Neugraben. Richtfest für die Torbauten und Einweihung des Quartiersplatzes markieren vorläufigen Schlusspunkt für Neubaugebiet.

Mit der Einweihung des Quartiers-Eingangsplatzes und dem Richtfest für die beiden „Torbauten“, die den Platz einrahmen, ist das Neubaugebiet Vogelkamp Neugraben erst einmal so gut wie fertiggestellt. Kleine Erweiterungen sind noch geplant, aber derzeit noch leise Zukunftsmusik. Zur Einweihung des Platzes kam hoher Besuch: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher sprach ein Grußwort.

Der Quartierseingang ist mehr als nur ein Platz – es handelt sich um ein Ensemble aus dem Platz, den beiden hohen Wohngebäuden, die ihn einrahmen und dem neuen Zugang zum S-Bahnhof einerseits und zum dahinterliegenden Zentrum Neugrabens andererseits. Um von der Nordseite, auf der der Vogelkamp liegt, zur Bahn oder zur Brücke ins Zentrum zu gelangen, musste man lange Jahre die Treppe oder eine lange Abfolge an Betonrampen bewältigen.

Vor dem Turm breitet sich ein 5000 Quadratmeter großer Platz aus

Ein Betonturm mit zwei Aufzügen und einem gut beleuchteten Treppenhaus macht diesen Weg nun angenehmer. Vor dem Turm breitet sich ein 5000 Quadratmeter großer Platz aus, auf dem sich Pflaster und Begrünung die Waage halten, und bei dem es gelungen ist, den vorherigen Baumbestand zu behalten und zu integrieren.

„Die Neugestaltung des Platzes macht den Quartierseingang großzügiger und schafft Räume der Begegnung. Sitzgelegenheiten um die beiden mit Stauden und Gräsern bepflanzten Bauminseln laden zum Verweilen ein“, schreibt die IBA Hamburg, Projektentwicklerin des Vogelkamp, über das Ensemble. Die beiden Wohnhäuser rechts und links des Eingangs sind die höchsten Gebäude des Vogelkamp, jeweils sieben Stockwerke hoch. 84 Wohnungen befinden sich darin, davon 34 Sozialwohnungen.

Diese unterscheiden sich in Bauqualität und Ausstattung nicht von den 50 frei finanzierten, wohl aber im Mietpreis. Je nach Förderung und Berechtigung werden für die geförderten Wohnungen höchstens 8,50 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Die frei finanzierten Wohnungen sollen bis zu 15 Euro pro kaltem Quadratmeter kosten. Ein stolzer Kurs für ein Hochhaus am Neugrabener Bahnhof, aber durch den Vogelkamp und den Fischbeker Heidbrook erfährt Neugraben derzeit einen Imagewandel.

Einzelhandel soll den Platz beleben

Bürgermeister Peter Tschentscher sah sich in einer Musterwohnung um.
Bürgermeister Peter Tschentscher sah sich in einer Musterwohnung um. © xl | Lars Hansen

In den Erdgeschossen der Wohngebäude soll Einzelhandel Platz finden und das Umfeld beleben. Welche Geschäfte dort einziehen, war noch nicht zu erfahren und ist auch in der Nachbarschaft bislang eher Bestandteil kleiner Wetten. Für das größte Geschäft tippen die meisten Neugrabener auf den Kölner Einzelhandelsriesen Rewe.

„Im neu entwickelten Stadtteil Neugraben-Fischbek können alle Generationen gut leben“, sagte Peter Tschentscher in seiner Festrede. „Die Anbindung an das Zentrum erfolgt über die S-Bahn, die in den kommenden Jahren moderner und zuverlässiger wird. Das Quartier Vogelkamp verbindet Stadt und Natur in besonderer Weise. Die Bebauung ist modern und klimafreundlich. Der Zugang zum Quartier erfolgt über einen attraktiven öffentlichen Platz, der die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zur Begegnung und zum Verweilen einlädt.“

Hochwertiges Wohnen und Leben in den Randlagen Hamburgs

Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA Hamburg, sagt: „Der neue Quartierseingang verleiht dem Vogelkamp Neugraben ein freundliches und urbanes Gesicht und zeigt, wie hochwertig Wohnen und Leben auch in den Randlagen Hamburgs sein kann.“ Harburgs Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen lobt: „Ein attraktiver Wohnstandort, der nun einen ebenso attraktiven Quartierseingang erhalten hat. Der Bezirk Harburg leistet damit einen Beitrag zur Entwicklung Hamburgs südlich der Elbe.“

Ganz fertig ist der Vogelkamp noch nicht: Für die „Torbauten“ war der Festtag erst das Richtfest. Die letzten Baufelder des Vogelkamps werden erst vergeben, wenn dort die derzeitigen Flüchtlingsunterkünfte aufgegeben werden und entlang der S-Bahn entsteht in den kommenden Jahren noch das kleine Baugebiet „Königswiesen“. Die Planungen haben gerade erst begonnen.