Buchholz/Harburg. Eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften geht der Stevens Cyclocoss-Cup am Sonntag in der Nordheide zu Ende – mit Weltmeister.

Nach den Deutschen Meisterschaften ist vor dem Crossrennen in Buchholz. So lautet für eine ganze Reihe von Radsportlern das Motto im Januar. Am vergangenen Wochenende ermittelten im Olympiapark München die Cyclocross-Fahrer ihre nationalen Titelträger. An diesem Sonntag, 22. Januar, richtet die Radsportgemeinschaft (RSG) Nordheide nun das Finale im Stevens Cyclocross-Cup 2022/2023 aus. Das erste von acht Rennen wird auf dem Schützenplatz um 10 Uhr gestartet, das letzte um 14.45 Uhr.

Max Oertzen stürzt, fährt aber zu den Junioren-Weltmeisterschaften

Bei der DM erfüllten sich nicht alle Hoffnungen. Eine große Enttäuschung musste der als Favorit gestartete U19-Fahrer Max Oertzen hinnehmen. In dieser Saison erzielte der 16-Jährige von der Harburger Radsport-Gemeinschaft (HRG) eine Reihe vorderer Platzierungen – auch international. Im Startgetümmel von München rutschte er mit einem Fuß aus der Pedale, stürzte daraufhin und musste das Rennen nach wenigen Momenten beenden. Der Moorburger trug eine Platzwunde am Kinn und eine Rippenprellung davon.

Am Donnerstag kam dann die erlösende Nachricht vom Bund Deutscher Radfahrer. Der BDR hat Max Oertzen gemeinsam mit Vizemeister Eike Behrens (Harvestehude) für die Junioren-Weltmeisterschaften am 4. und 5. Februar in Hooger­heide in den Niederlanden nominiert.

Armin Raible erst Europa- und Weltmeister, nun auch Deutscher Meister

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Armin Raible. Nach dem Gewinn der Titel bei den Europa- und Weltmeisterschaften im November und Dezember 2022 (wir berichteten) holte sich der in der Mastersklasse 4 (60- bis 64-Jährige) fahrende Raible auch den deutschen Meistertitel. Er setzte sich mit 1:50 Minuten Vorsprung vor Ralf Kropp (Coffee an Chainrings Mountainbike Verein) und 2:24 Minuten vor dem Drittplatzierten René Ristau (RC Kleinmachnow) durch. Angesichts des enormen Vorsprungs konnte der 59-Jährige aus Handeloh seine Fahrt auf der zweiten Rennhälfte genießen.

Tim Stöver ist bester Norddeutscher im Herren-Elite-Rennen

Drei weitere Fahrerinnen und Fahrer mit Bezug zur Radsportgemeinschaft (RSG) Nordheide vertraten die schwarz-gelben Vereinsfarben in München. Sie alle hatten mit den anspruchsvollen Bedingungen zu kämpfen. So musste angesichts des schlammigen Untergrunds nach jeder Runde die Rennmaschine gewechselt werden. Piet Loos, der mittlerweile für den Harvestehuder RV und das Stevens-Racing-Team fährt, belegte den fünften Platz im U19-Rennen. Dörte Martischewsky wurde Siebte der Frauen-Elite und Tim Stöver belegte Rang 14 im Herren-Elite-Rennen. Im Feld der 39 Finisher war er damit der beste Norddeutsche.

„Tim verdient größten Respekt für seine Entwicklung, er fährt ja erst seit kurzem Cross“, sagte RSG-Pressewart Daniel Annen. „Piet ebenfalls, wurde er doch in diesem Winter immer wieder von Krankheiten zurückgeworfen und konnte sich nicht gut vorbereiten.“ Raible, Stöver und Loos, die sich in München gegenseitig unterstützen und als Team agierten, werden am Sonntag auch beim Heimrennen in Buchholz am Start sein.

Letztes Rennen vor drei Jahren, danach Corona und Winterstürme

Traditionell richtet die RSG Nordheide das finale Rennen im Stevens Cyclocross-Cup aus. Dabei handelt es sich um eine zehnteilige Rennserie mit Veranstaltungen in ganz Norddeutschland, die meisten in der Metropolregion Hamburg. Im vergangenen Jahr war das Buchholzer Rennen zunächst verschoben worden. Letztlich machten die Folgen der schweren Winterstürme eine Austragung aber gänzlich unmöglich. Vorher hatte Corona zugeschlagen, sodass letztmals im Januar 2020 in der Nordheide gefahren wurde.

Umso größer ist die Freude bei Organisatoren und Teilnehmern, endlich wieder wettkampfmäßig durch den Stadtwald fahren zu können. Mit etwa 250 Fahrerinnen und Fahrern hatte die RSG Nordheide gerechnet, bis Mittwochabend standen fast 300 Teilnehmer in den Starterlisten. Start- und Zielbereich für die insgesamt acht Rennen befinden sich auf dem Buchholzer Schützenplatz, daneben wird im angrenzenden Park und im oberen Teil des Stadtwaldes gefahren. Die technisch anspruchsvolle Strecke ist geprägt von Wurzelpassagen, Anstiegen, vielen Kurven, Treppen und künstlichen Hindernissen, wie zum Beispiel Hürden.

Zum Programm zählen auch Kinder-, Jugend- und Hobbyrennen

Neben den Lokalmatadoren Armin Raible und Piet Loos, der 2022 bereits für Deutschland im Weltcup startete, werden aktuelle und ehemalige Welt,- Europa- und Deutsche Meister in Buchholz erwartet, dazu viele Top-Platzierte der Cyclocross-Bundesliga. Ebenfalls stark besetzt sind die Kinder- und Jugendrennen, das Gleiche gilt für die Hobbyklassen. Aus Landkreis-Sicht gibt es mehrere Kandidaten auf einen Sieg im Stadtwald. In der Gesamtwertung der zehnteiligen Serie dürfte es dagegen weniger Top-Platzierungen als in den vergangenen Jahren geben, weil viele Radsportler international unterwegs waren oder Straßenrennen bevorzugten.

Gesamtsiegerehrung im Vereinshaus des Schützenvereins Buchholz

Der junge Max Annen, um ein Beispiel zu nennen, ist aber auf Podestkurs. Und Sören Kieselbach kämpft in der Hobbyklasse der Herren um den Gesamtsieg. Die Gesamtsiegerehrung findet im Anschluss an das letzte Rennen im Vereinshaus des Schützenvereins Buchholz und Umgebung von 1901, Richard-Schmidt-Straße, statt. „Wir sind den Schützen für ihre Unterstützung sehr dankbar“, sagt Daniel Annen. Weitere Informationen im Internet unter www.cyclocross-nord.de.