Harburg. Initiativen und Ehrenamtliche hatten Termin organisiert. Anwohner wurden in 13 Sprachen eingeladen. Aktion wird wiederholt.
500 Menschen ließen sich am Mittwoch im Phoenix-Viertel impfen. Schon eine Stunde vor Beginn, der von verschiedensten Organisationen aus dem Quartier, organisierten Impfungen gab es lange Menschenschlangen vor der Turnhalle an der Maretstraße in Harburg. Als um 9 Uhr das Tor zur Sportanlage geöffnet wurde, waren bereits 200 Impfwillige vor Ort. Lange Wartezeiten hatten die Anwohnerinnen und Anwohner dennoch nicht zu erwarten. Mit großem Einsatz wurden die Möglichkeiten der Dreifeldhalle optimal genutzt.
Der erste Hallenteil diente der Anmeldung, auf dem zweiten Feld waren die Impfkabinen und ein kleiner Wartebereich aufgebaut und das dritte Feld in der Größe eines Basketballplatzes, wurde als 15 Minuten-Nachkontrollzone eingesetzt.
Organisatoren selbst vom hohen Andrang überrascht
„Wir waren selber durch den hohen Andrang überrascht“, freut sich Demi Akpinar von den Stadtteil-Eltern aus dem Viertel, „wir hatten die Aktion zunächst viel kleiner geplant, doch merkten wir schnell, dass es im Quartier großes Interesse an der Aktion gab.“ Bereits in den Tagen zuvor verteilten Helferinnen und Helfer mehrsprachige Flyer und klärten über die Impfungen auf. Bei der Impfveranstaltung selbst waren fünf erfahrene Ärzte mit ihren mobilen Teams im Einsatz, um den Wirkstoff zu verabreichen. Menschen die noch Zweifel oder Fragen hatten, wurden durch das Corona Infomobil des Kinderschutzbundes, gemeinsam mit den Gesundheitsberaterinnen und Gesundheitsberatern von MIMI aus der Sozialbehörde informiert und beraten.
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Dank der vielen Ehrenamtlichen aus dem Phoenix-Viertel konnten die Aufklärungs- und Impfgespräche in über 13 Sprachen angeboten und übersetzt werden. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir jede Sprache die in diesem Quartier von Bedeutung ist, anbieten können um möglichst viele Hindernisse zu beseitigen“, erläutert Akpinar.
Die Impfaktion wurde maßgeblich von den Stadtteil Eltern des Insel e.V., sowie von den Elternlotsen Harburg-Süd, dem Deutschen Roten Kreuz bis hin zum Integrationsrat Harburg und der Organisation „StoP“ Stadtteile ohne Partnergewalt im Stadtteil selbst geplant, organisiert und durchgeführt.
Hamburger Sozialbehörde verdoppelt später Impfdosis
Die Hamburger Sozialbehörde kam später dazu und erhöhte die Zahl der Impfdosen von zunächst geplanten 200 auf 500 Einheiten verschiedener Vakzine. „Das Phoenix-Viertel ist bunt und vielfältig, wir holen die Menschen direkt da ab wo sie wohnen“, erläutert Claus Niemann vom Harburger Integrationsrat. „Die Zeiten wurden so gewählt, dass beispielsweise Eltern ihre Kinder in die Schule bringen können und danach zur Impfung kommen. Wir haben also mit Stoßzeiten geplant“.
Eine weitere Impfveranstaltung dieser Größe ist für den 19. Januar ebenfalls in der Turnhalle der Stadtteilschule Maretstraße geplant. Wer mag, kann ohne Termin vorbeikommen und sich seinen ersten, zweiten oder auch Booster-Piks abholen, soweit das 12. Lebenjahr vollendet ist.