Harburg. 26-Jähriger hatte am belebten Marktplatz Sand Kontrahenten von hinten attackiert. Gericht: Täter ist Gefahr für die Allgemeinheit.

Es war ein sonniger Novembertag, an dem zahlreiche Harburger ihre Einkäufe auf dem beliebten Markt am Sand erledigten. Plötzlich ein Streit, ein flüchtender Mann und Blut. Ein 27-Jähriger war von hinten niedergestochen worden. Nun steht fest: Das Urteil gegen den Täter wegen eines Mordversuchs ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof hat die Revision gegen das Urteil des Landgerichts Hamburg vom 10. Mai vergangenen Jahres verworfen, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Damit ist klar, dass der damals 26-Jährige neun Jahre Gefängnis verbüßen muss und anschließend in Sicherungsverwahrung kommt.

Nach Überzeugung des Landgerichts hatte der Afghane am 9. November am Wendehammer auf der Ecke Sand/Hölertwiete mehrmals von hinten auf einen 27-Jährigen eingestochen, der mit seiner Lebensgefährtin auf einer Steinmauer saß. Der 27-Jährige wurde dabei schwer verletzt. Die beiden Männer sollen sich seit einer gemeinsam verbüßten Jugendstrafe kennen. Am Tattag seien sie sich zufällig begegnet und in Streit geraten. Das Opfer soll dem Täter angeblich 3000 Euro für Drogen geschuldet haben.

Motiv für Mordversuch mit Messer am Harburger Markplatz: Verletzte Ehre

„Der Angeklagte wollte sich an ihm rächen, um sein Ehrgefühl wiederherzustellen“, sagte die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner in der Urteilsbegründung. Er wurde wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Da er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle, ordnete das Gericht auch eine Sicherungsverwahrung an.

Der 26-Jährige war bereits wegen Totschlags an seiner Freundin und räuberischer Erpressung vorbestraft. Er wurde Ende 2015 zu einer Jugendstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Nach seiner Haftentlassung 2021 war er laut Gericht wieder in den Drogenhandel mit Cannabis eingestiegen.