Neugraben-Fischbek. Einst rollten hier Panzer, dann wurde sie zum Lost Place. Jetzt steht hier ein Wohngebiet. Wer hat noch alte Fotos und Dokumente?
Lange hat die Röttiger-Kaserne das Bild von Neugraben-Fischbek geprägt - auch knapp 20 Jahre nach ihrer Schließung ist das, was von der Kaserne übriggeblieben ist, im Stadtteil präsent. Mit den Fischbeker Höfen wird die Geschichte der Kaserne weitergeschrieben.
Eine Ausstellung soll dort, im Gebäude des ehemaligen Wachhauses, die abwechslungsreiche und spannende Historie dieses Gebäudekomplexes, seiner Bewohnerschaft und der Nachbarschaft darstellen: Über die Zeit als Wehrmachtskaserne, als Lager für italienische Displaced Persons (Vertriebene) und als Kriegsverbrecherlager der britischen Militärregierung, als Alten- und Pflegeheim und schließlich als Kaserne verschiedener Bundeswehreinheiten.
Nina Holsten und Simone Wörner vom Hamburger Ausstellungsbüro „gwf-ausstellungen konzept & gestaltung“ sind vom Bauherrn DeepGreen Development und dem Bezirk Harburg im Rahmen der Förderung aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) im RISE-Fördergebiet Neugraben-Fischbek mit der Entwicklung eines Ausstellungskonzepts betraut worden.
Bürger:innen können sich mit Fotos, Schriftstücken oder anderen Dingen an Ausstellung beteiligen
Bürger können sich mit eigenen Fotos, Schriftstücken oder anderen Ausstellungsstücken, die einen Bezug zu der ehemaligen Kaserne haben, an der Erstellung eines Erinnerungsarchives zur Röttiger-Kaserne und der Ausstellung im ehemaligen Wachhaus beteiligen. Für das Projekt ist es wichtig zu erfahren, wie es war, in den verschiedenen Phasen der Bundeswehrgeschichte seit ihrer Gründung in der Kaserne zu leben und zu arbeiten, aber auch, wie die Menschen mit einem unmittelbar benachbarten, aber weitgehend unzugänglichen Gelände lebten und wie ihr Alltag mit der Kaserne aussah.
Als Nachbarn, die etwa den Lärm bei Panzerverladungen erlebten, als zivile Beschäftigte oder Zulieferbetriebe, durch den Kindergarten, in dem ab 1971 nicht nur Kinder aus Soldatenfamilien betreut wurden, oder durch das Soldatenheim, das ein beliebter Treffpunkt war.
Wer kann Erinnerungen oder Exponate beisteuern?
Bürger, die ihre Erfahrungen und Erinnerungen zum wachsenden Erinnerungsarchiv Röttiger-Kaserne beisteuern oder Exponate für die Ausstellung bereitstellen möchten, haben die Möglichkeit, sich über einen digitalen Fragebogen unter Erinnerungen an die ehemalige Röttiger-Kaserne / Panzerkaserne Fischbek einzubringen.
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Der Fragebogen kann auch unter nf2025@steg-hamburg.de per Mail angefordert werden. Ebenfalls können Fragebögen in der Bücherhalle Neugraben und im Kulturhaus Süderelbe abgeholt und dort auch wieder abgegeben werden. Alle Projektbeteiligten freuen sich über eine rege Beteiligung.
Informationveranstaltung zum Ausstellungsprojekt „Erinnerungsarchiv Röttiger-Karserne“ am 12. Oktober um 18 Uhr im BGZ Süderelbe/Stadtteilraum JoLa, Am Johannisland 4, 21149 Hamburg