Winsen. Die U14-Talente der Leichtathletik Gemeinschaft Nordheide holten unangefochten den Titel im Blockwettkampf.
Die Leichtathletik kehrt mit Wettkämpfen auf die Sportplätze zurück. Im Sportzentrum des VfL Stade in Ottenbeck wurde mit den Bezirksmeisterschaften in den Blockwettkämpfen eine der ersten Meisterschaften in Niedersachsen nach der Coronapause ausgetragen. Der TSV Winsen zog mit einem kleinen Abendsportfest für Nachwuchsathleten nach. Trotz des Beginns der Sommerferien werfen die nächsten Veranstaltungen ihre Schatten voraus. Der Kreisverband Harburg-Land bietet am 12. und 26. August, jeweils mittwochs, Abendsportfeste mit begrenzten Teilnehmerzahlen an. An diesen Tagen hätte die Laufserie der LG Nordheide ausgetragen werden sollen, die mit den geltenden Abstandsregeln nicht in Einklang zu bringen gewesen wäre.
Nicht alle Vereine erhielten die Einladung rechtzeitig
Recht kurzfristig hatte sich der Bezirksverband Lüneburg dafür entschieden, die im Mai abgesagten Meisterschaften in Stade Mitte Juli nachzuholen. Nicht alle Vereine erhielten die Nachricht über den neuen Termin rechtzeitig, zudem stufte mancher Trainer seine Schützlinge nach der langen Pause als nicht fit genug ein, um ausgerechnet mit einem Fünfkampf wieder einzusteigen. So blieb die Teilnehmerzahl mit 107 Schülerinnen und Schülern aus 21 Vereinen hinter den Vorjahren zurück.
Auch die Mehrkämpfer der LG Nordheide waren von der Neuansetzung mit lediglich zwei Wochen Vorlauf überrascht worden. „Da wir das Training aber auch in der Coronazeit – wenn auch mit starken Einschränkungen – fortgesetzt haben, stand unsere Mehrkampftruppe mehr oder weniger gut vorbereitet da“, sagte Trainer Wilfried Oppermann. Gerade im Blockwettkampf, der aus fünf Disziplinen besteht, sei es in den Altersgruppen der Zwölf- bis 15-Jährigen immer schwierig, optimal vorbereitet zu sein. Allerdings hatte die Konkurrenz aus zehn weiteren Landkreisen des Bezirksverbandes Lüneburg gleiche Rahmenbedingungen.
Zehn Mädchen und Jungen gingen an den Start
Trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle gelang es der LG Nordheide, zehn Jungen und Mädchen an den Start zu bringen. Allen voran die weibliche U14-Jugend-Mannschaft, die im vergangenen Jahr den Bezirkstitel im Vierkampf gewonnen hatte. Betreut wurde sie von den Trainern Tanja Hecht, Ann-Katrin Liepelt und Wilfried Oppermann. In jedem Blockwettkampf enthalten sind 75-Meter-Sprint, 60-Meter-Hürden und Weitsprung. Je nach Ausrichtung kommen zwei variierende Disziplinen dazu. Im Block Sprint/Sprung sind das Hochsprung und Speerwurf. Die U14-Schülerinnen begannen in Stade mit dem Hochsprung. Merle Rummler übersprang mit 1,52 Meter die größte Höhe aller Teilnehmerinnen. Im Weitsprung gelang der ebenfalls 13 Jahre alten Hanna Hecht mit 4,59 Meter der weiteste Satz. Über 75 Meter lag Anna-Lena Badjinga in 10,52 Sekunden vor allen Konkurrentinnen, und den Speerwurf schloss Merle Rummler (23,44 m) als Beste ab. Nur die Tagesbestzeit im Hürdensprint holten die LGN-Schülerinnen nicht. Badjinga, die an der ersten Hürde Schwierigkeiten hatte, lag sechs Hundertstel hinter einer Athletin aus Osterholz-Scharmbeck.
Fast 200 Punkte Vorsprung
Da auch Lina-Marie Pape, Paula Reimers und Nicki Wölper sehr ordentliche Punktzahlen erzielten, gewann die Mannschaft der LG Nordheide mit fast 200 Punkten Vorsprung vor den Gastgeberinnen des VfL Stade den Bezirksmeistertitel der Altersklasse U14. In der Einzelwertung gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Hanna Hecht und Merle Rummler, das die Fliegenbergerin Hecht mit 2230 Punkten und elf Zählern Vorsprung knapp für sich entschied – Doppelsieg für die LG Nordheide.
Eine kleine Überraschung gab es im Block Sprint/Sprung der 14-Jährigen. Julius Hinrichs (LG Nordheide) ließ mit sehr guten 2511 Punkten die Konkurrenz deutlich hinter sich. Grundlage waren mit 5,18 Meter sein erster Fünf-Meter-Sprung und hervorragende 35,89 Meter mit dem 600-Gramm-Speer. Bezirksvizemeister der Schüler M12 im Block Lauf – hier kommen zu den drei Grunddisziplinen Ballwurf und 800 Meter hinzu – wurde Paul Hansen, gerade einmal 16 Punkte hinter dem Sieger aus Celle. „Die Leistungen im Allgemeinen waren nicht wirklich gut. Das lässt sich leicht mit der Coronakrise erklären“, so das Fazit von Wilfried Oppermann. „Wenn wir 2021 wieder richtige Wettkämpfe haben werden, bin ich mir sicher, dass unsere Mädchentruppe auch auf Landesebene sehr gut dastehen wird.“
Viele Kreise verzichten noch auf Wettkämpfe
In vielen Kreisen des Bezirks finden bis zum Ende der Sommerferien keine Wettkämpfe statt. Der Kreis Harburg bildet eine Ausnahme. Neben den Sportfesten am 12. und 26. August planen der Kreisverband Harburg-Land und die LG Nordheide weitere Wettkämpfe für den 13. und 19. September sowie den 4. Oktober, jeweils auf der Sportanlage der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Winsen.