücklicher sind er und seine Mitstreiter, sich am Wochenende auf Gut Immenbeck voll und ganz auf das eigentliche Spielen zu konzentrieren. Schwetke ist Mitglied im dortigen Golfclub und lobt die Zusammenarbeit mit dem Vereinsvorstand. In Wiesbaden seien deutsche Meisterschaften vor einigen Jahren einmal auf einem Golfplatz ausgetragen worden.
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In Norddeutschland gibt es allerdings kein weiteres Turnier, das auf einem Golfplatz stattfindet – insofern ist das aktuelle Event in Immenbeck etwas Besonderes. Die Planungen laufen seit Januar. „Mein Sohn Niklas hat die Bahnen für das Turnier in Immenbeck maßgeblich kreiert“, so Vater Schwetke. Das Ergebnis dürfte die Teilnehmer vor einige Herausforderungen stellen.
Ambitionierte Discgolfer haben bis zu 25 verschiedene Scheiben dabei
Während die fest installierte Discgolfanlage im Hamburger Volkspark eine Länge von 1850 Meter (Par 52) hat, wird am Sonnabend und Sonntag im Landkreis Stade über 2567 Meter (Par 64) gespielt. Im Discgolf geht es darum, mit möglichst wenigen Würfen vom Abschlag bis ins „Loch“, einem Korb mit Gitterketten in etwa anderthalb Metern Höhe, zu gelangen. Bis zu 25 verschiedene Scheiben führt der ambitionierte Discgolfer mit sich. „Es gibt zum Beispiel Driver, Approach und Putter“, sagt Frank Schwetke.
„Alte Männer“ schaffen etwa 100 Meter, Jüngere mehr als 150 Meter
Wie weit kann man mit einem Wurf kommen? „Für einen alten Mann wie mich ist bei etwa 100 Metern Schluss. Mein Sohn hat eine bessere Technik als ich, sein Rekord steht bei 166 Metern“, erzählt Frank Schwetke. Und was macht die Faszination am Discgolf aus?
„Man braucht nicht viel und kann fast überall kostenfrei spielen. Jung und Alt spielen zusammen, sind alle locker und eine coole Gemeinschaft“, erzählt der Seevetaler. „Dazu muss man sich immer wieder auf unterschiedliche Bedingungen einstellen können. Kommt etwa Wind auf, fliegen die Scheiben ganz anders als bei Windstille.“
„Hamburg Disc Golf Liga“ spielt abwechselnd auf vier Kursen
Neben dem Hamburger SV gibt es in und Hamburg weitere Vereine, die Discgolf anbieten: den Disc Golf Club Hamburg und Norderstedt Disc Golf, eine Abteilung des Norderstedter SV. Die Community trifft sich im Rahmen der „Hamburg Disc Golf Liga“ wöchentlich zum wechselnden Spiel auf vier Kursen: Hamburg Volkspark, Hamburg City-Nord (eingeschränkt durch U5-Baustelle), Wilhelmsburg Inselpark und Norderstedt Syltkuhlen.
Außerdem besuchen die Hamburger Discgolf-Akteure regelmäßig Turniere im norddeutschen Raum, zum Beispiel in Braunschweig, Ilsede bei Peine, Bremen, Hannover, Kellenhusen und Oldenburg (beide Schleswig-Holstein) und Bremerhaven.