Buchholz. Nach einer Saison verlieren die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten ihre dynamische Rückraumspielerin an den deutschen Meister.

Einen herben personellen Verlust müssen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten kurz vor dem Vorbereitungsauftakt verkraften. Rückraumspielerin Fatos Kücükyildiz schließt sich zur neuen Saison 2021/2022 dem deutschen Meister Borussia Dortmund an. Geschäftsführer Sven Dubau ist wenig erfreut, äußerte aber auch Verständnis: „Die Gespräche laufen schon etwas länger. Ich freue mich sehr für Fatos. Natürlich werden wir versuchen, den Verlust zu kompensieren und haben uns sehr gute Alternativen erarbeitet.“

MVP der Pokal-Endrunde machte sie für andere Clubs interessant

Vor allem nach den starken Auftritten der 28 Jahre alten Schwedin beim Pokal-Final-Four war zu befürchten, dass Spitzenvereine der 1. Bundesliga Interesse bekunden würden. Mitte Mai in Stuttgart war Kücükyildiz, die mit den Luchsen erst das Finale verlor, zur wertvollsten Spielerin (MVP) der Endrunde gekürt worden.

„Ich verlasse die Luchse mit einem weinenden und einem lachenden Auge. In Buchholz habe ich meine Liebe zum Handball zurückgewonnen. Es war die schönste Saison seit mehr als zehn Jahren. Es wird für mich mental und auch körperlich eine große Herausforderung in Dortmund werden, die sehr gute Spielerinnen haben. Diese Chance darf ich mir nicht nehmen lassen. Ich bin dem gesamten Luchse-Team dankbar für ihre Herzlichkeit“, wird Fatos Kücükyildiz in der Luchse-Mitteilung zitiert.

In Buchholz wurde sie nach langer pause behutsam aufgebaut

Vor knapp einem Jahr war die Schwedin mit türkischen Wurzeln vom schwedischen Erstligisten GT Söder nach Buchholz gekommen. Vom Trainerteam musste sie behutsam aufgebaut werden, da sie aufgrund der Coronakrise acht Monate lang keinen Handball gespielt hatte. Dank viel Einfühlungsvermögen und Geduld entwickelte sich Kücükyildiz zu einer Leistungsträgerin und erzielte in der abgelaufenen Erstligasaison 71 Tore. Ihr volles Leistungspotential rief sie als MVP der Pokal-Endrunde ab. Halbfinale und Finale wurden jeweils live im Free-TV bei Sport1 übertragen.

Trotz des Abgangs der dynamischen Spielerin blickt Dubravko Prelcec optimistisch nach vorn. „Wir verlieren mit Fatos eine Führungskraft. Allerdings ist unser Kader in der kommenden Saison wieder sehr breit aufgestellt. Wir werden ihren Aufgabenbereich auf alle Schultern verteilen“, sagte der Trainer.