Hamburg. Der HTV appelliert erneut eindringlich an den Senat, die Verordnung auf den Weg zu bringen. Auch andere Baustellen bereiten Sorge.

Anlässlich des Weltkatzentages am heutigen Montag zieht der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) ein bitteres Fazit: Wenn der Senat nicht bald eine Katzenschutzverordnung verabschiedet, stehe es schlecht um den Zustand von Hamburgs Streunerkatzen (das Abendblatt berichtete). Auch weitere Baustellen bereiten den Tierschützern Sorge, wie es in einer Mitteilung des HTV heißt: In den nächsten Monaten müssen aufgrund von Eigenbedarf Futterplätze aufgelöst werden.

Auch die steigende Anzahl gefundener und nicht wieder aus dem Tierheim des HTV abgeholter Katzen bereite dem Verein Sorgen. „Wenn die Politik unsere Forderung für mehr Katzenschutz nicht umsetzt, wird es immer und vor allem immer mehr Katzenleid geben“, so die erste Vorsitzende Janet Bernhardt.

Hamburger Tierschutzverein nimmt täglich Katzen auf

Der HTV nehme als offizielle Fundtieraufnahmestelle täglich Katzen in seine Obhut, die von Privatpersonen gefunden werden. In diesem Jahr seien es bereits 394 gewesen, das entspreche bis jetzt etwa zwei Katzen pro Tag – hier seien wild lebende Katzen, Abgabetiere sowie behördlich sichergestellte Tiere oder Katzen von Geflüchteten nicht einbezogen. Von diesen knapp 400 Katzen seien nur 125 von den Haltern wieder abgeholt worden.

Dass so wenige Katzen wieder ihren Weg nach Hause finden, könne verschiedene Ursachen haben, so der HTV weiter: Die Halter suchen nicht im Tierheim nach ihrer Katze, sie werde nicht vermisst oder sei mutmaßlich ausgesetzt worden.

Hamburger Tierschutzverein: Nur wenige Katzen gechipt

Mit einer Chip- und Registrierungspflicht, die die geforderte Katzenschutzverordnung beinhalte, könnte die Suche nach den Halterinnen und Haltern deutlich verkürzt und so nicht nur Verweildauer und Kosten für die Unterbringungen, sondern auch Tierleid erspart werden. Aktuell sei nur ein Bruchteil der Fundkatzen gechipt und registriert. „Ein weiterer Grund, weshalb die Katzenschutzverordnung längst überfällig ist“, so der HTV.