Lasbek. Lasbekerin erleidet Schlaganfall während einer Not-OP. Ihr Ehemann kümmert sich danach liebevoll um sie. Nun braucht er selbst Hilfe.

Es war alles ganz anders geplant gewesen. Eigentlich wollten Manfred und Dorothea vor knapp drei Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand genießen und mit ihrem Wohnmobil durch Europa reisen. Denn das Ehepaar ist abenteuerlustig, liebt es, in der Natur zu sein und das Leben zu genießen. Doch für die Lasbeker kam alles ganz anders.

Im April 2019 erschüttert ein Schicksalsschlag die Familie. „Meine Frau ist im Badezimmer zusammengebrochen“, erinnert sich Dorotheas Mann Manfred. Er ruft den Notarzt. Wegen eines geplatzten Hirnaneurysmas muss Dorothea notoperiert werden. Während der OP erleidet die heute 68-Jährige einen Schlaganfall. Seitdem ist nichts, wie es einmal war. Einen Monat lang liegt Dorothea auf der Intensivstation, etliche Komplikationen folgen, sie muss erneut operiert werden. Trotz Hirnblutungen überlebt sie. Es folgen fünf lange Monate Krankenhaus und Reha.

Familie steht an erster Stelle

„Für Dorothea und auch für uns als Familie war das eine schlimme Zeit“, erinnert sich Manfred. Doch das Gute ist: In dieser schwierigen Zeit ist Dorothea nicht allein – ganz im Gegenteil. Ihre Familie steht ihr bei. Gemeinsam mit ihrem Mann Manfred wohnen sie seit über 20 Jahren in einem Mehrgenerationenhaus. Denn die beiden lieben es, ihre Familie um sich zu haben. Drei Töchter und sechs Enkelkinder haben die beiden. Tochter Sandra lebt mit ihrem Mann, der Schwiegermutter und ihren drei Kindern mit im Haus.

Die ganze Familie umsorgt Dorothea – allen voran ihr Ehemann Manfred. Auch nach 49 Jahren Ehe ist das Paar noch immer unzertrennlich, geht durch dick und dünn, meistert jede Hürde des Lebens gemeinsam, frei nach dem Motto „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht“, wie Musiker Drafi Deutscher in seinem bekannten Hit singt. Manfred besucht seine Frau täglich im Krankenhaus, übernimmt schon hier pflegerische Aufgaben.

Manfred pflegt seine Frau liebevoll

Mühsam kämpft Dorothea sich ins Leben zurück. „Trotzdem ist sie heute linksseitig gelähmt, sitzt im Rollstuhl, ist schwerbehindert und pflegebedürftig“, sagt Manfred. Er steht seiner Frau zur Seite, pflegt sie zu Hause rund um die Uhr, gibt für sie sein geliebtes Hobby, das Angeln auf. „Es war schwierig, aber es ist uns gelungen, Mut zu schöpfen und das Beste aus der Situation zu machen“, sagt Manfred.

Doch vor etwas mehr als einem Jahr folgt dann der nächste Schock. „Ich fühlte mich schlapp, war ständig müde“, sagt Manfred. „Zuerst dachte ich, ich hätte mich bei der Pflege meiner Frau übernommen.“ Doch ärztliche Untersuchungen ergeben die Schockdiagnose: Leukämie. Bei Blutkrebs verändern sich die Blutzellen im Knochenmark, vermehren sich unkontrolliert und verdrängen die Bildung gesunder Zellen.

Doch selbst davon lässt Manfred sich nicht unterkriegen, kämpft weiter, ist voller Tatendrang. „Ich baute ein Wohnmobil barrierefrei aus, damit meine Frau und ich uns den Traum von der Reise doch noch erfüllen können“, sagt Manfred. Im Herbst 2021 schafft er Hühner an, baut ein Gehege. Für den 70-Jährigen, der gerne tüftelt und werkelt, ist das genau die richtige Aufgabe.

DKMS sucht Spender

Doch all die Ablenkung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Manfreds Blutwerte sich verschlechtern. Eine Lumbalpunktion und Blutanalysen zeigen: Tabletten halten die Leukämie nicht mehr in Schach. Anfang des Jahres erfährt Manfred: Eine Stammzellspende ist seine einzige Hoffnung. Das Problem: Einen passenden Spender zu finden, ist alles andere als leicht. Hier kommt die DKMS ins Spiel. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Tübingen verfügt über eine Kartei mit potenziellen Stammzellspendern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen zur Registrierung zu bewegen, passende Spender zu vermitteln und damit Leben zu retten.

Die Familie setzte alle Hebel in Bewegung, machte Freunde und Bekannte auf die DKMS aufmerksam. Viele Menschen im engeren Umfeld sind bereits registriert, bislang leider ohne Erfolg. „Wegen Corona können momentan auch gerade keine Registrierungen in Turnhallen stattfinden“, sagt Manfred. Deshalb geht die Suche weiter. Wer sich registrieren lassen möchte, kann sich unter dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/helft-Manfred kostenlos ein Set nach Hause bestellen, mit einem Wattestäbchen einen Abstrich machen und zurückschicken. Manfreds Nachricht an alle potenziellen Spender: „Bitte lasst euch registrieren und helft mir, wieder gesund zu werden. Ich möchte im Sommer so gerne mit meiner Frau die goldene Hochzeit feiern.“