Winsen. Leichtathleten der LG Nordheide starten in Bredstedt in Schleswig-Holstein nach langer Corona-Pause wieder bei einem Wettkampf.

Corona hat die Leichtathletik in Niedersachsen völlig lahmgelegt. Sportfeste, Meisterschaften und Bahnwettkämpfe wurden abgesagt. Nur sehr vereinzelt finden Trainingswettkämpfe statt, an denen dann auch nur Athleten des ausrichtenden Vereins teilnehmen dürfen. Da sieht es Schleswig-Holstein anders aus. Weil die Inzidenzen seit Längerem sinken, finden zunehmend kleinere Wettkämpfe statt – natürlich mit Hygienekonzept, negativen Schnelltests und weiteren Auflagen.

Um wieder etwas Wettkampfroutine zu gewinnen, starteten einige Athletinnen und Athleten der LG Nordheide am Pfingstwochenende in Bredstedt. Es war nicht nicht nur windig und kalt, sondern es fiel auch reichlich Regen. Trainer Wilfried Oppermann hoffte daher erst gar nicht auf gute Ergebnisse. Eine jüngere und eine ältere Dame seiner Gruppe konnten ihn positiv überraschen.

Alten Bezirksrekord hielt Ganna Martens vom TSV Stelle

Tanja Hecht (Seniorinnen W50) schaffte im Hochsprung 1,35 Meter und stellte damit einen neuen Bezirksrekord in ihrer Altersklasse auf. Sie verbesserte die 30 Jahre alte Bestmarke von Ganna Martens (TSV Stelle) um zwei Zentimeter. Auch die 14,19 sek. über 100 Meter und die 29,56 sek. über 200 Meter waren für Tanja Hecht neue Bestzeiten. „Diese Leistungen werden die Grundlage für die demnächst anstehenden Mehrkämpfe sein“, sagte der Trainer.

Das Top-Resultat des Tages ging auf das Konto von Jennifer Soetebier (U20-Jugend). Trotz des monatelangen Trainings bei Nässe und Kälte im Schützengehölz und gleichzeitigem Abiturstress stellt die Winsenerin ihre persönliche Vorjahresleistung im Hochsprung mit 1,71 Meter ein – gleich im ersten Wettkampf auf regennasser Anlaufbahn und mit einigen Zentimetern Luft zwischen sich und der Latte.

Training bei Nässe und Kälte im Wald plus Abiturstress

Damit erfüllte Soetebier die Qualifikationsnorm für die deutschen Jugendmeisterschaften. Die Freude war entsprechend groß. Für den Trainer keine große Überraschung. „Jenny erzielt zurzeit sagenhaft gute Trainingsergebnisse und ist in der Form ihres Lebens. Wer bei diesen Bedingungen 1,71 Meter springt, kann noch wesentlich höher“, so Wilfried Oppermann.

Auf regennasser Bahn stürzte Merle Rummler an der ersten Hürde und verletzte sich leicht. Hanna Hecht auf der Nebenbahn (beide Jahrgang 2007) kam aus dem Rhythmus und daraufhin als Letzte ins Ziel. Auch die 100-m-Zeiten der M15-Jugendlichen Julius Hinrichs (12,62 sek.) Joshua Moran (13,09 sek.) waren ausbaufähig. „Zeiten, die sie beim nächsten Wettkampf pulverisieren werden“, prophezeite Oppermann.