Buchholz. Zehn Athleten von Buchholz 08 reisten vier Wochen durch den Westen der USA. Sie ließen kaum eine Sehenswürdigkeit aus

Zugegeben – ein Programmpunkt musste ausfallen. Doch wirklich traurig war auf dieser unglaublichen Reise darüber niemand. Knapp vier Wochen reisten die Regionalliga-Kunstturnerinnen und die Turn-Bundesliga-Youngster des TSV Buchholz 08 durch Amerika. Ausfallen musste der angedachte Trainingsaufenthalt in der „Vegas Gymnastics Academy“ im Spieler- und Entertainment-Paradies Las Vegas. Grund: Die Buchholzer Sportler hatten ein veritables Anreise-Chaos erlebt – inklusive einem unfreiwilligen zweitägigen Aufenthalt in London.

Doch ihr Programm mit einer rund 8000 Kilometer langen Rundreise durch den amerikanischen Westen war für die zehnköpfige Kunstturnriege um 08-Coach Bernward Bade auch ohne Übungseinheiten an den Geräten ein unvergesslicher, anstrengender und schweißtreibender Spaß.

Kalifornien war das Traumziel schlechthin

„Kalifornien war das Traumziel schlechthin, der Inbegriff unbegrenzter Freiheit, Spaß, Sonne und ewigem Sommer“, schwärmte Bernward Bade über den Besuch des „Golden State“ genannten drittgrößten US-Bundesstaates, mit seinen einzigartigen Naturwundern und faszinierenden Städten. Ausgangspunkt der internationalen Jugendpflegemaßnahme mit zahlreichen Wandertouren durch die Nationalparks Sequoia and Kings Canyon, Yosemite, Death Valley, Zion, Bryce Canyon, Capital Reef, Canyonlands, Arches, Monument Valley, Joshua Tree und Grand Canyon im amerikanischen Westen und nach Mexiko war die Megametropole Los Angeles, die „Stadt der Engel“ und eine der imposantesten Großstädte der westlichen Hemisphäre.

 Im Reservat der Navajo-Indianer vor der Westernkulisse vom Monument Valley in Arizona. Die gigantischen roten Tafelberge im Reservat der Navajo-Indianer im Monument Valley (Arizona) boten der Buchholzer Kunstturnriege vor dem Sonnenbaden an den Stränden Kaliforniens „Wild West Feeling“ pur.
 Im Reservat der Navajo-Indianer vor der Westernkulisse vom Monument Valley in Arizona. Die gigantischen roten Tafelberge im Reservat der Navajo-Indianer im Monument Valley (Arizona) boten der Buchholzer Kunstturnriege vor dem Sonnenbaden an den Stränden Kaliforniens „Wild West Feeling“ pur. © TSV Buchholz 08 | TSV Buchholz 08

Auch die vier „Strandschönheiten“ Malibu, Santa Monica, Venice und Long Beach, die sich auf 70 Meilen an Kaliforniens Küste in der Sonne räkeln, standen auf dem Programm.

Mit Begeisterung fuhr die Buchholzer Turnelite auf der „Mutter aller Straßen“, der legendären Route 66, verbrachte zahlreiche Nächte beim „open sky camping“ in beeindruckenden Nationalparks sowie eine sternenklare Nacht am Pazifikstrand. Das 08-Team besichtigte den Sunset Boulevard in Beverly Hills, Bel Air, die Universität U.C.L.A., Chateau Marmont, das Dolby Theatre – bekannt durch die Oscar-Auszeichnungen –, den Rodeo Drive (die teuerste Einkaufsmeile der Welt), besichtigte den „Walk of Fame“ auf dem Hollywood Boulevard, gab eine turnerische Showeinlage am weltberühmten Venice Muscle Beach und machte eine Tagestour durch die Universal Studios in Hollywood sowie in das südkalifornische Disneyland nach Anaheim.

Nacht in der glitzernden Neon-Welt der Wüsten-Oase Las Vegas

Nach faszinierenden Begegnungen mit dem amerikanischen Wappentier, demWeißkopfseeadler, farbenprächtigen Kolibris und springenden Delfinen, Steinböcken, Hirschen, großwüchsigen Spinnen, Geiern, Schlangen, niedlichen Chipmunks und Squirrels sowie einem atemberaubenden Zusammentreffen mit einem riesigen Braunbären im Yosemite Nationalpark erlebte die Turngruppe bei einem Zwischenstopp im „Tal des Todes“ in der Wüste von Nevada mit 51 Grad Celsius im Schlangen.

Danach hieß es „Welcome to Las Vegas“. Nach einer langen Nacht in der glitzernden Neon-Welt der Wüsten-Oase – dem einzigen Ort auf unserem Planeten, der nachts ins Weltall hinaus leuchtet – besuchten sie auf dem Las Vegas Strip The Forum Shops im Caesars Palace, MGM Grand, Mirage, Venetian, Bellagio, Luxor sowie das berühmte Las Vegas Sign.

Licht- und Lasershow auf der Fremont Street

Nach einer spektakulären Licht- und Lasershow auf der Fremont Street mit der weltbekannten Neon-Figur eines Cowboys vergnügte sich das Team am nächsten Tag mit den Attraktionen auf dem 356 Meter hohen Stratosphere-Tower.

Mit dem Erreichen des Grand Canyon stand für die tatendurstige Riege der letzte und auch anstrengendste Trail an: eine Wanderstrecke von 25 Kilometern. Davon 11 Kilometer Abstieg auf dem South Kaibab Trail hinunter zum Colorado River. Dann folgte ein 14 Kilometer langer und extrem schwerer Aufstieg bei Regenwetter über den Bright Angel Trail. Zum Abschluss dieses anstrengenden Tages belohnte sich die Kunstturn-Elite mit einem abendlichen Restaurantbesuch.

Gregory Keck (18 Jahre) bei einer mitreißenden Schauturneinlage am weltberühmten Venice Muscle Beach in Los Angeles.
Gregory Keck (18 Jahre) bei einer mitreißenden Schauturneinlage am weltberühmten Venice Muscle Beach in Los Angeles. © TSV Buchholz 08 | TSV Buchholz 08

Vor dem „Bodysurfing“ auf mächtigen Wellen und dem Sonnenbaden an traumhaften Badestränden rund um San Diego und Newport Beach ging es für das 08-Gymnastic-Team über den Pacific Coast Highway One zu einer Shoppingtour in die mexikanische Millionen-Metropole Tijuana auf der Halbinsel Baja California.

Der Rest der Reise war geprägt durch stimmungsvolle Nächte auf einem Campground in Malibu Beach, relaxen am Pool und einer Übernachtung im First Class Hotel Marriott in Torrance.

Nach der Rückkehr ging es gleich wieder in die Trainingshalle

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken ist der Tross bereits wieder nach Deutschland zurück gekehrt. Einen Tag später ging es angesichts der am Wochenende 17./18. September angesetzten Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Bruchsal (Baden-Württemberg) sowie der anstehenden Bundesligawettkämpfe bereits wieder zum Training in die heimische Kunstturn-Arena. Bernward Bades Dank richtete sich nach Abschluss der Reise an den Lions Club Hamburg-Rosengarten, die Volksbank Lüneburger Heide sowie den Kreissportbund und die Kreisjugend Harburg-Land für deren hilfreiche Unterstützung. „Ohne deren großartige Hilfestellung wäre diese Reise nicht möglich gewesen,“ sagte der 08-Übungsleiter.