Hamburg. Der Hamburger Tierschutzverein sucht nach Hinweisen. Tiere sind erst vier Wochen alt und wurden neben einer Mülltonne abgestellt.

Sie passen in eine Hand, sind erst wenige Wochen alt und haben schon ein Martyrium hinter sich: Ein Passant hat am 20. September sieben Katzenbabys im Harburger Stadtpark entdeckt. Ein bislang unbekannter Täter hatte sie neben Mülltonnen ausgesetzt. Jetzt sind sie im Tierheim Süderstraße.

Bei den Katzen handelt es sich um etwa vier Wochen alte, untergewichtige Kitten, die alleine nicht lebensfähig wären und zudem an gefährlichem Katzenschnupfen leiden, wie der Hamburger Tierschutzverein (HTV) am Mittwoch mitteilte. Ihr möglicher Tod sei mit dem Aussetzen billigend in Kauf genommen. Daher sucht der HTV nach Hinweisen, um die Verantwortliche oder den Verantwortlichen zu ermitteln.

Tierheim Hamburg: Ausgesetzte Katzenbabys untergewichtig

Die kleinen Katzen wurden gegen 20.30 Uhr in einer blauen Plastikwanne neben Mülltonnen gefunden und vom Finder ins Tierheim Süderstraße gebracht. Ihr Ernährungs- und Pflegezustand war schlecht: Sie wogen jeweils nur zwischen 150 und 200 Gramm. Ihre Augen waren eitrig verklebt, was ein Symptom des gefährlichen Katzenschnupfens ist, der unbehandelt zum Tode führen kann.

Alle vier Stunden werden die Katzen versorgt und massiert
Alle vier Stunden werden die Katzen versorgt und massiert © HA | HTV

Die Katzen werden nun vom HTV-Praxisteam behandelt und liebevoll versorgt. Sie müssen nun von Hand aufgezogen werden: Alle vier Stunden bekommen sie Ersatzmilch und werden zum Anregen der Verdauung massiert und gesäubert – auch nachts. Das alles sind Aufgaben, die ihre Mutter übernommen hätte und – wenn sie noch am Leben ist – nun dringend in eine Tierarztpraxis gebracht werden muss, um ihren Milchfluss zu beenden.

Ausgesetzte Katzenbabys – HTV will Anzeige erstatten

„Leider können wir trotz unserer sehr aufwendigen Rund-um-die-Uhr-Betreuung die Katzenmutter nicht ersetzen. Sie fehlt den Kleinen – und auch das Muttertier wird unter dem Verlust ihrer Welpen leiden. Wenigstens sind die Katzenkinder zusammen und können sich gegenseitig ein wenig sozialisieren. Wir werden sie später auch mindestens zu zweit vermitteln“, sagt Urte Inkmann, die tierärztliche Leitung und Tierheimleitung des HTV.

Die im Harburger Stadtpark ausgesetzten Katzen waren in einem schlechten Zustand.
Die im Harburger Stadtpark ausgesetzten Katzen waren in einem schlechten Zustand. © Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V.

Der Tierschutzverein fragt: Wer kann Hinweise geben? Weil die Katzenkinder erst circa vier Wochen alt sind, in diesem Alter von ihrer Mutter nicht getrennt werden dürfen und auf sich allein gestellt nicht überlebensfähig wären, wird der HTV Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Da es noch keine Hinweise auf vermeintliche Täterinnen oder Täter gibt, bittet der HTV dringend um Hinweise.

Tierheim-Mitarbeiter kümmern sich um die Kleinen. Die Mutter können sie nicht ersetzen. 
Tierheim-Mitarbeiter kümmern sich um die Kleinen. Die Mutter können sie nicht ersetzen.  © Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V.

Tierheim Hamburg: Katzenbabys – HTV setzt Belohnung aus

Für Angaben, die zur Ergreifung der Täterinnen oder Täter führen, hat der HTV eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt. Wer hat tagsüber oder abends am 20. September im Harburger Stadtpark (Am Kleinen Dahlen 1a) auffällige Personen oder Handlungen beobachtet?

Wem kommen die Katzenbabys bekannt vor – oder wer weiß, dass entsprechende Katzen nicht mehr in ihrem Zuhause sind? Wer Hinweise geben kann, sollte sich umgehend an die HTV-Tierschutzberatung wenden: montags und mittwochs von 10 bis 14 Uhr unter 040/21 11 06 25 oder per Mail an: tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de.