Harburg. Kostenloses Angebot: Auf dem Harburger Weihnachtsmarkt fahren Kinder mit Robotern um die Wette oder spielen Torwart mit VR-Brille.

  • Im „Robowunderland“ auf dem Harburger Weihnachtsmarkt geht es derzeit äußerst lebendig zu
  • Kinder können mit Robotern oder VR-Brillen spielen oder LED-Blinklichter bauen
  • Das Angebot der TUHH richtet sich an kleine und große Technikfans

Schon kurz vor der Eröffnung des Harburger Weihnachtsmarktes hatte sich Veranstalterin Anne Rehberg auf die Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg gefreut: „Wir stoßen die Tür zum Weihnachtsmarkt 2.0 mit unserem ,Robowunderland‘ ganz weit auf“, sagte Rehberg bereits Ende November.

Und: Nach holprigem Start entwickeln sich die Roboter nun wirklich zu einem echten Highlight. Mit dem „Robowunderland“ ist der familienfreundliche Winterzauber auf dem Harburger Rathausplatz eine hamburgweit einzigartige Attraktion, die sich nicht nur an Kinder richtet, sondern auch an verspielte Erwachsene. Die Aktionshütte des Ligeti Zentrums aus dem Harburger Binnenhafen wird gut angenommen.

Faszinierendes Studierendenprojekt: In Harburg starten die Roboter durch

Besucher, die aus dem Deichhausweg auf den Weihnachtsmarkt kommen, vernehmen schon neben der weihnachtlichen Musik aus der Ferne ein seltsames Piepsen und Quietschen, das man zunächst nicht richtig zuordnen kann. Dan kann es passieren, dass man einer Person begegnet, die wie von Sinnen Fangbewegungen macht und eine große VR-Brille trägt.

Der achtjährige Henry aus Wilhelmsburg lässt keinen digitalen Ball ins Netz. Als Torwart macht er auf dem Rathausplatz eine gute Figur.
Der achtjährige Henry aus Wilhelmsburg lässt keinen digitalen Ball ins Netz. Als Torwart macht er auf dem Rathausplatz eine gute Figur. © HA | LENTHE-MEDIEN

Das Piepsen sind die Geräusche der Roboter, die vor der großen Aktionshütte der TUHH tanzen, Fußball spielen oder Hindernisfahrten auf Spieltischen unternehmen. Und die Menschen mit der 3D-Brille spielen Torwart in einem virtuellen Raum und müssen Bälle abwehren.

Mittlerweile ist das Robowunderland zum Gästemagneten geworden. Das war nicht immer so – zum Start des Weihnachtsmarktes gab es zwar Interesse an den Spielen und Aktionen der TUHH, aber da viele Angebote Geld kosteten, verzichteten vor allem Familien mit Kindern. Sie schauten zu – probiert, gespielt und gelötet wurde daher kaum.

Hightech auf dem Weihnachtsmarkt: Spiele mit den Robotern jetzt kostenlos

Nach der Abendblatt-Berichterstattung und der Kritik einiger Weihnachtsmarktbesucher hat die TUHH in Zusammenarbeit mit dem Ligeti Institut ihr Standkonzept überarbeitet. „Die Spiele mit den Robotern sind jetzt kostenlos und es gibt eine kurze Einführung zum jeweiligen Roboter“, so Alireza Abbasimoshaei, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Robotik an der TUHH.

Das Robowunderland der TUHH. Auch Fußball wird gespielt.
Das Robowunderland der TUHH. Auch Fußball wird gespielt. © HA | LENTHE-MEDIEN

„In dieser Woche findet die Elektronik-Woche statt, und alle Kinder sind eingeladen mit uns in der Weihnachtsmarkthütte an kleinen Schaltungen zu löten und die Funktionsweise einer elektrischen Schaltung zu erlernen“, freut sich Abbasimoshaei.

„Die Kinder können selbst eine kleine LED-Blinkleuchte zusammenbauen und diese auch mit nach Hause nehmen“, ergänzt Prof. Thorsten A. Kern, ebenfalls von der Technischen Universität. „Unser Ziel ist es, mit der Aktion auf dem Weihnachtsmarkt, die Begeisterung für Robotik schon im Kindesalter zu entfachen und den nutzen der Technologie in die Gesellschaft zu transportieren“, erklärt Kern.

Daher wird in den kommenden Wochen auf dem Weihnachtsmarkt gelötet, an Sensorik und Steuerungen gearbeitet und ganz viel gespielt. Bei gutem Wetter werde man auch einige bereits entwickelte Roboter aus der TUHH auf den Rathausplatz holen und praktisch vorführen.

„Normalerweise halten wir Vorträge oder begleiten Schulklassen im Rahmen des Unterrichts“, so Kern, „es kommt nicht oft vor, dass Universitäten auf Märkten wie dem Harburger Weihnachtsmarkt präsent sind.“ Daher sei es umso spannender zu beobachten, wie der Weihnachtsmarkt 2.0 bei den Weihnachtsmarktbesuchern ankommt.

Am Wochenende war das Robowunderland bereits sehr gut besucht. Viele Kinder und Erwachsene nutzten die Möglichkeit, kostenlose Blicke in den virtuellen Raum zu werfen, bastelten ihr Blinklicht oder fuhren mit den Robotern um die Wette.