Winsen. Slalomkanuten halten sich bei Luhdorfer Regatta vorbildlich an das Hygienekonzept. 14 Boote schaffen Norm für Deutsche Meisterschaften.
Ein wenig Normalität kehrt in den Sport zurück. So richtete die Kanuabteilung des MTV Luhdorf-Roydorf die norddeutschen Meisterschaften im Kanuslalom auf der Luhe aus. Einen Tag zuvor war bereits der erste Lauf zur niedersächsischen Meisterschaft unterhalb des E-Werkes in Luhdorf über die Bühne gegangen. Das Ganze natürlich unter Auflagen und mit Hygienekonzept. „Aber ein Schritt zurück in die Normalität“, so Abteilungsleiter Stefan Kubbe, der ein wenig stolz auf sein Team und alle Teilnehmer war. „Wir hatten keine Probleme, das Konzept umzusetzen.“
An beiden Tagen machte der böige Wind den Kanuten, vor allem den jüngeren Teilnehmern, das Leben schwer. Zum einen waren die Boote schwer auf Kurs zu halten, zum anderen gerieten die Torstangen in Bewegung.
Jan-Miguel Prüsmann gewinnt vor Vereinskamerad Ben Peschke
Die Gesamtbilanz der Gastgeber konnte sich sehen lassen: Ein norddeutscher Meister, vier norddeutsche Vizemeister und fünf Mal die Bezeichnung „Norddeutscher Beste“. Jan-Miguel Prüsmann sicherte sich den Nordtitel im Einer-Kajak (K1) der Junioren quasi aus dem Stand. Vereinskollege Ben Peschke wurde Vizemeister. „Es ist schwierig für die Jungs. Es war der erste Wettkampf überhaupt in diesem Jahr“, sagte Trainer Jens Frank. Lediglich die Schüler hatten zuvor die Gelegenheit gehabt, sich beim Schüler-Länderpokal in Hildesheim zu beweisen. „In normalen Jahren sind wir im Juni mitten in der Saison und voll im Training“, wies Frank darauf hin, dass die MTV-Junioren gerade erst wieder ins Training eingestiegen sind.
Dennoch zauberten Prüsmann und Peschke an beiden Tagen die schnellsten Laufzeiten aller Teilnehmer und aller Klassen auf die Luhe. Der Wasserschwall aus dem E-Werk ist mit richtigem Wildwasser zwar nicht zu vergleichen, aber die unterschiedlichen Strömungen und die flachen Stellen, an denen sich das Boot laut Prüsmann „nach unten saugt“, sind schon speziell. „Sie haben das abgerufen, was im Moment möglich ist“, war Coach Frank zufrieden.
Saisonhöhepunkt sind Deutsche Meisterschaften in Hohenlimburg
„Das Ziel sind die Deutschen Meisterschaften in Hohenlimburg“, blickte Jan-Miguel Prüsmann auf den Saisonhöhepunkt voraus. Dort soll es die Finalteilnahme sein. „Und dann gut abschneiden.“ Bei seinem Trainer ist noch ein wenig Skepsis zu spüren: „Man weiß ja nicht, was noch kommt. Ich hoffe, dass wir das eine oder andere Trainingslager machen können.“
Nach langer Pause stieg Kira Kubbe wieder ins Boot. Die mehrfache Medaillengewinnerin bei Junioren-Welt- und Europameisterschaften war in ihrer Paradedisziplin Canadier Einer in der Leistungsklasse die Schnellste. Ohne Fehler in 115,77 Sekunden ließ sie Sina Wartinger deutlich hinter sich (144,10 Sekunden). Der Norddeutsche Titel wurde jedoch nicht vergeben, da in dieser Klasse nicht genügend Teilnehmer und Vereine am Start waren.
Nach langer Pause startet Kira Kubbe wieder im Einer-Canadier
Kubbe schaffte, ebenso wie im Kajak, die Qualifikationszeit für die Deutschen Meisterschaften. Wieder im Boot zu sitzen und auf der Strecke alles zu geben, machte der 23-Jährigen sichtlich Spaß. „Der Wettkampf war gut und es hat viel Spaß gemacht“, so Kira Kubbe. „Ich werde versuchen, ein bisschen regelmäßiger zu trainieren“, hat sie sich vorgenommen. „Der Fokus bei uns im Verein lag nicht auf Meistertiteln, sondern auf den Qualifikationszeiten zu den Deutschen Meisterschaften“, sagte Vater und Abteilungsleiter Stefan Kubbe.
13 Boote des MTV Luhdorf-Roydorf schafften die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in Hohenlimburg, nur ein Boot die Norm für die Schülermeisterschaften in Schwerte. Da sieht man die momentane Schwachstelle der Luhdorfer Kanuten, auch wenn einige junge Schüler am Start waren. „Wir hatten aber einige Klassen nicht besetzt. Das zeigt, dass es in bestimmten Altersklassen fehlt“, sagt Stefan Kubbe.
Nach Corona geht es um die Gewinnung neuer Mitglieder
Das Ziel: „Wir müssen die Kids für uns begeistern!“ Allerdings war dies in den vergangenen Monaten durch die Corona-Regelungen kaum möglich. Er und die Sportler freuen sich bereits auf den nächsten Kanuslalom in Luhdorf, der allerdings erst 2022 stattfinden wird. „Hoffentlich dann noch normaler.“