Neugraben. Es gibt viele offene Fragen, was den Bahnhofsbereich in Harburg angeht. Nun gab es ein paar spannende Antworten der Deutschen Bahn.
Wann der Kiosk im Neugrabener Bahnhof wieder öffnet, ist ebenso unklar, wie die Frage, ob nach der Eröffnung dort auch wieder Fahrkarten gekauft werden können. Dafür wird es in vier Wochen vor dem Bahnhof heller und der Zugang von oben zu den S-Bahn-Gleisen 2 und 3 eventuell in zwei Jahren barrierefrei. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung an die Verkehrsbehörde hervor.
Warum der „DB-Service-Store“ über den Gleisen geschlossen wurde, kann weder die Verkehrsbehörde beantworten, noch die Deutsche Bahn, an die die Hamburger Behörde diese und andere Fragen weitergereicht hatte. Der Kiosk in Neugraben wird in einem Franchise-System durch einen Masterfranchisenehmer – ein Pächter mehrerer Service-Stores – betrieben, der die jeweiligen Läden dann an andere unterverpachtet.
S-Bahnhof Neugraben: DB-Service-Store wurde einfach dichtgemacht
Der Subunternehmer in Neugraben hat den Laden einfach zugemacht – vertragswidrig, wie die Bahn sagt. Der „Masterfranchisenehmer“ versucht derzeit, seinen Unterpächter juristisch dazu zu zwingen, wieder aufzumachen. Ob nach Wiedereröffnung Fahrkarten im Angebot sind, hängt davon ab, ob der HVV den dann aktuellen Filial-Pächter für vertrauenswürdig hält.
Seit Umbauarbeiten Anfang vergangenen Jahres gibt es am südlichen oberen Bahnhofseingang eine Beleuchtungslücke. Schon vor einem Jahr hatte die Bezirksversammlung Abhilfe gefordert. Der erforderliche Laternenmast sei mittlerweile aufgestellt, schreibt die Verkehrsbehörde. Bis Mitte April wird daran auch eine Lampe angebracht.
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Sperrungen der S-Bahn-Gleise für Baumaßnahmen erforderlich
Den geforderten Aufzug zu den Gleisen 2 und 3 zu bauen, liegt in der Verantwortung der Bahn. Die hält die Aufgabe für schwierig. „Neben eisenbahn-spezifischen Genehmigungsverfahren sind beispielsweise größere Änderungen der elektrischen und Telekommunikations-Anlagen der Station erforderlich und Bahn-Kabel müssen verlegt werden“, lässt die DB über die Hamburger Verkehrsbehörde ausrichten. Hierfür und für den eigentlichen Aufzugsbau seien auch Sperrungen der S-Bahn-Gleise erforderlich, die mit anderen Baumaßnahmen in Hamburg abgestimmt werden müssten. Daher sei leider kein früherer Bautermin erreichbar.
Wer Rollstuhl fährt oder Karre schiebt, ist auf die funktionierenden Aufzüge in der Unterführung angewiesen – weit weg von den Bushaltestellen und von der Nordseite aus derzeit nur mit einem Umweg über die Westseite zu erreichen: vorbei am fehlenden Fahrstuhl, geschlossenen Kiosk und lampenlosen Laternenmast sowie der gesamten Bahnsteiglänge. Und auch ein Durchstich der Unterführung nach Norden, zum Neubaugebiet Vogelkamp sollte eigentlich längst fertig sein.