Neugraben. Abgeordneter deckt auf: Senat prüft bereits günstigere Alternativen. Vorwurf: „Quälend lange Planungen“ führten zu Kostenexplosion
In einer Antwort auf eine Senatsanfrage des CDU-Wahlkreisabgeordneten aus Süderelbe, André Trepoll, teilen Hamburgs rot-grüne Behörden überraschend den Planungsstopp des Verwaltungsgebäudes am S-Bahnhof Neugraben mit. Ursprünglich sollte auf ca. 3120 Quadratmetern Fläche ein hochmoderner, innovativer Verwaltungskomplex für die Harburgerinnen und Harburger entstehen.
Möglicherweise wird der bisherige Standort am Neugrabener Markt erhalten bleiben
Als Gründe für den Neubaustopp werden gestiegene Zinsen und verteuerte Baukosten genannt. Im Objekt sollten nach den nun wohl hinfälligen Plänen ein neuer Standort des Kundenzentrums Süderelbe, weitere Flächen für das zuständige Jugendamt sowie ein Tagungssaal für den Regionalausschuss Süderelbe unterkommen. Bis zum ersten Quartal 2024 prüfen die Hamburger Regierungsfraktionen SPD und Grüne nun eine Alternative. Möglicherweise wird der bisherige Standort am Neugrabener Markt erhalten bleiben.
Ursprünglich wollte Rot-Grün die alten Verwaltungsgebäude abreißen und durch Geschosswohnungsbau ersetzen. Doch dann machte das Denkmalschutzamt den Regierungsfraktionen einen Strich durch die Rechnung, indem es das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz stellte (das Abendblatt berichtete). Noch im Juni 2022 verkündete Rot-Grün den Baustart für zwischen Mitte bis Ende 2024
Baustopp des Verwaltungsgebäudes ist eine „Hiobsbotschaft für Neugraben“
Zum April 2023 wurde daraus dann Mitte 2025. Nun wurde nun das gesamte Konzept offenbar über Bord geworfen. Trepoll: „Das ist eine Hiobsbotschaft für Neugraben. Mit dem Baustopp des Verwaltungsgebäudes löst Rot-Grün viel Unsicherheit in Neugraben aus. Wie geht es jetzt weiter? Was passiert mit den Verwaltungsdienstleistungen für die Bürger in Süderelbe? Lose Planungen für irgendwann in den ersten Monaten des neuen Jahres ohne verbindliche Ziele sind kein gutes Signal. Das ist schlechtes Management der Stadt. Man fragt sich auch, wie viele Euro bereits für die umfangreichen Planungen ausgegeben wurden.“
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Offensichtlich hätten die quälend langen Planungen zu immer höheren Kosten geführt, so Trepoll. Es könne nicht sein, dass Rot-Grün mit riesigen Neubaugebieten immer mehr Menschen nach Neugraben lockt und dann bei den Verwaltungsdienstleistungen für die Bürger den Rotstift ansetze. Der stockende Ausbau der öffentlichen Infrastruktur sorge so nur für Frust und Enttäuschung. Trepoll: „Warum fallen nur Harburg und Neugraben dem Rotstift des Senates zum Opfer – andere Verwaltungsplanungen der Stadt sind offensichtlich nicht betroffen.“