Harburg. Ins DRK-Seniorenheim Eichenhöhe sollen in der kommenden Woche Frauen und Kinder aus der Ukraine einziehen. Das ist noch geplant.

„Voraussichtlich in der kommenden Woche geht es mit der Belegung der Unterkunft auf der Eichenhöhe los“, sagt Bianca Stoelzel vom DRK Landesverband auf Abendblatt-Nachfrage. Überwiegend werden Frauen und Kinder erwartet. Die Handwerker sind derzeit vor Ort und bereiten alles für die Ankunft und den Bezug durch Geflüchtete aus der Ukraine vor. Wie berichtet, soll ein ungenutzter Teil des Harburger Seniorenheims in eine Asylunterkunft umgewandelt werden.

Der Plan wurde entwickelt, noch bevor der Ukraine-Krieg ausbrach. Umso mehr werden die Plätze nun gebraucht. Die bestehenden zentralen Unterkünfte unter anderem in den Hamburger Messehallen sind bereits gut gefüllt. Lange Schlangen bildeten sich zuletzt vor den Registrierungsstellen der Stadt.

DRK froh über große Welle der Hilfsbereitschaft

In den sozialen Netzwerken gibt es seit Tagen Hilfsangebote von Menschen, die bei der Integration der Kriegsflüchtlinge in Harburg helfen wollen. Diesbezüglich bittet Stoelzel um Verständnis, „dass die Menschen erst einmal ankommen müssen.“ Danach habe man einen Überblick, wie viele in die Unterkunft kommen und um wen es sich handelt. „Erst dann wissen wir, welche Angebote wir für die Geflüchteten anbieten können und was sie brauchen“, so Bianca Stoelzel. Das DRK werde, zielgerichtet nach Hilfe suchen und dies über die Medien bekanntgeben, man sei froh über die Welle der Hilfsbereitschaft.

Der zurzeit ungenutzte Gebäudekomplex im DRK Alten- und Pflegeheim Eichenhöhe bietet maximal Platz für 108 Menschen in 38 Zimmern, wie das Abendblatt berichtete. In der Bezirkspolitik war anfangs darum gestritten worden, ob Flüchtlinge in direkter Nachbarschaft zu älteren und pflegebedürftigen Menschen untergebracht werden sollten, auch mit Blick auf die Corona-Pandemie. Am 22. Februar stimmte die Bezirksversammlung Harburg nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine dem Vorhaben mehrheitlich zu. „Die Welt ist nicht mehr so, wie sie war“, stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Richter damals in seiner Rede fest. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir bereit sind, die Menschen mit offenen Armen zu empfangen.“

Weitere Unterkunft in der Stader Straße geplant

Nach Informationen des Abendblattes, gibt es zudem Pläne, weitere Gebäude in Harburg als Unterkunft für Kriegsflüchtlinge zu nutzen, darunter ein Haus in der Stader Straße. Es ist im Besitz der Stadt Hamburg. Wie viele Menschen hier unterkommen können und wann diese Unterkunft bezogen werden würde? Zu den Plänen an diesem Standort wollte die Hamburger Sozialbehörde am Donnerstag auf Nachfrage keine Auskunft geben.