Harburg. Nachhaltig, bezahlbar, urban: Die Planer des neuen Drei-Sterne-Hotels haben Großes vor. Wann es im Harburger Binnenhafen losgehen soll.
- Insgesamt sind im Harburger Binnenhafen fünf Hotelprojekte geplant. Das erste davon soll nun umgesetzt werden.
- Die Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality wird das Projekt an der Blohmstraße realisieren.
- Das neue Drei-Sterne-Haus wird den Namen the niu Quay führen.
„Der Harburger Standort hat uns total überzeugt“, sagt Christian Moll, Geschäftsführer der Novum Hospitality. „Wir mögen das maritime Flair, den Hotelstandort an der Hafenkante. In dem Viertel hat sich in den vergangenen Jahren viel getan.“
Der langgestreckte fünfstöckige Hotelbau ist Teil des Neubauquartiers Aqua2Dock im Harburger Binnenhafen und hat seine Westfassade zum Ziegelwiesenkanal. Dort wird es eine Promenade und möglicherweise auch einen Anleger für Sportboote geben.
Gut 40 Häuser der Marke the niu hat Novum Hospitality bereits eröffnet
Das Hotel the niu Quay (englisch Hafenkante, Anleger, Kaimauer) wird 166 Zimmer anbieten und soll Anfang 2026 die ersten Gäste aufnehmen. 146 werden „normale“ Zimmer sein, 20 werden kleine Apartments für Langzeitaufenthalte. „Das Hotel hat die perfekte Größe für den Harburger Standort“, sagt Moll. Gut 40 Häuser der Marke the niu hat Novum Hospitality bereits eröffnet, vornehmlich in Deutschland. Dazu zwei in den Niederlanden, eines in Österreich, eines in Großbritannien. In Hamburg gibt es bereits vier the niu Hotels mit insgesamt 825 Zimmern.
„the niu steht für nachhaltig, inspirierend und urban“, sagt David Etmenan, Geschäftsführender Gesellschafter von Novum Hospitality. „Über die Buchung eines Hotelzimmers wird heute emotionaler entschieden als noch vor zehn Jahren. Für uns stellt sich die Frage: Wie berühre ich die Kunden mit neuen Ideen, neuen innovativen Konzepten? Hotels unserer Marke the niu sind gehobene Drei-Sterne-Hotels, angesiedelt zwischen drei und vier Sternen. So etwas gibt es in Deutschland noch nicht.“
Ab 79 Euro soll eine Übernachtung im neuen Hotel kosten
Jedes the niu Hotel sei individuell gestaltet, um allen Reisenden gerecht zu werden, so Etmenan. Die Zimmergrößen liegen zwischen 18 und 24 Quadratmeter – der Preis: ab 79 Euro (variiert mit dem Anreisetag). „Die Qualität, die wir in die Hotels stecken, muss bezahlbar sein“, sagt Etmenan. Für ihr Harburger Objekt erwarten die Geschäftsführer eine Belegung von rund 60 Prozent Geschäftsleuten und 40 Prozent Touristen. Radlern stehen ein Fahrradkeller und Ladestellen für E-Bikes zur Verfügung – immerhin führt die Veloroute 10 direkt am Hotel vorbei.
Zum Markenkonzept gehört, dass nicht nur der Name, sondern auch die Einrichtung die Hotelumgebung widerspiegeln. Die Farbe Blau wird dominieren – „Blau wie das Meer, wie der Himmel, wie die Sehnsucht“, ist in der Projektpräsentation zu lesen, ergänzt durch Möwenmotiven als Symbol für Meer und Gezeiten sowie Gegenständen wie Tampen, Klüsen und Treibholz.
Streetart von den Künstlern der Millerntor Gallery
Zusätzlich werden bunte Streetart-Kreationen die Innenwände zieren. Aktiv werden hier Künstler, die sich an der Millerntor Gallery beteiligt haben, einem viertägigen internationalen Kunst-, Musik- und Kulturfestival über die Kraft des Wassers, initiiert von Viva con Agua und dem FC Sankt Pauli.
Vor dem Hotel werden alte Schienen, Steinpflaster und eine Lore an die historischen Nutzung als Umschlagplatz für Waren erinnern. Die haben die Bauherren, die Familie Mönke, von ihrem Firmengelände des Paletten Service Hamburg gerettet, bevor die Fläche für das Bauprojekt hergerichtet wurde.
Dieses Engagement ihres zukünftigen Vermieters wissen die Hotelchefs zu schätzen: „Die eingelagerten Erinnerungsstücke haben uns begeistert“, sagt Moll. „Wir sind froh, als Projektpartner an Bord zu sein.“
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David Etmenan ergänzt: „Wir sind beide Familienunternehmer und bilden eine Allianz, um diesen Standort gemeinsam zu realisieren. Corona hat das Projekt verzögert. Aber wir haben nicht aufgegeben, sondern gemeinsam nach vorne geschaut, um lösungsorientiert einen Weg zu finden.“ Ingo Mönke gibt die Komplimente zurück: „Wir bauen mit Herzblut und haben zwei Partner gefunden, die genau das zu schätzen wissen.“
Das Harburger Unternehmen Vossloh Rail Systems zweiter Partner des Projekts
Der zweite Partner ist das Harburger Unternehmen Vossloh Rail Systems. Dessen Geschäftsfeld ist die Logistik und das Verschweißen sowie die präventive Pflege von Schienen. Es wird der Hauptmieter im benachbarten Bürogebäude und freut sich darauf, seine auswärtigen Gäste gleich nebenan in einem modernen, innovativen Hotel unterbringen zu können.
Eine Win-Win-Situation, die auch das Stellplatzmanagement betrifft: Die 180 Parkplätze bei Aqua2Dock werden per Smartphone-App zu buchen sein. Tagsüber werden sie überwiegend an Büromitarbeiter vergeben werden, nach Feierabend stehen sie den Hotelgästen zur Verfügung.