Winsen. Nach 2022 finden in der Winarena erneut deutsche Meisterschaften statt, diesmal U13-Jugend. Was die Fechtabteilung darüber hinaus plant.

Nach der Premiere 2022 sind Deutschlands beste Nachwuchsfechter an diesem Wochenende zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres zu Gast in der Winarena. Richtete der TSV Winsen zuletzt die deutschen Meisterschaften der U17-Jugend aus, sind es diesmal die Schülerinnen und Schüler aus dem U13-Bereich. Startberechtigt sind jeweils 70 Mädchen und Jungen, darunter auch Talente aus dem Landkreis Harburg.

In der 75 Meter langen Winarena werden insgesamt 19 Fechtbahnen aufgebaut, auf ihnen wird am Sonnabend und Sonntag jeweils von 9 Uhr an mit dem Florett gefochten. Am Sonnabendnachmittag fallen die Einzelentscheidungen, am Sonntag geht es dann um die Teamtitel.

Bei der U13-Jugend ist besonders viel Fingerspitzengefühl gefragt

Die U13 ist die jüngste Altersklasse, für die der Deutsche Fechterbund (DFB) deutsche Meisterschaften anbietet. „Das ist eine ganz besondere Altersklasse, bei der sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt ist. Weil Freud und Leid dicht beieinander liegen, wird es in den Gefechten sehr emotional werden. Über diese Verantwortung sind wir uns sehr bewusst und wollen als guter Gastgeber für eine möglichst stressfreie und schöne Atmosphäre sorgen“, sagt Stephan Brüning.

Der Leiter der Fechtabteilung des TSV Winsen ist gleichzeitig Hauptorganisator. Etwa 25 freiwillige Helferinnen und Helfer aus der 50 Mitglieder starken Abteilung, darunter viele Eltern, unterstützen ihn. Vor der Größe der Aufgabe schrecken der 38-Jährige und sein Team nicht zurück: „Im vergangenen Jahr gab es vom DFB viele positive Rückmeldungen hinsichtlich der Location Winarena und des Standorts im Norden.“

Viel Lob für Location Winarena und Standort in Norddeutschland

In Niedersachsen und Norddeutschland generell sind im Vergleich zu Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen recht wenige Fechtvereine angesiedelt. Daher sei dem TSV Winsen nach der gelungenen DM 2022 zeitnah die Ausrichtung der U13-DM für dieses Jahr angeboten worden, erzählt Brüning, der sagt: „Das Organisieren macht mir viel Spaß, auch wenn ich einige schlaflose Nächte hatte.“ Da habe er sich Gedanken gemacht, ob er genügend Helfer für Aufbau, Abbau und die Cafeteria zusammen bekomme. Auch wenn die heiße Phase noch bevorsteht, sieht es derzeit gut aus.

Die Planungen des Servicetechnikers bei der Deutschen Bahn und zweifachen Familienvaters gehen längst weiter. Ende September/Anfang Oktober wird der TSV Winsen in der Sporthalle am Ilmer Barg den bundesoffenen Youngster-Cup für die Altersklassen U11, U13 und U15 ausrichten. Ein Jahr später soll ein bundesweites Ranglistenturnier für Damen und Herren folgen. Zudem sieht es bereits jetzt so aus, als schenke der Deutsche Fechterbund dem Sportverein im Landkreis Harburg auch 2024 erneut das Vertrauen für deutsche Meisterschaften – im Raum stehen Titelkämpfe der Altersklasse U20.

Lokalmatadoren von Blau-Weiss Buchholz, vielleicht auch TSV Winsen und Buchholz 08

Doch einen Schritt nach dem anderen. Jeweils 70 Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland kommen heute nach Winsen. Aus dem Landkreis Harburg sind Laura Reinhardt, Thore Siemers und Emil Preuß (alle Blau-Weiss Buchholz) auf jeden Fall dabei. Auf der Warteliste stehen Tom Fiete Hermes (TSV Winsen) und Alexander Beger (TSV Buchholz 08), sie erfahren wahrscheinlich erst am Wettkampftag, ob sie nachrücken können.

Die Chancen auf Top-Platzierungen schätzt Stephan Brüning, gleichzeitig Vizepräsident Mitglieder und Jugend im Niedersächsischen Fechterbund, gering ein. Emil Preuß ist am ehesten etwas zuzutrauen, der Buchholzer hat sich als Nummer 14 der deutschen Rangliste qualifiziert.

Spende von den Stadtwerken Winsen, NADA informiert junge Sportler

Unterstützt wird die Veranstaltung von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und den Stadtwerken Winsen. Der Energieversorger spendiert allen Teilnehmern freien Eintritt in das benachbarte Freizeitbad Die Insel und ein Eis – angesichts der zu erwarteten hohen Temperaturen in und außerhalb der Halle keine schlechte Idee. Neben dem Ausrüster Fechten.com aus Cottbus und Merchandising-Artikeln von Fine Arts ist auch die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) in Winsen vertreten – eine Idee von Stephan Brüning.

Dabei geht es nicht so sehr um die Aufklärung über klassisches Doping, vielmehr darum, worauf junge Sportlerinnen und Sportler bei Nahrungsergänzungsmitteln oder der vom Arzt verordneten regelmäßigen Einnahme von Medikamenten achten müssen.

Eintritt ist frei, Fecht-Geschehen eher schwierig zu verfolgen

Der Eintritt für Zuschauer ist am Wochenende frei. Der Hauptorganisator empfiehlt einen Besuch am Sonnabend ab 11 Uhr. Dann läuft die Zwischenrunde, alle 19 Fechtbahnen sind belegt und die nächsten Paarungen werden stets über Bildschirme angezeigt. Allerdings sei es für Nicht-Fechter nicht ganz einfach, das Wettkampfgeschehen, speziell mit dem Florett, zu verfolgen, räumt Brüning ein. Bestimmt reicht es fürs Erste aber auch, sich einen Eindruck von der besonderen Atmosphäre in der Winarena zu verschaffen. Denn wann gibt es in Winsen schonmal deutsche Meisterschaften?