Harburg. Sehnsuchtszeit Sommerurlaub – doch was, wenn der Stress nicht nachlässt? Mit diesen Tricks kommen Sie Ihrem Ziel ein Stückchen näher.
Langsam wird‘s ernst: Der Sommer naht und damit die Vorfreude auf diese eine große Auszeit, die doch bitte die schönste, erholsamste und gelungenste des ganzen Jahres wird.
Wem das bekannt vorkommt, der (oder die) weiß: Der Stress kommt im Sommerurlaub meist von ganz allein und setzt oft schon bei den Vorbereitungen ein. Und was dann? Was, wenn der Stress im oder auch nach dem Urlaub gar noch größer ist als vorher? Wenn sich die erhoffte Erholung so gar nicht einstellen mag?
Urlaub ohne Stress? Diese Top-Tipps von Harburger Ärzten sind der Schlüssel
Expertinnen des renommierten Zentrums für seelische Gesundheit des Asklepios Klinikums Harburg geben deshalb Tipps, wie man rund um Ferien und Urlaub in den Sommermonaten locker bleibt – und damit die Wirkung der langersehnten Auszeit sogar noch verstärken kann.
Denn: Schon Ende Juni starten in den ersten Bundesländern die Sommerferien – vielerorts werden Koffer und Taschen gepackt, Reisepässe gesucht und der Transport zum Flughafen bestellt.
Erwartungen runterfahren, Entschleunigung hochfahren
Die Zeit vor dem Urlaub ist arbeitsintensiv: Der Schreibtisch soll abgearbeitet, die Wohnung geputzt, die Wäsche gewaschen sein. Nicole Plinz, Therapeutische Leitung im Zentrum für Stressmedizin, kennt das Paradoxon. „Man will entspannen und zeitgleich alles optimal für den Urlaub vorbereiten. Im und nach dem Urlaub soll alles besser werden“, so die Medizinerin.
Ein paar einfache Kniffs können dabei helfen – etwa der großzügige Umgang mit den Wünschen anderer. „Oder auch: Einen Puffer einbauen zwischen letztem Arbeits- und erstem Urlaubstag, letztem Urlaubs- und erstem Arbeitstag“, erklärt Plinz.
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Medien und Gesellschaft erzeugen Verheißungen: Wie der perfekte Urlaub zu sein hat, wie glücklich und aufregend er werden muss. „Urlaubmachen ist nicht einfach! Die freie Zeit wird meist mit sehr hohen Erwartungen aufgeladen: Es soll harmonisch werden, spannend, erholsam – all diese Ansprüche machen Stress“, erklärt Dr. Bettina Löhberg, Oberärztin im Zentrum für Stressmedizin in Hamburg.
Der Urlaub als eigentliche Lebenszeit – das kann zum Problem werden
Dass im und mit dem Urlaub alles anders werden soll als im Alltag, das beobachtet sie auch bei ihren Patientinnen und Patienten. Wenn der Urlaub als die eigentliche Lebenszeit gelte, dann sei das ein Problem. „Denn Leben und Urlaub sind eins: Der Urlaub sollte im alltäglichen Leben stattfinden und das Leben im nicht alltäglichen Urlaub“, sagt Löhberg.
Viele Menschen wünschten sich das einfache Abschalten von jetzt auf gleich, weiß Therapeutin Nicole Plinz. „Man kann nicht auf Knopfdruck runterfahren im Sinne von: Jetzt bin ich da, jetzt fängt der Urlaub an, ab sofort bin ich entspannt! Entschleunigung kann man nicht beschleunigen – es ist ein Prozess. Wenn man das akzeptiert, dann kommt auch die Erholung“, so Plinz.
Entschleunigung im Urlaub – mit diesen drei Top-Tipps kommen Sie sicher ans Ziel
- Urlaubsziele überprüfen: Da fliegt man extra nach Thailand, obwohl man auch nach Amrum könnte – und kommt gestresst und unglücklich zurück. Fragen Sie sich: Will ich ein Bild erfüllen oder meine Wünsche?
- Das Wort „Urlaub“ kommt von „Erlaubnis“: Erlauben Sie sich einmal am Tag, unproduktiv zu sein. Einfach nichts oder ziellos irgendwas zu tun. Der moderne Begriff dazu lautet „Me-Time“. Darin steckt aber schon wieder, dass die Zeit einen Sinn haben muss. Was wir meinen ist: Planloser Müßiggang – am besten jeden Tag für ein paar Minuten.
- Das Gehirn überlisten: Da mehrere seiner Bereiche nicht in der Lage sind, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, können Sie sich Sehnsuchtsorte auch einfach nur vorstellen. Das Gehirn denkt dann, es sei vor Ort. So können Sie sich jederzeit an einen Urlaubsort beamen.