Harburg. 37-Jährige hat akute Leukämie. Ärzte und Mitarbeiter am AKH rufen dazu auf, sich bei der DKMS registrieren zu lassen

Mit ihrer Arbeit helfen sie täglich Menschen, die psychisch erkrankt sind – jetzt sind sie plötzlich auf die Hilfe anderer angewiesen: Das Team des Zentrums für seelische Gesundheit am Asklepios Klinikum Harburg unterstützt die Online-Aktion der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei DKMS für die 37-jährige Katja, die Anfang März die Diagnose Blutkrebs erhalten hat.

Katja ist Mutter einer vierjährigen Tochter und Partnerin von Ole aus dem Team der Psychiatrie. Je schneller ein passender Spender gefunden wird, desto größer sind Katjas Überlebenschancen – mit ihrer Kampagne wollen Oles Kollegen möglichste viele Menschen auf die lebensrettende Stammzellspende aufmerksam machen und neue Spender gewinnen.

Nach Corona-Infektion klingen Symptome nicht ab

Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die lebensbedrohliche Diagnose Blutkrebs, die Mehrzahl kann ohne eine Stammzellspende nicht überleben.

Nach einer Corona-Infektion Anfang Februar kam Katja nicht mehr richtig „auf die Beine“, hatte Kopf- und Brustschmerzen und fühlte sich abgeschlagen. Nach mehreren Arztbesuchen in kurzer Zeit wurde sie schließlich ins Krankenhaus überwiesen, die Diagnose: Akute Leukämie.

Katja und Ole mit ihrer Tochter. Die 37-jährige Mutter ist schwer erkrankt.
Katja und Ole mit ihrer Tochter. Die 37-jährige Mutter ist schwer erkrankt. © HA | Asklepios Harburg

„Unser Team ist sehr betroffen von Katjas schwerer Erkrankung – viele arbeiten schon lange mit Ole zusammen, kennen seine Familie gut. Die Diagnose Blutkrebs hat das Leben von Katja, Ole und ihrer Tochter von heute auf morgen auf den Kopf gestellt – für unser Team stand gleich fest, dass wir helfen werden. Mit unserem Aufruf wollen wir dazu beitragen, dass sich viele Menschen bei der DKMS registrieren lassen – für Katja und alle anderen Betroffenen“, erklärt Dr. Daniel Schöttle, Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit und Initiator des Aufrufs. Er selbst hat sich bereits bei der DKMS registriert.

Für Philipp Noack, Geschäftsführender Direktor des Asklepios Klinikums Harburg, ist es selbstverständlich, dass die Klinik die Aktion unterstützt. „Täglich sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz für unsere Patienten und retten Leben. Jetzt benötigen wir dringend Hilfe: Ich möchte alle Harburger ermutigen, sich bei der DKMS als Stammzellspender registrieren zu lassen – jeder kann Leben retten. Je mehr Menschen wir erreichen können, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit passende Spender für erkrankte Menschen zu finden“, appelliert der Klinikchef und zweifache Familienvater.

Klinik in Harburg unterstützt die Kampagne

Die Klinik unterstützt die Kampagne in den kommenden Wochen auf allen internen und externen Kommunikationskanälen.

Typisierungsaktionen vor Ort sind derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, aber jeder kann mit wenigen Schritten tätig werden. Auf der Seite http://www.dkms.de/katja finden sich alle Informationen rund um die Registrierung, dort kann auch gleich ein Set zur Registrierung angefordert werden.

Mit einem Wattestäbchen nimmt man dann einen Abstrich in der Mundschleimhaut vor und sendet diesen zurück. Im Anschluss können die erforderlichen Merkmale bestimmt und ein möglicher Spender für Katja oder einen anderen an Leukämie Erkrankten ermittelt werden.