Harburg. Beamte überraschen Männer bei Drogenübergabe – dann rückt ein Spürhund an. Doch erst der Kraftakt seines Herrchens ermöglicht den Einsatz.
- Ganze 36 Diensthunde beschäftigt die Hamburger Polizei, sie erfüllen die unterschiedlichsten Aufgaben
- Eines allerdings dürfte sie alle gemein haben: keinen von ihnen müssen die Diensthundeführer zum Jagen tragen
- In diesem Fall gab es eine Ausnahme – über die man durchaus schmunzeln darf
Die scharfsinnige Beobachtung zweier Harburger Zivilfahnder hat am Dienstagnachmittag zu einem Polizeieinsatz mit besonderen Tücken geführt. Gegen 16.30 Uhr beobachteten die Beamten der Polizei zwei Männer von 21 und 41 Jahren bei der Übergabe von Drogen auf einem Grundstück am Helmsweg hinter der Drogenhilfseinrichtung Abrigado.
Polizei findet Crack-Küche auf altem Friedhof: Aufwendige Suchaktion führt zum Erfolg
Die Beamten stellen bei der Durchsuchung der Verdächtigen mögliches Dealgeld sicher. Zur Suche von Drogen wurden zwei Diensthundeführer angefordert. Diese sollten den jüdischen Friedhof absuchen, der sich hier unterhalb der Drogenhilfe am Schwarzenberg befindet. Da das Bezirksamt aber keinen Schlüssel aushändigte, musste die Feuerwehr in Amtshilfe einen Leiter-Zugang bauen.
Nun gehen Hunde allerdings nicht allein über Leitern, nicht einmal die speziell geschulten Hunde der Hamburger Polizei. Es half also nichts: Der Diensthundeführer schulterte seinen 28 Kilogramm schweren Belgischen Schäferhund „Witch“ und schaffte ihn so über den Zaun.
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Eine Aktion, die sich offenbar lohnte: Witch erschnüffelte auf dem gut gesicherten Grundstück eine Crackküche in einer abgelegten Tasche. Die Utensilien stammten offenbar von den Verdächtigen. Darüber hinaus waren weite Teile des Grundstücks für Kommissar Spürnase und Partner wegen etlicher Spritzen auf dem Boden nicht zugänglich – zu gefährlich für die Vierbeiner, sagten die Beamten vor Ort.
Beide Männer wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen, auch weil keine Drogen gefunden wurden. Witch konnte den Friedhof wieder verlassen – auf den Schultern seines Dienstherrchens.