Buchholz. Für Max Henri Hermann ändert sich das Leben. Auch Joris Grunwald von Buchholz 08 überzeugt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften.

Eine gute bis sehr gute Figur haben die zwei Teilnehmer des TSV Buchholz 08 am Wochenende bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im männlichen Gerätturnen abgegeben. Der elf Jahre alte Bundeskaderturner Max Henri Hermann belegte den siebten Platz in der Altersklasse der Zwölfjährigen. Der 16 Jahre alte Niedersachsenmeister Joris Grunwald landete bei seiner DM-Premiere in der AK 17/18 auf dem guten 16. Platz. Unterdessen stehen für Max Henri Hermann große Veränderungen bevor.

Akribische Vorbereitung an sechs Tagen und 20 Stunden pro Woche

Insgesamt 99 junge Nachwuchsturner im Alter bis zu 18 Jahren kämpften im saarländischen Dillingen um die begehrte Mehrkampfkrone. „Unsere beiden Top-Athleten hatten knallharte Belastungswochen vor ihrem lang ersehnten DJM-Debüt hinter sich“, sagte 08-Trainer Bernward Bade. „Max Henri und Joris standen fast täglich zur optimalen Vorbereitung in der Kunstturnhalle. Pro Woche verbrachten die beiden Ausnahmeturner an sechs Tagen nahezu 20 Stunden mit akribischer Trainingsarbeit.“

Im Saarland hätten sie nun in einzigartiger Atmosphäre Herausragendes geleistet, so Bade. Max Henri Hermann turnte im Championat der Zwölfjährigen einen guten Mehrkampf und sicherte sich bei seiner DJM-Premiere den siebten Platz gegen 26 Konkurrenten. Mit 116,475 Punkten im Zwölfkampf (Pflicht- und Kür-Sechskampf) bestätigte das Nachwuchs-Ass aus der Nordheide vor den Augen von Jugend-Bundestrainer Jens Milbradt seine Bundeskaderzugehörigkeit.

Elemente vergessen: Vermeidbare Fehler kosten wohl die Bronzemedaille

„Mit meinem Ergebnis bin ich nicht wirklich zufrieden, da ich im Pflichtwettkampf zwei kleine Elemente vergessen habe, was mich drei Punkte gekostet hat. Ohne diese vermeidbaren Fehler hätte ich die Bronzemedaille (119,200) gewonnen. Aber es waren auch meine ersten Deutschen und im nächsten Jahr klappt es bestimmt besser. Jetzt freue ich mich auf die Ferien und meinen Umzug ins Sportinternat nach Hannover“, zog Max Henri Hermann eine selbstkritische Analyse.

Wegen der nahezu optimalen Trainingsbedingungen hat sich der Elfjährige, der bisher das Albert-Einstein-Gymnasium in Buchholz besuchte, gemeinsam mit seinem Umfeld für einen Umzug in das Lotto-Sportinternat nach Hannover entschieden.

Optimale Rahmenbedingungen: Max Henri geht ans Sportinternat Hannover

Im Olympiastützpunkt Niedersachsen und Sportleistungszentrum (SLZ) am Maschsee findet Max Henri Hermann wesentlich bessere Bedingungen für seine leistungssportorientierte Weiterentwicklung vor. Vor allem die wichtige Kombination aus Schule und Hochleistungstraining lässt sich dort besser miteinander vereinbaren.

Joris Grunwald, 16, hier beim sogenannten Schweizer an einem Barrenholm, turnte bei seiner DJM-Premiere einen Top-Wettkampf.
Joris Grunwald, 16, hier beim sogenannten Schweizer an einem Barrenholm, turnte bei seiner DJM-Premiere einen Top-Wettkampf. © TSV Buchholz 08 | Martin Timmann

„Diese Maßnahme wird vom TSV Buchholz 08, im Besonderen von seinem Trainer, auf der ganzen Linie unterstützt“, sagte eben dieser Trainer Bernward Bade. Seine Meisterschaftswettkämpfe turne Max Henri Hermann trotz des Umzugs nach Hannover weiterhin für den TSV Buchholz 08, berichtet Bade.

Bei der Premiere: Starker Fünfter im jüngeren Jahrgang 2006

Für Niedersachsenmeister Joris Grunwald galt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften das olympische Prinzip: „Dabei sein ist alles!“ Für den 16-Jährigen aus Lilienthal bei Bremen war bei seiner nationalen Premiere im internationalen Kürsystem das Sammeln von Erfahrung das Wichtigste.

Der Allrounder war der Jüngste der AK 17/18, zeigte gegenüber dem Vorjahr ein komplett neues und vom Schwierigkeitsgrad her aufgestocktes Programm. Mit 132,650 Punkten belegte er den 16. Gesamtplatz unter 24 qualifizierten Turnern. Im jüngeren Jahrgang 2006 war er starker Fünfter, was für das kommende Jahr hoffen lässt.

Joris Grunwald: 16. Platz im Mehrkampf und knapp am Sprung-Finale vorbei

Joris Grunwald turnte an fünf Geräten einen hervorragenden Wettkampf, agierte nur am zweiten Wettkampftag am Pauschenpferd etwas unglücklich und erreichte am Sprung mit 13,00 Punkten seine höchste Benotung. Mit der Qualifikationsleistung von 12,95 Punkten am Sprung (Durchschnitt aus beiden Wettkampftagen) positionierte sich das 08-Mitglied als Neuntplatzierter und verpasste recht knapp den Einzug ins Gerätefinale er besten Sechs.