Eyendorf. Verbandsliga-Handballern winkt nach 24:25 im Abstiegsendspiel bei Konkurrent Eicken die Landesliga – es bleibt eine zarte Resthoffnung.

Unglücklicher geht es kaum. Ein einziges Tor hat den Verbandsliga-Handballern des MTV Eyendorf zum Klassenerhalt gefehlt. Mit 24:25 (13:8) verloren sie ihr letztes Saisonspiel auswärts bei der Eickener Spielvereinigung in Melle. Es war zum Abschluss das alles entscheidende Spiel gegen den direkten Konkurrenten. Ein Unentschieden hätte dem MTV Eyendorf gereicht, um ein weiteres Jahr in der zweithöchsten Spielklasse Niedersachsens anzutreten.

Für den neuen Trainer Nils Muche, der ursprünglich erst in der kommenden Saison von Frank Breier übernehmen sollte, war es kein gelungener Einstand.

„Einen Plan für die Landesliga haben wir nicht in der Schublade“

„Das haben wir uns alle anders vorgestellt“, sagte der Vereinsvorsitzende Markus Richter enttäuscht. „Im Gegenteil; unser Ziel war es, in der Verbandsliga oben anzugreifen.“ Einen Plan für die Landesliga habe man auch nicht in der Schublade. „Wir haben bis zuletzt gehofft und auch fest an den Klassenerhalt geglaubt. Klar war allerdings seit langem, dass die Mannschaft – egal in welcher Liga – vor einem Umbruch steht.“

Aus familiären Gründen stand Trainer Frank Breier seinem Verein im 28. und letzten Punktspiel nicht zur Verfügung. Im Januar war Nils Muche als Breiers Nachfolger für die kommende Spielzeit verpflichtet worden. Nun sprang er kurzfristig und vorzeitig ein, konnte vor dem wichtigen „Abstiegsendspiel“ nur zweimal mit der Mannschaft trainieren.

Rote Karte gegen Gunnar Haisel bringt einen Bruch ins Spiel

Trotzdem lief es in Melle in der ersten Halbzeit sehr gut für Eyendorf. Markus Richter: „Die Abwehr stand gut, Defensive und Torwart haben gut harmoniert.“ So gingen die Gäste aus dem Landkreis Harburg mit nur acht Gegentreffern und fünf Toren Vorsprung (13:8) in die Pause. „Da war noch alles gut“, so Richter. Doch keine zwei Minuten nach dem Seitenwechsel kam durch die rote Karte gegen Gunnar Haisel ein Bruch ins MTV- Spiel.

„Die Spielsperre war berechtigt. Uns fehlte fortan ein wichtiger Spieler“, sagte Richter. „Ruckzuck war der schöne Vorsprung dahin, weil wir zu viele technische Fehler gemacht, zu viele Konter ausgelassen und selbst zu viele Konter kassiert haben. Aber wir konnten das Unentschieden bis wenige Minuten vor Schluss halten.“

Viele Niederlagen mit einem Tor Differenz, selten mit kompletten Kader

Vier Minuten vor dem Ende war es Vito Clemens, der das 23:23 erzielte. Danach gerieten die Eyendorf mit zwei Toren in Rückstand, es reichte nur noch zum 24:25-Anschlusstreffer aus ihrer Sicht. Sebastian Wartjes verwandelte 70 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter. Markus Richter: „Danach hatten wir noch eine gute Wurfposition, der Ball ging aber leider nicht rein.“

Den Klassenerhalt habe der MTV Eyendorf nicht nur an diesem Abschlusstag verspielt. „Wir haben während der gesamten Saison zu viele Spiele mit nur einem Tor verloren. Auch weil wir zu selten den gesamten Kader zur Verfügung hatten. Dass wir absteigen könnten, haben wir weder vor der Saison noch während des letzten Jahres ernsthaft in Erwägung gezogen“, musste der MTV-Vorsitzende einräumen.

Einige Spieler hören auf, mit neuem Trainer muss gesprochen werden

Jetzt will der Vereinschef erst einmal mit Nils Muche sprechen, wie es weitergehen soll. „Der ist natürlich auch total geknickt. Wir haben den Trainer natürlich für die Verbandsliga geholt. Etwas anderes stand nie zur Diskussion.“

Neben Frederik Peick, der ins Ausland geht, und Luca Weiß, der mit Oberligist SV Beckdorf in Verbindung gebracht wird, stehen dem MTV Eyendorf in der neuen Saison auch Vito Clemens, Claudio Petermichl und Fabian Witthöft nicht mehr zur Verfügung, die alle ihre Handballkarrieren beenden.

Update: Eine zarte Hoffnung auf ein weiteres Jahr in der Verbandsliga machte am Montagmorgen der Handball-Verband Niedersachsen-Bremen. Er setzte vorsorglich zwei Relegationsspiele zwischen den Tabellenzwölften aus beiden Verbandsliga-Staffeln an. Demnach tritt der MTV Eyendorf am Sonntag, 18. Juni, auswärts beim MTV Groß Lafferde an und bestreitet sechs Tage später am Sonnabend, 24. Juni, um 17 Uhr das Rückspiel in der heimischen Gerhard-Langer-Halle. Der Sieger bleibt nur dann in der Verbandsliga, wenn ein anderer Verein seine Mannschaft noch zurückziehen sollte. „Aktuell ist kein freier Platz vorhanden“, teilte der HVNB mit.